Duisburg. Die beiden WM-Quali-Spiele gegen Island und Nordmazedonien finden vor leeren Rängen statt. Doch Stadionchef Broska hofft in der Zukunft auf mehr.
Der FC Sevilla dürfte sich in Duisburg wohlgefühlt haben. Denn auf dem Weg zu ihrem Triumph in der Europa League 2019/20 absolvierten die Spanier im Rahmen des coronabedingt nötig gewordenen Finalturniers sowohl ihr Achtelfinalspiel gegen AS Rom (2:0) als auch das Viertelfinale gegen die Wolverhampton Wanderers (1:0) an der Wedau. Vor allem aber scheinen die Entscheider bei der UEFA zufrieden gewesen sein. „Die Verbandsvertreter konnten gar nicht glauben, dass das ein Drittliga-Stadion ist“, sagt Dirk Broska, der Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft. Und er ergänzt: „Ohne die Europa-League-Spiele wären wir wohl jetzt nicht Gastgeber für zwei Länderspiele in der WM-Qualifikation.“ Da auch Italien 2006 im Duisburger Stadion residierte, sagt Broska: „In Duisburg werden Weltmeister und Europapokalsieger gemacht.“
Als die Frage schließlich kam, ob man sich in Duisburg vorstellen könnte, Gastgeber für die Spiele am Donnerstag gegen Island (20.45 Uhr, RTL) sowie am Mittwoch, 31. März, gegen Nordmazedonien (20.45 Uhr, RTL) zu sein, mussten Broska und Co. nicht lange überlegen. „Da sagt man natürlich ja“, freut sich der Stadionchef. Neben dem reibungslosen Ablauf des UEFA-Turniers im vergangenen August spielte sicher auch die Nähe zu einem „Drehkreuz“ eine Rolle. Denn zwischen den beiden Duisburger Spielen geht es für die DFB-Elf noch nach Rumänien (28. März). So wird die Nationalmannschaft in Düsseldorf Quartier beziehen und auch dort trainieren sowie den Flughafen der Landeshauptstadt für die Reise zum Auswärtsspiel in Bukarest benutzen.
Erfahrungen vom Europa-League-Turnier
„Wir profitieren derzeit sehr von unserer Erfahrung beim Europa-League-Turnier“, sagt Florian Rüttgers von der Marketing-Abteilung der MSV, der derzeit als Projektkoordinator für die Länderspiele tätig ist. „Die Ansprüche an das Stadion und an die Sicherheit sind erneut hoch, aber eben auch vergleichbar.“ Offiziell ist die FIFA, also der Weltverband, der Veranstalter. „Aber die WM-Qualifikation in Europa ist an die UEFA delegiert und Gastgeber ist der DFB“, erklärt Rüttgers die Strukturen. „Der DFB hat ein junges, dynamisches Team vor Ort. Auch auf menschlicher Ebene ist die Arbeit sehr angenehm.“
Während die Mannschaften ihr „normales“ Training in Düsseldorf absolvieren, „haben beide Mannschaften am Vortag der Partie natürlich das Recht darauf, im Stadion zu trainieren“, berichtet Rüttgers. In beiden Fällen wird es so sein, dass die jeweilige Gastmannschaft vormittags an der Reihe ist; abends folgt dann das Team von Bundestrainer Jogi Löw.
Gibt es bald die Zusage für ein weiteres Spiel?
Seit Sonntag läuft die „Neutralisierung“ des Stadions. Das heißt, dass die Werbung, die üblicherweise bei Spielen des MSV Duisburg zu sehen ist, verdeckt wird. Die DFB-Werbung wird über LED-Banden eingespielt. Außerdem wird die Torlinientechnik für die WM-Qualifikationsspiele installiert. Die gute Nachricht: Der große Duisburg-Schriftzug wird wohl zu sehen sein. „Es macht Spaß, das im Team auf die Beine zu stellen“, sagt Rüttgers. Ein Sonderlob geht an Greenkeeper Rainer Hester und Sicherheitschef Robert Komossa. Derweil hat Dirk Broska die Hoffnung, dass die gute Beurteilung nach dem UEFA-Turnier sich nun wiederholt. „Wir haben dem DFB signalisiert, dass wir uns sehr freuen würden, noch ein Länderspiel zu bekommen, wenn Fans wieder erlaubt sind.“