Duisburg. Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Duisburg haben im Ringen mit Corona bislang über 90.000 Einsatzstunden geleistet. Wo die Ehrenamtler anpackten.

Im städtischen Corona-Center, in Testzelten vor Altenheimen und bei der Eigenproduktion von Desinfektionsmitteln – über 90.000 Einsatzstunden haben Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Duisburg seit Beginn der Pandemie geleistet.

„Ohne die Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helfer in der Freiwilligen Feuerwehr und in den Hilfsorganisationen hätten wir in Duisburg die Folgen der Pandemie nicht in dieser Weise bewältigen können“, sagt Feuerwehrchef Oliver Tittmann mit Nachdruck zum Einsatz der Ehrenamtler.

Freiwillige Feuerwehr stellte sogar Desinfektionsmittel für andere Städte her

Aktuell sind die ehrenamtlichen Helfer vor allem in den vielen Schnelltestzentren im Stadtgebiet gefragt. Außerdem unterstützen sie die Berufsfeuerwehr dabei, den großen Logistikaufwand zu stemmen.

In der Corona-Krise stellten die Frauen und Männer der Freiwilligen Wehr ihren Wert an weiteren Stellen unter Beweis: Als der Markt für Desinfektionsmittel im März 2020 leergekauft war, baute der Löschzug 530 der Freiwilligen Feuerwehr in der Feuer- und Rettungswache 5 in Homberg eine eigene Produktionsanlage auf. Dort stellten die Ehrenamtler bis zu 30.000 Liter Desinfektionsmittel pro Tag her. So viel, dass sie sogar andere Städte damit versorgen konnten.

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Bei der Beschaffung von Schutzausrüstung zahlte sich die China-Erfahrung eines Helfers aus: Mit seiner Unterstützung gelang es Feuerwehrchef Tittmann, 50.000 Schutzbrillen, 300.000 FFP2-Masken und 100.000 Handschuhe im Auftrag der Stadt bei der chinesischen Regierung zu ordern.

Freiwillige Feuerwehr Duisburg bleibt beliebt

In der Weihnachtszeit errichteten die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr gemeinsam mit weiteren Hilfsorganisationen Schnellteststationen vor neun Alten- und Pflegeheimen – und machten Besuche zum Fest trotz einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 möglich. Das Engagement münde in solchen Hochphasen nicht selten in Zwölf-Stunden-Schichten, gibt Oliver Tittmann zu Bedenken.

In der Weihnachtszeit half die Freiwillige Feuerwehr dabei, Schnelltests vor Altenheimen möglich zu machen.
In der Weihnachtszeit half die Freiwillige Feuerwehr dabei, Schnelltests vor Altenheimen möglich zu machen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Hohe Flexibilität zeigten die Ehrenamtlichen auch in den vergangenen Wochen, als es darum ging, Schnelltestzentren schnell aus dem Nichts zu errichten. „Die Freiwillige Feuerwehr hat einen großen Anteil daran, dass die vielen Testangebote der Bevölkerung immer sofort zur Verfügung stehen“, erklärt die Stadt.

Trotz der großen Anstrengungen hat das Interesse an der Freiwilligen Feuerwehr entgegen des bundesweiten Trends nicht abgenommen – ganz im Gegenteil: Aktuell liegen nach Angaben der Feuerwehr erneut mehr als 100 neue Aufnahmeanträge vor. Die Beliebtheit der Freiwilligen Feuerwehr in Duisburg ist aber bereits länger bekannt. Schon im Dezember 2019 meldete die Feuerwehr in diesem Bereich eine positive Entwicklung samt Allzeit-Rekordhoch bei den Mitgliedern.

>>Viel Lob für Feuerwehr Duisburg

  • Die Feuerwehr Duisburg hat früh in der Corona-Krise die Gesamtverantwortung der Lage übernommen und für ihre Arbeit bundesweit Anerkennung erfahren.
  • Unter anderem stampfte die Feuerwehr im Dezember in nur zwei Wochen das Impfzentrum im Theater im Marientor aus dem Boden.