Duisburg. Das Minus der Duisburger Stadionprojektgesellschaft ist noch geringer als befürchtet ausgefallen. Warum Arena-Betrieb ein Verlustgeschäft bleibt.

Das Minus der MSV Stadion-Projektgesellschaft für das Geschäftsjahr 2020/21 fällt mit 2,07 Millionen Euro um rund 360.000 Euro geringer aus als befürchtet. Zu den Gründen zählen die Mehreinnahmen aus dem Finalturnier der Fußball-Europaleague und den beiden WM-Qualifikationsspielen der Fußball-Nationalmannschaft gegen Island und Nordmazedonien im März.

Über den geänderten Wirtschaftsplan der MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH stimmt der Rat in seiner Sitzung am Montag, 19. April (15 Uhr, Mercatorhalle) ab.

Arena in Duisburg: MSV muss weniger Miete zahlen

Mit der Ausrichtung der internationalen Wettbewerbe konnte die Gesellschaft mehr Erlöse erzielen, als ihr durch die Geisterspiele des MSV und die wegen der Pandemie abgesagten Drittveranstaltungen wie Abibälle entgingen, erklärt die Vorlage für den Rat.

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Allerdings schlugen sich die Geisterspiele des heimischen Drittligisten auch positiv in der Bilanz nieder: Kosten für die Reinigung fielen deutlich geringer aus, Vereinzelungsanlagen für Gästefans mussten nicht aufgebaut werden. Wegen der reduzierten Fremdleistungen zahlte der MSV auch weniger Miete für das Stadion.

Stadiongesellschaft soll auch Flutlichtanlage vom MSV übernehmen

Übernehmen soll die Stadion-Projektgesellschaft, deren Mehrheitsgesellschafter die Stadt Duisburg ist, künftig auch die Flutlichtanlage der Arena. Es sei beabsichtigt, die Anlage „auf der Basis eines Wertgutachtens zur Bereinigung des Anlagevermögens“ vom MSV Duisburg zu übernehmen. Ob Kosten für eine Sanierung der Scheinwerfer anstehen, erklärt die Vorlage nicht.

Keine Fans um Maskottchen „Ennatz“: Die Geisterspiele in Coronazeiten haben ebenfalls finanzielle Auswirkungen für die Stadion-Projektgesellschaft.
Keine Fans um Maskottchen „Ennatz“: Die Geisterspiele in Coronazeiten haben ebenfalls finanzielle Auswirkungen für die Stadion-Projektgesellschaft. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Fällig wird, das ist seit längerem bekannt, die Reparatur oder gar ein Neubau des Stadiondachs für einen wahrscheinlich zweistelligen Millionenbetrag. Zwei Millionen Euro für die Untersuchungen und die Planung der Arbeiten hatte der Rat bereits im Dezember 2019 bewilligt. Der Betrag stellt zumindest bis zum Ende des Geschäftsjahres Ende Juni die Liquidität der Projektgesellschaft sicher.

Stadt will ihre Beteiligung in der Projektgesellschaft ausbauen

„Das vom Rat der Stadt geforderte Konzept für eine wirtschaftlich tragfähige Neuausrichtung der Stadion KG bedarf umfangreicher steuerlicher- und gesellschaftsrechtlicher Fragestellungen sowie Vorgesprächen mit allen Stakeholdern und ist in Vorbereitung“, erklärt die Stadt weiter. Offenbar will sie dazu ihre Beteiligung an der Projektgesellschaft ausbauen: In nichtöffentlicher Sitzung soll der Rat am Montag den „Erwerb von Kommanditanteilen durch die Stadt Duisburg“ beschließen.

>> GESELLSCHAFTER DER MSV STADION-PROJEKTGESELLSCHAFT

  • Die Stadionprojektgesellschaft ist Eigentümerin der MSV-Arena.
  • Die größten Gesellschafter sind derzeit die Stadt (50,1 Prozent) und das Reiseunternehmen Schauinsland-Reisen (27,3 Prozent), das gleichzeitig Namensgeber des Stadions ist.