Duisburg. Die Leiterinnen der 13 Kitas des Evangelischen Bildungswerkes Duisburg schreiben an NRW-Familienminister Stamp: „Wir können nicht mehr!“

Die Leiterinnen der 13 Evangelischen Kindertagesstätten in Duisburg haben in einem offenen Brief an NRW-Familienminister Stamp die Notbremse auch für Kitas gefordert.

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„Wir können nicht mehr! Wir fühlen uns von der Landespolitik nicht wahrgenommen“, schreiben die Erzieherinnen in ihrem Brief. Die sogenannte „Notbremse“ sei keine Notbremse. Die Kindertageseinrichtungen in der bisherigen Form offen zu halten, gehe in die komplett falsche Richtung. Die Sensibilität der Eltern für den Ernst der Lage sei mit jedem Schreiben aus dem Familienministerium geringer geworden. „Wenn die Eltern nicht mitziehen, haben wir ab der nächsten Woche die Kitas voll.“

Erzieherinnen fordern Testpflicht für Kindertagesstätten

Die Erzieherinnen kritisieren, dass den Eltern mit einer Eigenerklärung die Möglichkeit gegeben wird, ihre Kinder weiter in die Kitas zu schicken. „Das wäre, als wenn wir uns selbst eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausfüllen würden und eine Woche zuhause bleiben“, heißt es in dem Schreiben. „Uns fehlt Wertschätzung für unsere Arbeit, die sich nicht in immer wieder wiederholenden Worten, sondern in den politischen Entscheidungen erkennen lässt. Uns reicht´s! Wir sind nicht nur Leitungen der Kitas, die Verantwortung für ihre Mitarbeitenden haben. Wir sind ebenfalls Privatpersonen.“

In dem Brief fragen die Leiterinnen der Kitas den Familienminister, warum Schulen eine Testpflicht bekommen, in Kindertageseinrichtungen aber nur ein Testangebot besteht. „Warum wird nicht alles darangesetzt, kinderfreundliche Schnelltests zu entwickeln? Warum ist es möglich, Schulen zu schließen, in denen größere, verständigere Kinder mit Maske und Abstand sitzen, Kitas aber nicht? Wir fordern die Notbremse! Auch für und in den Kitas!“

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