Duisburg. Die ARD dreht unter anderem im Innenhafen für die neue Vorabendserie „Wapo Duisburg“. Warum die echte Polizei aber nicht mit im Boot sitzt.

In Duisburg laufen seit Dienstag die Dreharbeiten für eine neue Vorabendserie. „Wapo Duisburg“ soll ab 2022 in der ARD laufen und von der Verbrecherjagd auf dem Wasser handeln. Allerdings: Die lokale Polizeibehörde sitzt nicht mit im Boot. Die Begründung: Das Drehbuch sei zu weit von der Realität entfernt.

Für die Polizeiserie haben die Produzenten ein Team aus bekannten deutschen Schauspielern zusammengestellt: Der gebürtige Duisburger Markus John spielt den von der Mordkommission strafversetzten Dickkopf Gerhard Jäger, der Wasser eigentlich wie die Pest hasst. Die neue Kollegin im Team, eine ehemalige Leistungsschwimmerin und Ruhrpottschnauze, wird von Yasemin Cetinkaya verkörpert.

Zur Mannschaft gehört außerdem noch Sonnyboy Frank van Dijk (Niklas Osterloh), der laut Beschreibung jede „freie Minute mit Jetski fahren und flirten verbringt.“ Außerdem gehören Karen Böhne als ehrgeizige Chefin und Stefko Hanushevsky als arroganter Kriminalhauptkommissar zum Cast. Ihr Einsatzort ist Duisburg. Im Konzept wird die Stadt als „aufregend, laut, vielfältig und manchmal dreckig“ beschrieben. Die Serienmacher wollen mit dem Charme des traditionsreichen Ruhrgebiets punkten.

Ein Schwerpunkt der Dreharbeiten liegt im Duisburger Innenhafen.
Ein Schwerpunkt der Dreharbeiten liegt im Duisburger Innenhafen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Ein Schwerpunkt der Dreharbeiten liegt im Innenhafen. Am Anleger vor den Five Boats liegt die fiktive Wache. Das Kultur- und Stadthistorische Museum dient als Kulisse für das Polizeipräsidium.

ARD-Serie: Polizei Duisburg stuft Drehbuch als unrealistisch ein

Worum geht es in „Wapo Duisburg“? Das Erste beschreibt die Handlung wie folgt: „Gierige Geschäftsleute, raffinierte Drogenschmuggler, enterbte Söhne: Mit allen Wassern gewaschene Verbrecher sorgen für jede Menge Wirbel. Es geht um Mord, Raub, Entführung und Erpressung“.

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Der Plot ist der Grund, warum die Polizeibehörde Duisburg sich nicht aktiv in die Produktion einbringt – und auch nicht das eigentliche Polizeipräsidium in der Serie gezeigt wird. „Nach einem Blick ins Drehbuch war mir klar, dass das nicht viel mit dem dienstlichen Alltag unserer Wasserschutzpolizei zu tun hat. Ich kann mir diese Serie im Vorabendprogramm durchaus unterhaltsam vorstellen – sie bildet nur nicht die Wirklichkeit ab“, sagt Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels.

Zum wirklichen Aufgabengebiet der Wasserschutzpolizei gehören der Einsatz bei Schiffsunfällen, die Durchführung von Schiffs- und Containerkontrollen, der Bootstreifendienst, die Wahrnehmung des Sicherheits- und Ordnungsdienstes auf dem Wasser sowie die Bekämpfung von Gewässerverunreinigung. Die Duisburger Direktion ist für 900 Kilometer Wasserstraßen und bis zu 230.000 Schiffsbewegungen pro Jahr in NRW und Niedersachsen verantwortlich.

>>Dreharbeiten in Duisburg und Köln dauern bis Ende August

  • Für die Serie „Wapo Duisburg“ produziert Warner Bros. Germany im Auftrag der ARD acht Folgen mit einer Länge von knapp 48 Minuten.
  • Die Dreharbeiten sollen Ende August abgeschlossen sein. Neben Duisburg wird auch in Köln und Umgebung gedreht.