Duisburg. In diesem Sommer sollte Hersteller Bombardier nach und nach neue Straßenbahnen für Duisburg liefern. Warum es laut DVG Probleme gibt.
Duisburg muss offenbar länger als geplant auf neue Straßenbahnen warten. Eigentlich sollte laut Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) ab diesem Sommer bei erfolgter Zulassung alle zwei Wochen ein neues der insgesamt 47 Fahrzeuge geliefert werden – schrittweise bis 2023, damit die Fahrgäste dann in den Genuss der Bahnen auf den Linien 901 und 903 kommen können. Dieser Zeitplan besteht für die DVG laut Sprecherin Kathrin Naß aktuell zwar noch, müsse aber derzeit mit dem Hersteller Bombardier wegen Lieferproblemen neu abgestimmt werden.
Grund dafür seien aktuelle Verzögerungen in der Produktion bei einem Unterlieferanten von Bombardier, die wiederum zu einer späteren Anlieferung der Serienfahrzeuge führen. Wann mit der Auslieferung nun begonnen werden kann, sei derzeit noch unklar.
DVG in Duisburg: Lieferprobleme bereits beim ersten Vorserienfahrzeug
Bereits beim ersten Vorserienfahrzeug hatte es Lieferprobleme gegeben. Statt Ende 2019 fand die erste neue Bahn erst im vergangenen September 2020 den Weg nach Duisburg, die zweite dann wie geplant zwei Monate später.
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Die beiden Fahrzeuge werden seitdem noch ohne Fahrgäste umfassend getestet, damit Bombardier wichtige Erkenntnisse für die Produktion der weiteren Serienfahrzeuge bekommt. Allerdings hieß es Anfang März vonseiten der DVG, dass sich auch die Tests coronabedingt verzögern, weil externe Fachfirmen nicht zur Verfügung stünden.
135 Millionen Euro für die neue Niederflur-Flotte
Die DVG investiert rund 135 Millionen Euro in ihre neue Niederflur-Flotte. Die neuen Bahnen sind mit 34 Metern um einen Meter länger und mit 2,30 Metern zehn Zentimeter breiter als die alten Fahrzeuge. Sie bieten 200 statt wie bisher 170 Fahrgästen Platz. Dies gilt auch für mobilitätseingeschränkte Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen oder E-Scootern. Es gibt Stehhilfen zum Anlehnen, Klappsitze, ausklappbare Rampen.
Der Niederfluranteil liegt bei 70 Prozent (vorher 20 Prozent). An jeder Seite sind fünf Außenschwenktüren vorhanden – so wie schon heute in den DVG-Bussen. Es gibt einen großen Eingangsbereich, breite Durchgänge, die künftig einen schnellen Fahrgastwechsel an den Haltestellen ermöglichen sollen.
Klimaanlage in den neuen Bahnen
Ein Lichtband an der Decke sorgt zudem für eine bessere Orientierung im Fahrzeug. Über zwei Doppelmonitore werden die Fahrgäste, die sich dann endlich auch über eine Klimaanlage freuen dürfen, mit aktuellen Informationen wie etwa Anschlussverbindungen, die nächsten Haltestellen oder Verkehrsstörungen versorgt.
Die neuen Bahnen sind laut DVG kompatibel sowohl mit der alten als auch mit der neuen Zugsicherungstechnik in den Tunneln. Sie verfügen wie bisher über eine Videoüberwachung, darüber hinaus über WLAN und ein Kollisionswarnsystem.
Neu sind auch Monitore in der Fahrerkabine, mit denen die Fahrer den Fahrgastraum überblicken und Notfallsituationen frühzeitig erkennen können. Eine größere Frontscheibe verschafft einen besseren Überblick über den Verkehr.
>> NEUE UND ALTE DVG-BAHNEN
- Wann die Fahrgäste in Duisburg nun in den Genuss der neuen Bahnen kommen, steht wegen der Lieferprobleme bei Bombardier also noch nicht fest.
- Unklar war laut DVG zuletzt auch noch, was mit den alten Fahrzeugen passiert.