Duisburg. Die Stadt Duisburg bekommt vom Land NRW zunächst 3800 Impfdosen für Impfungen in Corona-Hotspots. Warum der Start immer noch unklar ist.

Das Land NRW will der Stadt Duisburg zunächst 3800 Impfdosen des Einmal-Vakzins von Johnson & Johnson für Impfungen in sozial benachteiligten Stadtteilen mit hoher Inzidenz zur Verfügung stellen. Dies teilt Miriam Skroblies, Sprecherin des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS), auf Nachfrage der Redaktion mit. Wann die Impfungen in den Corona-Hotspots starten, ist aber immer noch nicht klar.

Das vom Land geforderte Kurzkonzept, das nun alle insgesamt 15 ausgewählten Kreise und kreisfreien Städte doch erst bis Dienstag, 18. Mai, und nicht schon bis Montag, 17. Mai, einreichen müssen, liegt von der Stadt Duisburg bereits vor. Eine Entscheidung soll laut Skroblies „zeitnah nach Ablauf der Frist“ fallen.

Duisburg entscheidet über die konkrete Umsetzung der Hotspot-Impfungen vor Ort

„Wir überprüfen lediglich, ob das Konzept schlüssig und nachvollziehbar ist“, so die Ministeriumssprecherin. „Konkrete Vorgaben zur Umsetzung der Stadtteilimpfungen vor Ort machen wir nicht. Da weiß jede Kommune am besten, wie und wo sie impfen will.“

Die Sonderimpfungen basieren aber auf den „positiven Erfahrungen“, so Skroblies, aus dem Modellprojekt in Köln. Dort hatte sich zum Start am 3. Mai im Stadtteil Chorweiler laut WDR vor einem Impfbus eine lange Warteschlange mit mehreren hundert Menschen gebildet. Ausschließlich Bürger, die in dem Kölner Stadtteil leben, waren unabhängig von bestehenden Prioritätengruppen für die Impfungen vorgesehen. Das kontrollierten die Impfteams demnach anhand der Personalausweise.

Duisburg setzt bei Stadtteilimpfungen auf mobile Lösungen

Die Stadt Duisburg hat bisher noch nicht bekannt gegeben, wie sie in welchen Hotspot-Stadtteilen impfen will und wer davon konkret profitieren soll. Bekannt ist nur, dass mobile Lösungen angedacht sind und als Kooperationspartner beispielsweise der Petershof und die DITIB-Merkez-Moschee in Marxloh, aber auch Schulen, Kindertageseinrichtungen, Sport- und Kulturvereine einbezogen werden sollen. Das Kommunale Integrationszentrum soll zudem direkt vor Ort unterstützen und in den entsprechenden Muttersprachen Hilfestellungen geben.

Der Duisburger Krisenstabsleiter Martin Murrack hatte bereits in der vergangenen Woche mit Blick auf die geplanten Hotspot-Impfungen mehr Tempo vom Land NRW gefordert.
Der Duisburger Krisenstabsleiter Martin Murrack hatte bereits in der vergangenen Woche mit Blick auf die geplanten Hotspot-Impfungen mehr Tempo vom Land NRW gefordert. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Das Land hatte am vergangenen Donnerstag per Erlass die für die Hotspot-Impfungen ausgewählten Kreise und kreisfreien Städte bekannt gegeben. Neben Duisburg sind darunter auch Hagen, Dortmund, Gelsenkirchen, Krefeld, Leverkusen, Wuppertal, Herne, Bielefeld, Hamm, der Kreis Mettmann, Solingen, Oberhausen und Remscheid. Grundlage dafür ist die Mindestsicherungsquote (zusammengefasster Indikator, der den prozentualen Anteil der Empfängerinnen von Mindestsicherungsleistungen an der Gesamtbevölkerung ausweist) und die Sieben-Tage-Inzidenz.

>> EXTRA-IMPFDOSEN VOM LAND NRW FÜR STADTTEILIMPFUNGEN

  • Das Land will ein Sonderkontingent in Höhe von 100.000 Impfdosen für Impfangebote vor Ort in sozial benachteiligten Stadtteilen zur Verfügung stellen. Bislang seien 48.000 Impfdosen an Kreise und kreisfreie Städte verteilt worden, die sowohl für die Impfungen von Wohnungs- und Obdachlosen als auch für Stadtteilimpfungen genutzt werden können.
  • Neben den nun zugesagten 33.000 Impfdosen werde das Land weitere Sonderkontingente für Hotspot-Impfungen bereitstellen, sobald mehr Impfdosen zur Verfügung stehen.