Duisburg-Wedau. Mehrwegbecher aus Glas, Holz- und jetzt essbare Löffel: Die Eisdiele in Duisburg-Wedau setzt auf Nachhaltigkeit. Wir machen den Geschmackstest.

Sommerzeit, Eiszeit. Wir essen im Durchschnitt 144 Kugeln Eis pro Jahr. Jeder Siebte kauft mehrmals pro Monat Eis auf die Hand, aus der Kühltheke oder aus dem Automaten – bei den aktuellen Temperaturen womöglich manche mehrmals täglich. Dabei fällt viel Verpackungsmüll an. Das wird in Duisburg-Wedau jetzt anders. „Rheineis“, bekannt für ihre wechselnde Sorten wie Schwarzer Sesam oder Ananas-Estragon und schon mit einem Fahrrad-Lieferdienst gleichermaßen fortschrittlich wie nachhaltig, findet die globale Erwärmung nämlich auch gar nicht cool.

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Die Inhaber Linda Karsten und Jonas Simon sagen dem Plastik den Kampf an. „Wir haben Becher, die komplett recycelt werden können, wenn sie auf den Biomüll kommen.“ Die gängigen Modelle nämlich, muss man wissen, sind nicht so ganz von Pappe - sondern wie Coffee-to-go-Becher von innen mit Kunststoff beschichtet.

„Rheineis“ in Wedau: Keine Kompromisse bei Plastik

Zudem kann in Wedau jeder gegen Pfand sein Eis auch in einem Glasbecher bekommen – und jetzt fällt auch noch der Plastiklöffel in den Mülleimer der Umweltgeschichte. Die Eisdieler wollen keine Kompromisse und bieten nun einen Löffel zum Mitessen an. Nach dem wiederverwendbaren Pfand-Eisbecher aus Glas kommt jetzt also der aufessbare Löffel. Alles schön nachhaltig.

Gerne auch geliefert per Rad: Jonas Simon und Linda Karsten vor ihrer Eisdiele „Rheineis“ in Duisburg-Wedau.
Gerne auch geliefert per Rad: Jonas Simon und Linda Karsten vor ihrer Eisdiele „Rheineis“ in Duisburg-Wedau. © Kathrin Hänig

Aber wie sieht so ein essbarer Löffel aus und vor allem: Wie schmeckt so etwas?

Schokoladenbraun ist er und fühlt sich fast wie ein Essbesteck aus Bambus an: glatt, leicht, mit einer gewissen Dicke - ein Keks in Löffelform. Er ist aber viel härter als die Knabberei, sonst würde er ja weich. So hält er bis zu einer Stunde. In Verbindung mit Wasser löst er sich dann irgendwann auf. Wer nicht so lange warten will, muss schon richtig zubeißen, das knackt wie ein Bonbon.

Der Geschmack: Zwischen Kakao und Mehl

Der Geschmack kann nicht ganz überzeugen, mit Wohlwollen etwas kakaoig. Als süßes Extra geht der Naturlöffel also nicht durch, muss er aber auch nicht. Oder besser, kann er auch nicht bei diesen Zutaten: verschiedene Mehle, vor allem Weizenmehl und etwas Kakao. Achtung Gluten-Alarm!

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„Wir bieten auch noch Holzlöffel an, wenn jemand allergisch auf Gluten reagiert“, sagt Linda Karsten. Die glutenfreie Sorte an Löffeln soll aber auch kommen. Immerhin: Die Löffel sind vegan. „Das passt gut zu unserer Kundschaft. Wir haben doch auch immer etliche vegane Sorten im Angebot.“

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Und weiter sagt Linda Karsten: „Wir wollten schon lange solche Löffel anbieten, weil wir so wenig Müll wie möglich machen wollen. Jeder sollte auf seinen ökologischen Fußabdruck achten – und wir essen ja doch alle ziemlich viel Eis im Sommer.“

Zehn Cent extra für den essbaren Löffel

Zehn Cent kostet der essbare Löffel übrigens extra. Die Öko-Alternative ist in der Herstellung also etwas teurer, dafür löst sie sich in Verbindung mit Wasser auf. „Niemand muss den Löffel nehmen, wir haben auch noch Holzlöffel.“ Die bunten Plastiklöffel gibt es hier nicht mehr. „Die haben wir abverkauft und sie sind ja ab dem nächsten Monat sowieso verboten.“

>>> BEKANNT AUS „HÖHLE DER LÖWEN“

  • Die Löffel sind von „Kulero“, einem aus „Die Höhle der Löwen“ bekannten Start-up aus Göttingen - das bedeutet Löffel auf Esperanto.
  • Das wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit und plastikfreien Konsum passt zur umweltverträglichen Einweglösung. Gerade weil die EU offiziell festgelegt hat, das Einwegplastik ab dem 3. Juli 2021 verboten ist.