Duisburg. Rund 18.000 Unternehmen gibt es in Duisburg. So bereiten sie sich auf Impfungen ihrer Mitarbeitenden durch die Betriebsärzte ab dem 7. Juni vor.

Viele Unternehmen bereiten sich auf die Impfung ihrer Belegschaften durch die Betriebsärzte ab dem 7. Juni vor. Während die großen Industriebetriebe eine eigene Logistik aufbauen, sollen kleine und mittelständische Firmen das Duisburger Impfzentrum am Marientor nutzen können, um ihre Mitarbeitenden zu immunisieren. Unterstützung bei den Vorbereitungen bietet Duisburger Unternehmen das Betriebsarztzentrum in Dinslaken.

Weil es zahlreiche Anfragen von kleinen und mittleren Firmen gibt, hat die Stadt beim NRW-Gesundheitsministerium (MAGS) den Antrag gestellt, einen Teil der 18 Impfstraßen am Marientor für die Unternehmen freizugeben. Das Personal des Impfzentrums könnte die Betriebsärzte unterstützen, das Buchungsportal für die Terminplanung genutzt werden.

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Duisburgs Feuerwehrchef: Wollen, dass Firmen das Impfzentrum nutzen können

Duisburgs Feuerwehrchef Oliver Tittmann (r.), hier mit dem Leiter des Impfzentrums Bernd Wolf, wünscht sich, dass auch die Unternehmen ihre Mitarbeitenden im Theater am Marientor durch die Betriebsärzte impfen können.
Duisburgs Feuerwehrchef Oliver Tittmann (r.), hier mit dem Leiter des Impfzentrums Bernd Wolf, wünscht sich, dass auch die Unternehmen ihre Mitarbeitenden im Theater am Marientor durch die Betriebsärzte impfen können. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Da das Land die Regie über die kommunalen Impfzentren hat, die Betriebsarzt-Impfung aber eine Aktion des Bundes ist, muss eine Abrechnung für die Nutzung des Impfzentrums erfolgen. Auch darüber wird gerade verhandelt. „Wir als kommunales Impfzentrum wünschen uns, dass es möglich ist“, so Feuerwehrchef Oliver Tittmann. Eine Entscheidung könnte in der kommenden Woche fallen.

Thyssenkrupp Steel bereitet Kampagne im Bildungszentrum in Bruckhausen vor

Auf die größte betriebliche Impfaktion der Stadt bereitet sich Thyssenkrupp Steel (TKS) vor. „Wir stehen in den Startlöchern, sobald der Impfstoff geliefert wird, können wir starten“, berichtet ein Sprecher. Nutzen wird der Stahlhersteller sein Bildungszentrum an der Franz-Lenze-Straße hinter der Hauptverwaltung. Dort sollen bis zu 13.000 Mitarbeitende durchgeschleust werden. Da das Bildungszentrum außerhalb des Werksgeländes liegt, könnte TKS seine Logistik auch zur Impfung von Bürgern aus der Umgebung zur Verfügung stellen. „Das können wir uns vorstellen“, so der Sprecher.

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HKM kann starten, sobald der Impfstoff geliefert wird

Eine Nummer kleiner ist die Vorbereitung bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann (HKM). Dort wurde die Kranhalle für die Impfung von bis zu 3000 Werksangehörigen durch das Betriebsarzt-Team hergerichtet. „Intern sind alle Vorbereitungen getroffen“, so Sprecherin Lara Widera, „wir warten auf Impfstoff und die Freigabe der Regierung.“

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Stadtverwaltung bestellt Vakzin für die kommunale Belegschaft

Eine Betriebsimpfung plant auch die Stadtverwaltung für die Beschäftigten der Kernverwaltung und der kommunalen Tochterunternehmen. Viele Mitarbeiter, etwa aus dem Erziehungswesen, der Feuerwehr, den sozialen Diensten und den Dienststellen mit direktem Bürgerkontakt, sind bereits geimpft. „Wir werden Impfdosen bestellen und hoffen, dass wir eine ausreichende Menge bekommen“, so Feuerwehrchef Tittmann.

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Eine betriebsinterne Impfung plant Krohne Messtechnik für seine 800 Mitarbeiter. „Wir arbeiten mit einem arbeitsmedizinischen Dienstleister zusammen“, erklärt Sprecher Jörg Holtmann. Am Stammsitz in Duissern sollen an einem Tag pro Woche 70 bis 140 Impfungen erfolgen, die Abläufe orientieren sich an der Grippe-Impfung, die Krohne alljährlich anbietet. „Mit der Terminvergabe starten wir, sobald feststeht, wie die Impfdosen auf die Arbeitsmediziner verteilt werden.“

Caramba würde gern das Impfzentrum am Marientor nutzen

Seit klar ist, dass die Betriebsärzte impfen sollen, plant auch Caramba eine Impfaktion. Das Spezialchemie-Unternehmen beschäftigt in Wanheim 100 Mitarbeiter in Produktion, Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung und arbeitet mit einem externen Betriebsarzt zusammen, der weitere Unternehmen betreut. „Wir würden gern das Impfzentrum am Marientor nutzen“, sagt Caramba-Sprecherin Stephanie Wedehase.

Gemischte Gruppen aus den verschiedenen Abteilungen sollen nacheinander geimpft werden, damit der Betrieb nicht außer Gefecht gesetzt ist, weil die Mitarbeitenden wegen einer Impfreaktion nicht arbeiten können. „Wir haben es bisher geschafft, keinen einzigen Corona-Fall zu haben“, so Wedehase, „deshalb soll jetzt auch nichts bei der Impfaktion schiefgehen.“

BETRIEBSARZTZENTRUM BERÄT UNTERNEHMEN ZUR IMPFKAMPAGNE

  • Gefragter Ansprechpartner ist in diesen Wochen das Betriebsarztzentrum Dinslaken/Wesel e.V., das auch viele Duisburger Unternehmen arbeitsmedizinisch betreut. „Es gibt viele Anfragen zu Hygieneplänen, Testen, und Impfen am Arbeitsplatz“, berichtet Dr. Angela Schwerdt, Leiterin des „BAZ“.
  • Das Betriebsarztzentrum wurde 1977 durch hiesige Firmen und den Unternehmerverband gegründet. Mitglieder sind kleine und mittelständische Unternehmen aus nahezu allen Branchen. Info: www.baz-dinslaken-wesel-ev.de .
  • Zu allen Fragen rund um die betrieblichen Impfungen und deren Organisation informieren Arbeitgeber-, Industrie- und Handwerksverband sowie die Industrie- und Handelskammern auf der gemeinsamen Internet-Seite: www.WirtschaftImpftgegenCorona.de.