Duisburg. Brutplätze für Meisen fehlen in Duisburg, sagen die Ranger des RVR Ruhr Grün. Nicht nur deshalb baut die Tischlerei des Diakoniewerks Nistkästen.

Meisen, die an der Hoag-Trasse und im Baerler Busch zwitschern, finden jetzt ein neues Zuhause in Nistkästen aus der Tischlerwerkstatt des Diakoniewerks. Ranger des RVR Ruhr Grün haben 50 Kästen an der beliebten Fahrradtrasse im Waldgebiet im Duisburger Norden aufgehängt.

Die Tischlerei im Qualifizierungszentrum des Diakoniewerks in Wanheim bietet in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Ausbildungs- und Umschulungsmöglichkeiten an. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden über diese AGH-Maßnahmen an den Arbeitsmarkt herangeführt und leisten zusätzlich einen Beitrag zum Naturschutz. Die Arbeitsergebnisse sollen einen Nutzen für die Allgemeinheit haben und nicht in Konkurrenz zu regulärer Beschäftigung stehen.

Nächstes Projekt des Duisburger Diakoniewerks: Insektenhotels und Wildbienen-Kästen

„So sind wir auf die Nistkästen gekommen, die unser Team mit viel Liebe und Spaß gebaut hat“, freut sich Frank Förster, Tischler und Anleiter beim Diakoniewerk. „Dabei hatten die meisten Teilnehmer vorher so gut wie keine handwerklichen Vorkenntnisse.“ Für die Zukunft stehen weitere nachhaltige Produkte auf dem Plan wie beispielsweise Insektenhotels und Kästen für Wildbienen.

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Jobcenter: Qualifizierung von Teilnehmern und Beitrag zum Naturschutz

„Die Teilnehmer tragen mit dem Bau der Nistkästen zum Erhalt der Singvögel bei und erweitern dabei ihre beruflichen Kenntnisse in der Tischlerei“, erläutert Michael Synowczyk, Teamleiter im Jobcenter Duisburg. „Das Ziel dieser AGH ist es, den Menschen wieder eine berufliche Perspektive zu geben und damit die Möglichkeit zu schaffen, langfristig im ersten Arbeitsmarkt einzumünden.“ Das Jobcenter Duisburg finanziert zurzeit rund 150 dieser AGH-Plätze in der Tischlerei des Diakoniewerks.

RVR-Ranger: Meisen wirken gegen Vermehrung des Eichenprozessionsspinners

Der RVR ist Partner für die Verteilung der Kästen im Stadtgebiet. „Zurzeit gibt es zu wenig geeignete Brutplätze. Es ist wichtig, dass sich die Meisen weiter vermehren, da sie auch der Vermehrung des Eichenprozessionsspinners biologisch entgegenwirken“, erklärt Benjamin Rohloff vom RVR Ruhr Grün. „Während der Aufzucht der Jungen fliegen die Meiseneltern bis zu 300 mal am Tag aus, um Insekten für den Nachwuchs zu sammeln, pro Brut kommen so etwa zwei Kilogramm Insekten zusammen.“