Duisburg. Beim Global Marijuana March gehen Menschen für die Legalisierung von Cannabis auf die Straße. In Duisburg wurde nur eine Kundgebung genehmigt.
Weltweit gingen am 15. Mai Menschen auf die Straße, um für die Legalisierung von Cannabis zu demonstrieren. Auch in Duisburg versammelten sich Befürworter zum Global Marijuana March, der unter Corona-Auflagen stattfinden sollte.
Trotz geplanter Route und Maskenpflicht blieb es in Duisburg jedoch bei einer Kundgebung samt Infostand, den die Organisatoren in einem Pavillon am Goerdelerpark im Zentrum aufbauten. Darauf hatten sich nach Angaben eines Polizeisprechers die Ordnungsbehörden und der Veranstalter im Vorfeld geeinigt.
„Cannabis hat mir die Freude am Leben zurückgebracht.“
Unter dem Motto „Schluss mit Schmutz! Verbraucherschutz!“ luden der Deutsche Hanfverband und Bernd Schmidt als Hauptorganisator des Duisburger Marsches zum Protest. Sie wollen ein Zeichen setzen – und informieren.
Cannabis sei nämlich keine gefährliche Droge, sondern vor allem ein Medizinprodukt. THC und CBD heißen die schmerzlindernden Inhaltsstoffe der Cannabispflanze. Sie werden unter anderem bei chronischen Schmerzen, Angststörungen oder sogar Krebs verschrieben.
Angelika Lingelbach verteilt Infobroschüren und erzählt von ihren eigenen Erfahrungen. „Ich leide an einer Posttraumatischen Belastungsstörung“, erzählt die Gelsenkirchenerin. Sie habe es zunächst mit anderen Medikamenten versucht. „Irgendwann wog ich bei 1,70 Meter nur noch 45 Kilogramm. Dann habe ich mit Cannabis angefangen und es hat mir die Freude am Leben zurück gebracht.“
Legalisierung könnte beim Verbraucherschutz helfen
Auch Roland Lenk ist für die Legalisierung von Marihuana. Der 64-Jährige engagiert sich schon seit 1989. Ihm hilft das Rauchen gegen den Krebs. Doch ein Rezept sei nur schwer zu bekommen. „Die Ärzte fürchten den Papierkram“, erklärt Roland Lenk. „Und Cannabis in der Apotheke zu kaufen ist teuer.“ Deshalb gehen die Demonstranten nicht nur für die Legalisierung von medizinischem Cannabis auf die Straße, sondern auch aus Verbraucherschutzgründen.
Wer einen Joint rauchen will, der würde sich eben auf illegalem Weg Marihuana besorgen. Und das sei nicht ungefährlich, da das Gras oft gestreckt wird. Zum Beispiel mit Bleipulver, damit es schwerer wird und sich für mehr Geld verkaufen lässt.
Befürworter: Legales Cannabis kann besser kontrolliert werden
Wenn der Verkauf legal wäre, seien Kontrollen einfacher, ähnlich wie bei Alkohol und Nikotin, finden die Befürworter. Auch Menschen, die es aus medizinischen Gründen benötigen, hätten einen besseren Zugang. Die möglichen Risiken von Cannabiskonsum streiten sie jedoch nicht ab. Wie bei jeder anderen Droge gebe es Potenzial für eine Sucht oder gesundheitliche Folgen. Ein Verbot habe die Menschen aber – wie in der Prohibition – noch nie abgehalten. Robert Lenk wird jedenfalls nicht aufgeben. „Ich hoffe, dass das Thema bei den Wahlen in diesem Jahr zumindest diskutiert wird.“