Duisburg. Auf den neuen Duisburger Beigeordneten wartet viel Arbeit. Umwelt und Kultur waren in Duisburg lange nachrangig.
Corona, Corona - und noch mal Corona. Auch in dieser Woche bestimmte die Frage, was für weitere Einschränkungen und Neuregelungen die Pandemie erfordern wird, die Nachrichtenlage. Seit gestern wissen wir: Die Schulen werden weiter im Distanzunterricht bleiben, die Kitas im Notbetrieb, der Zoo, die Museen und Geschäfte – außer die des täglichen Bedarfs – müssen wieder schließen. Duisburg zieht die Notbremse – oder im Fall der Schulschließungen besser gesagt, darf die Notbremse ziehen! Frau Gebauer hat es also verstanden (vielleicht). Lang genug hat es ja gedauert.
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Die Notbremse ist aus medizinischer Sicht dringend notwendig und deshalb richtig. Für die Geschäftsleute, Gastronomie und Beschäftigten in der Freizeit- und Kulturbranche ist sie erneut eine Katastrophe. „Wenn Corona es zulässt, werden wir in der Kulturszene erst einmal die Scherben aufkehren müssen.“ Worte des wohl neuen Kulturdezernenten dieser Stadt, die es treffender nicht sagen könnten. Am Montag wird der Rat Matthias Börger, einen ausgewiesenen Umweltexperten, zum neuen Dezernenten wählen. Seine Wahl gilt als sicher, hat er doch die Findungskommission aus Grüne, SPD und CDU überzeugen können.
Mehr politische Rückendeckung für den neuen Dezernenten
Börger tritt kein leichtes Amt an, und es wird kein leichter Start. Die Kultur und auch der Umwelt- und Klimaschutz standen bislang nicht gerade ganz oben auf der Prioritätenliste der Stadtspitze. Dies zeigte sich nicht zuletzt an der Zerschlagung des Umweltdezernats 2017. Und auch der Kulturbereich wanderte in den vergangenen Jahren von einem zum anderen Dezernatsbereich. Nun also soll es Matthias Börger richten. Was den Bereich Umwelt und Klimaschutz angeht, kann das was werden. Genug Erfahrung hat er in diesem Bereich. Mehr politische Rückendeckung als sein Vorgänger dürfte er angesichts der neuen Kräfteverteilung im Rat auch bekommen. An den Grünen und damit auch den Umwelt- und Klimaschutzthemen kommen SPD und CDU nicht mehr vorbei, egal wie am Ende eine feste Kooperationsvereinbarung im Rat aussehen mag.
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Noch immer verhandeln SPD und Grüne über die Zusammenarbeit. Scheinbar gibt es doch mehr Trennendes als Übereinstimmendes. Nur zwei Stichworte sind die Baumschutzsatzung oder die Erweiterung der Osttangente, bei denen sich beide keinen Deut annähern. Sollten sie aber. Umwelt- und Klimaschutz und auch die Verkehrsinfrastruktur sind für Duisburg mit die wichtigsten Themen. Was nutzen die tollsten Wohnbauprojekte, wenn die Menschen die Hitze in der Stadt nicht mehr ertragen?