Duisburg. Stichproben im Duisburger Rheinpark und an der Regattabahn zeigen: Viele halten sich weiter nicht an die Maskenpflicht. Das sagt das Ordnungsamt.

Bereits vor Ostern hatte sich der Krisenstab der Stadt Duisburg mit Blick auf Trubel an den Ausflugszielen entspannter gezeigt als zum Beispiel die Verantwortlichen in der Nachbarstadt Düsseldorf. Dort fürchtete man sich im Vorfeld vor einer „Eskalation“ und großen Menschenmengen an der Rheinpromenade. In Duisburg erwartete das Bürger- und Ordnungsamt dagegen „insbesondere im Hinblick auf die durchwachsene Wetterprognose, keine besondere Problemlage“. Deshalb wurden die Kräfte beim Städtischen Außendienst für das Osterwochenende auch nicht aufgestockt.

Bereits vor gut einem Monat hatte der Krisenstab aber schon eine Erweiterung der Maskenpflicht für den Rheinpark sowie Teile der Regattabahn und der Sechs-Seen-Platte beschlossen. Aber auch vier Wochen nach der Einführung fremdeln viele mit dieser Regel, wie Stichproben am Ostersonntag zeigen.

Rheinpark in Duisburg: Masken auf den Schildern, aber nicht im Gesicht

13 Uhr im Rheinpark: Das Ordnungsamt hat Recht behalten – der graue Himmel und die Temperaturen im einstelligen Bereich locken tatsächlich nicht die großen Massen nach Hochfeld. Diejenigen, die kommen, werden schon an den Zugängen des Parks mit Schildern auf die Spielregeln hingewiesen: Insgesamt drei Piktogramme auf zwei Schildern erklären, dass vor Ort beim Verlassen der Wege und beim Verweilen – unter anderem beim Sitzen auf den Bänken – ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss. Die kurze Erklärung dazu ist allerdings nur in Deutsch gehalten.

Diese Schilder informieren im Rheinpark in Duisburg-Hochfeld über die Maskenpflicht.
Diese Schilder informieren im Rheinpark in Duisburg-Hochfeld über die Maskenpflicht. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Ein Blick über die großen Wiesenflächen zeigt: Am Sonntagnachmittag halten sich viele nicht an die Maskenpflicht. Ein Vater lässt mit seinen zwei Kindern einen Drachen steigen. Einen Mund-Nasen-Schutz tragen sie dabei nicht. Fünf junge Erwachsene schlendern an ihnen vorbei. Die Maske tragen sie unter dem Kinn, so als wären sie bereit zu reagieren, falls Ordnungshüter auftauchen.

Familienvater aus Wanheimerort: „Viele kennen die Regeln nicht“

An der Skateranlage wiederholt sich das, was diese Redaktion bereits bei einem Ortsbesuch vor zwei Wochen beobachtet hat: Eltern stehen ohne Maske am Rand, schauen ihren Kindern zu.

Familie Karbowiak aus Wanheimerort nutzt den Rheinpark nach eigenen Angaben fast jedes Wochenende für den Sonntagsspaziergang. „Ganz ehrlich: Ich glaube, über die Hälfte der Leute kennt die Regeln hier nicht“, sagt Vater Markus.

Ordnungsamt Duisburg stellte bislang wenige Verstöße fest

Der Krisenstab hatte die Maskenpflicht an Freitagen (13 bis 19 Uhr) sowie Samstagen und Sonntagen (9 bis 19 Uhr) in die Allgemeinverfügung eingebracht, weil sich viele Menschen vor Ort nicht an die Kontaktbeschränkungen hielten. „Es wurden wenige Verstöße im Rahmen von Präsenzstreifen festgestellt. Der überwiegende Teil der Duisburger Bevölkerung hält sich erfreulicherweise an die Maskenpflicht“, fasst Stadtsprecher Sebastian Hiedels die Erfahrungen der Ordnungsamtsmitarbeiter zusammen.

Zur Wahrheit gehört auch an diesem Sonntag: Es gibt natürlich Besucher, die die Vorgaben beherzigen. Einige von ihnen tragen den Mund-Nasen-Schutz sogar auch auf den Wegen.

Gut eine Stunde nach dem Besuch im Rheinpark, sieht es im Bereich des Spielplatzes an der Regattabahn nicht viel anders aus. Zwei ältere Damen sitzen dort „maskenfrei“ auf einer Bank. Als eine Joggerin sie anspricht, setzen sie ihre Masken auf. Eine von ihnen sagt einsichtig: „Die Schilder habe ich eigentlich gesehen, dann aber nicht dran gedacht. Alle Verbote und Regeln kann man doch kaum noch behalten.“

>>MASKENPFLICHT GILT NICHT FÜR JOGGER

  • Da die Maskenpflicht nur beim Verweilen und abseits der Wege gilt, sind Jogger, Spaziergänger und Radfahrer von ihr nicht betroffen.
  • Die Duisburger Erweiterung der Maskenpflicht umfasst den gesamten Rheinpark. An der Regattabahn wurde sie für den Bereich um den Spielplatz an der Bertaallee festgelegt. An der Sechs-Seen-Platte ist sie auf das westliche und östliche Ufer des Masurensees (unter anderem Aussichtsplattform und Bereich an der Masurenallee) beschränkt.