Duisburg. Die ersten Brückenteile für den zweiten Bauabschnitt am Karl-Lehr-Brückenzug sind in Duisburg eingetroffen. Das ist der Zeitplan für die Arbeiten.

Die Arbeiten für die Grundsanierung und den Neubau des Karl-Lehr-Brückenzuges zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort schreiten voran. Nun wurden die ersten Stahlteile für die Brückenmontage des zweiten Bauabschnitts angeliefert. „Wir sind im Zeitplan“, betont Uwe Linsen, Vorstand der Wirtschaftsbetriebe, unter deren Regie das Projekt läuft am Freitag bei einem Besuch der Baustelle mit OB Sören Link.

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Der erste Bauabschnitt wurde bereits im Jahr 2015 fertiggestellt. Da wurde die Brücke über den Vinckekanal erneuert. Der zweiten Abschnitts wurde im vergangenen Jahr begonnen. Sie umfassen den Neubau der Ruhr- und Hafenkanalbrücke und den Abriss der Kaiserhafenbrücke, die anschließend durch einen Damm ersetzt wird. Zuvor wurde bereits ein wichtiger Leitungsdüker unter dem Hafenkanal gebaut, in dem Wasser-, Gas-, Strom und andere Versorgungsleitungen verlegt wurden.

Wirtschaftsbetriebe Duisburg: 220 Meter langer Tunnel für die Hafenkanal-Düker

Dazu wurden 28 Meter tiefe Schächte mittels 34 Meter tiefen Bohrpfählen auf dem Pontwert und der Ruhrorter Hafenseite gebaut, die anschließend mit einem 220 Meter langen Tunnel (2,7 Meter Außendurchmesser) verbunden wurden. Diese Arbeiten begannen bereits in 2019 und wurden durch die WBD für die Netze Duisburg ausgeführt. Aktuell sind sie in den letzten Zügen und kurz vor Inbetriebnahme.

Brückenteile werden neben dem Kaßlerfelder Kreisel vormontiert

Baustellenbesichtigung: Arthur Brakowski (Bauleiter WBD) mit Oberbürgermeister Sören Link, WBD-Vorstand Uwe Linsen und Heiko Blumenthal (OB-Referent, v.l.n.r.) auf dem Vormontageplatz am Kaßlerfelder Kreisel.
Baustellenbesichtigung: Arthur Brakowski (Bauleiter WBD) mit Oberbürgermeister Sören Link, WBD-Vorstand Uwe Linsen und Heiko Blumenthal (OB-Referent, v.l.n.r.) auf dem Vormontageplatz am Kaßlerfelder Kreisel. © Wirtschaftsbetriebe Duisburg | WBD

Zweites großes Arbeitsfeld sind die Arbeiten, die für den Neubau bzw. Abriss der drei Brücken notwendig sind. Auf der Vormontagefläche neben dem Kaßlerfelder Kreisverkehr werden die Einzelteile für die Ruhr- und Hafenkanalbrücke, ihre Anlieferung erfolgt per Schiff, vor Ort montiert. Die Arbeiten an der Vormontagefläche sind kurz vor der Fertigstellung.

Ruhrbrücke ist inklusive Vorlandbrücken 182 Meter lang

Parallel dazu entstehen Widerlager und Pfeiler für den vorübergehenden Standort der Ruhr- und Hafenkanalbrücke. Die Hafenkanalbrücke ruht ausschließlich auf Widerlagern, für die längere Ruhrbrücke müssen außerdem zwei Pfeiler an den Ufern der Ruhr hergestellt werden. Die Hafenkanalbrücke ist 125 Meter, die Ruhrbrücke, inklusive der Vorlandbrücken 182 Meter lang. Das Stromfeld der Ruhrbrücke misst 140 Meter, die nördliche Vorlandbrücke 25 Meter und die südliche Vorlandbrücke 17,2 Meter.

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Bauarbeiten am Brückenzug dauern noch bis 2025 an

Nach Fertigstellung der Unterbauten (Pfeiler und Widerlager) und der Montage der Brücken, werden diese durch Einschwimmen parallel neben die „alten Brücken“ versetzt und eingelagert. Die Gründungen der Widerlager und Pfeiler sind größtenteils fertiggestellt. Über diese parallele „Umgehung“ soll spätestens Ende 2023 der Verkehr fließen, damit die alten Brückenbauwerke abgerissen werden können. Nach Abriss und Neubau von Pfeilern und Widerlagern werden die neuen Brücken 2025 in die alte Lage verschoben.

STAHL FÜR NEUE BRÜCKE KOMMT AUS ÖSTERREICH

  • Rund 1.000 Tonnen schwere, vorgefertigte Brückenkonstruktionen, wurden per Schiff angeliefert. „Der Stahl kommt aus Österreich und wurde ausschließlich im bayerischen Werk in Sengenthal montiert und verarbeitet“, erklären die Wirtschaftsbetriebe.
  • Ingenieure der WBD haben hierzu Zugang und führen regelmäßig Qualitätskontrollen der Brückenfertigung durch. Oberbürgermeister Sören Link freut sich über den erfolgreichen Fortschritt der Baumaßnahmen: „Mit der Stahllieferung hat ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts begonnen. Besonders hervorzuheben ist, dass es trotz der schwierigen Umstände durch die Corona-Pandemie bisher keine kritischen Verzögerungen gab.“
  • Die Kaiserhafenbrücke wird nach entsprechendem Rückbau und vor Inbetriebnahme des neuen Brückenzugs in seiner provisorischen Lage durch ein Dammbauwerk ersetzt.