Duisburg. Das Ballett am Rhein zeigt zum Spielzeitfinale im Theater Duisburg den Abend „Lost and Found“. Und eine weitere Musikproduktion kehrt zurück.

Mit den „Comedian Harmonists in Concert“ kehrt die Rheinoper heute auf die Bühne des Duisburger Stadttheaters zurück. Fünf Gesangssolisten im Frack und Patrick Francis Chestnut am Flügel wirken in der coronakonformen Inszenierung mit. Am kommenden Samstag, 19. Juni, wird es deutlich voller auf der Bühne.

Zum Abschluss der Corona-Spielzeit gibt es in Duisburg noch eine Premiere. Der Ballettabend „Lost and Found“ mit sechs Choreographien verspricht eine erste intensive Begegnung mit der Compagnie des neuen Ballettchefs Demis Volpi. Wurde doch nach dem ersten Volpi-Abend „First Date“ der Ballettabend „Far and near are all around“ im Oktober 2020 wenige Stunden vor der Premiere wegen der Corona-Pandemie abgesagt.

Im Theater Duisburg: Premiere für „Lost and Found“

„Lost Jetzt zeigt Volpi in „Lost and Found“, was man verloren gegangen glaubte, aber wiedergefunden hat. Auf dem Programm stehen gleich sechs Choreographien, die das Licht der Bühne nur kurz oder noch gar nicht erblickt haben, Klassiker und neue Kreationen, einen musikalischen Regenbogen von Jacques Brel über Johann Sebastian Bach bis hin zu Techno-Beats von Ori Lichtik.

Demis Volpis „A simple piece“ und die Premiere von Sharon Eyals „Salt Womb“ umrahmen einen Teil von fünf kürzeren Stücken. Darunter Klassiker wie Hans van Manens „Solo“, Demis Volpis Solo „Allure“ und ein Fundstück der jungen Choreographin Neshama Nashman, die während der letzten Monate als Compagniemitglied des Ballett am Rhein für ihren Kollegen ein Solo kreiert hat. „Bei der Fülle an Stimmungen und Handschriften haben wir jetzt schon das Wertvollste wiedergefunden: die Vorfreude!“, heißt es in der Ankündigung.

Die sechs Choreographien des Abends

  • „A simple piece“ schuf Demis Volpi im Herbst 2020 als eine seiner ersten Arbeiten für das Ballett am Rhein. Zur A-cappella-Musik von Caroline Shaw begeben sich die acht Tänzerinnen und Tänzer auf eine Reise durch detailliert definierte Bewegungseinheiten, die ihren Reiz aus dem fantasievollen Umgang mit Limitation und Wiederholung ziehen.
  • Sein „Solo“ verteilte Hans van Manen 1997 auf drei Tänzer; bereits Martin Schläpfer hatte es mit dem Ballett am Rhein aufs Programm gesetzt. „Bachs Violinsuite, die ich unbedingt benutzen wollte, kann unmöglich von einer Person allein getanzt werden“, so der Meister. In nur sieben Minuten gelingt ihm ein geradezu berstendes Porträt eines Mannes, voller Witz, Drive und Virtuosität.
  • „Erbarme Dich“, heißt die jüngste Kreation von Neshama Nashman, die erst seit Beginn der Spielzeit 2020/21 Mitglied des Balletts am Rhein ist, aber ihr choreographisches Talent bereits mit dem Abend „Step by Step“, eine Kooperation mit dem Tanzhaus NRW, gezeigt hat. Im Lockdown hat sie ein Solo zu Bachs „Erbarme dich“ aus der Matthäus-Passion choreographiert, das Demis Volpi gleich nach dem ersten Schauen mit in den Abend aufnehmen wollte.
  • In „Love Song“ zeigt Andrey Kaydanovskiy sein Talent, mit sehr wenig Mitteln ganz große Geschichten erzählen zu können. Das Pas de deux aus seiner Arbeit „Love Song“ bedarf nicht vieler Worte – es geht um die Zustände des Miteinanders, Beziehung als Arbeit und Liebe. Getanzt zu Jacques Brels „Ne me quitte pas“, gesungen von Nina Simone.
  • Ihre wunderbare Jazzstimme ist auch im Solo „Allure“ zu hören. Demis Volpi hat ein verführerisches Solo mit viel Spitzentanz choreographiert, der auf ungewöhnlich augenzwinkernde Art und Weise variiert wird.
  • „Salt Womb“ hat die israelische Choreographin Sharon Eyal 2016 für das Nederlands Dans Theater entwickelt. Eine Reise in einen Trancezustand, bei der Abläufe immer wieder leicht abgewandelt wiederholt werden. Zu stampfenden Trommelgeräuschen, Techno-Beats und Salsa-Rhythmen bewegt sich das Ensemble als Ganzes wie eine Maschine, aus der sich immer wieder einzelne Tänzer herauslösen und wieder zurück kehren.
Auch die „Comedian Harmonists“ – hier Cornel Frey – sind noch im Theater Duisburg zu sehen.
Auch die „Comedian Harmonists“ – hier Cornel Frey – sind noch im Theater Duisburg zu sehen. © DOR | Hans Jörg Michel

>>TERMINE UND TICKETS

  • Der Ballettabend „Lost and Found“ ist in dieser Spielzeit noch am Sonntag, 20. Juni, um 18.30 Uhr im Theater Duisburg zu sehen, bevor es vom 25. bis 27. Juni drei Vorstellungen in Düsseldorf gibt.
  • Die „Comedian Harmonists“ stehen noch am 26. Juni und 2. Juli jeweils um 19.30 Uhr auf dem Programm.
  • Karten (12, 19, 29 Euro) gibt es nur telefonisch unter 0203 283 62 100 (montags bis samstags 10 bis 15 Uhr) oder per Mail karten@theater-duisburg.de.