Duisburg. Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) weist wegen hoher ÖPNV-Verluste ein Minus aus. Deshalb war das Jahr nicht nur negativ.

Die satten Gewinne im Energiegeschäft der Stadtwerke wurden von hohen Verlusten der DVG im öffentlichen Nahverkehr aufgezehrt. Deutlich negativ ist deshalb die Bilanz der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) für das Corona-Jahr 2020. Sie weist einen Verlust in Höhe von 6,8 Millionen Euro aus (2019: -3,6 Mio Euro). Einen Jahresgewinn hatte die städtische Holding zuletzt für das Geschäftsjahr 2018 (+10,1 Mio Euro) ausgewiesen.

In Zahlen: Während die Stadtwerke mit 53,9 Mio Euro trotz der Pandemie gut verdienten (wir berichteten), rauschten die Fahrgastzahlen und damit die Ticketverkäufe bei der DVG in den Keller: Ein Verlust von 63,9 Mio Euro ist die Folge der Entscheidung, das Fahrplanangebot nicht zu reduzieren, um den Duisburgern das Mobilitätsangebot zu erhalten.

DVV-Vorstand Wittig: Wichtige Projekte trotz der Pandemie vorangetrieben

Dennoch habe die DVV „diese Krise bislang mit enormen Anstrengungen gut bewältigt und unter schwierigsten Bedingungen die Versorgung der Stadt in allen Bereichen der Daseinsvorsorge sichergestellt“, erklärt Marcus Wittig, Vorsitzender der DVV-Geschäftsführung. Es sei gelungen, „die wirtschaftliche Solidität des Konzerns zu wahren. Wichtige Zukunftsprojekte haben wir trotz aller Erschwernisse durch die Pandemie vorangetrieben.“

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Rechenzentrum für 18 Millionen Euro entsteht in Wedau-Nord

Gemeint ist dabei der Ausbau der digitalen Infrastruktur in Duisburg – die DVV und ihre Töchter sind Partner der Stadt auf dem Weg zur „Smart City“. Derzeit entsteht im Technologie-Quartier Wedau-Nord ein neues, rund 2.800 Quadratmeter großes Hochleistungs-Rechenzentrum in direkter Nachbarschaft zum geplanten neuen Campus der Universität Duisburg-Essen. Die DVV investiert allein an diesem Standort rund 18 Millionen Euro.

Vereinbarung: Schnelles Internet für alle 12.200 Wohnungen der Gebag

Perspektive für den Nachwuchs in der Pandemie: Axel Prasch ist Arbeitsdirektor der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV).
Perspektive für den Nachwuchs in der Pandemie: Axel Prasch ist Arbeitsdirektor der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV). © FOTO: DVV

Darüber hinaus bauen die DVV-Unternehmen ihr eigenes Glasfaser-Netz konsequent aus, um Unternehmen und Privatkunden Hochgeschwindigkeits-Internet anbieten zu können. 2020 hat die DCC Duisburg CityCom als Tochterunternehmen der DVV mit der Gebag vereinbart, dass alle rund 12.200 Wohneinheiten der städtischen Baugesellschaft schrittweise an das Glasfasernetz angeschlossen werden. So sollen in den nächsten Jahren mehr als 35.000 Mieter in Duisburg mit schnellem Internet versorgt werden. Dafür werden rund 140 Kilometer Glasfaserkabel verlegt.

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Auch das Geschäft mit Cloud-Services und IT-Sicherheit wächst stetig und entwickelt einen nachhaltigen Umsatzbeitrag für den Konzern. „Die Digitalisierung bietet uns enorme Chancen. Wir wollen das Beste aus der Digitalisierung für die Duisburger Bürger machen“, sagt Marcus Vunic, Geschäftsführer Recht, Informationstechnologie, Telekommunikation und Digitalisierung.

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DVV bildet auch in der Pandemie insgesamt 92 Nachwuchskräfte aus

Vor besondere Herausforderungen stellt die Pandemie die Ausbildungsjahrgänge. Trotzdem bilden die Unternehmen des DVV-Konzerns weiterhin und unvermindert aus. 92 junge Menschen starten derzeit in den drei Ausbildungsjahrgängen ihr Berufsleben und das in mehr als zehn verschiedenen Ausbildungsberufen und dualen Studien- und Ausbildungsangeboten. „Diese jungen Menschen sind unsere Zukunft und auch wenn Ausbildung auf Distanz eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten ist, sehen wir es als unsere Pflicht, gerade in Zeiten der Krise dem Nachwuchs Perspektiven zu bieten“, so Arbeitsdirektor Axel Prasch.

DIGITALE GESCHÄFTSBERICHTE UND GESCHICHTEN ZUM NACHLESEN

  • Seit 2016 stellt der DVV-Konzern seine Geschäftszahlen und spannende Geschichten rund um die Daseinsvorsorge in Duisburg in digitalen Geschäftsberichten im Internet dar. Auch für 2020 gibt es wieder dieses Angebot, das wichtige Entwicklungen leicht verständlich aufbereitet präsentiert. Diesmal natürlich auch im Zeichen von Corona und im Gewand einer Videokonferenz. Eben genau so, wie Arbeiten unter den Einflüssen einer globalen Pandemie digital funktioniert.
  • Funktionsträger und Projektverantwortliche erklären, was im Geschäftsjahr 2020 wichtig war. „Teilnehmen“ an der Jahres-Videokonferenz der DVV kann jeder online – natürlich auch mit dem Smartphone oder Tablet – unter bericht.dvv.de, bericht.stadtwerke-duisburg.de und bericht.dvg-duisburg.de