Duisburg. In Duisburg steigt die Zahl der Schüler: Neubauten statt Klassencontainer fordert deshalb ein Bündnis aus Eltern, Schulleitern und Gewerkschaft.
In einem gemeinsamen Brief haben die Duisburger Schulleiter, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW und die Elternschaft Duisburger Schulen (EDUS) die Stadt Duisburg als Schulträger zum Handeln aufgefordert: Angesichts steigender Schülerzahlen müssten dringend Neubauten für Schulen angegangen werden.
Coronabedingt wurde die Schulausschusssitzung am Donnerstag abgesagt. Das Bündnis hält es aber für geboten, schnell zu handeln. Zum Schuljahr 2021/22 werden 4854 Kinder schulpflichtig – knapp 200 mehr als im Vorjahr –, die in die Eingangsklassen der Grund- und Förderschulen drängen. Hinzu kommen 4295 Viertklässler, die auf eine weiterführende Schule wechseln. Allein 200 Schülerinnen und Schüler mehr als im Vorjahr würden an die Gesamtschulen drängen, beklagt das Bündnis, außerdem gebe es eine beträchtliche Zahl an Kindern und Jugendlichen, für die noch Schulplätze gefunden werden müssen.
Duisburg: 49 Container-Klassen für Schüler – Tendenz steigend
Bereits zu Beginn des vorigen Schuljahres standen an 17 Duisburger Schulen 49 Container-Klassen. Damals erklärte die Stadt, dass sich die Zahl angesichts steigender Schülerzahlen erhöhen werde: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den festen Raumbestand kurz- bis mittelfristig den gestiegenen Erfordernissen anzupassen und zusätzliche Räumlichkeiten durch An- und Erweiterungsbauten zu schaffen, so dass die Zahl der mobilen Klassen wieder reduziert werden kann.“
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Dem schenkt das Bündnis wenig Vertrauen: „Trotz weiterhin steigender Zahlen bleiben die Strategien der Stadt Duisburg insbesondere volle Klassen, Container-Dörfer und Busfahrten. Und erneut ist die Situation für Kinder und Jugendliche, die besonders gute schulische Rahmenbedingungen benötigen, und für Schulen, die sich diesen Herausforderungen stellen, außerordentlich schlecht.“
Bündnis: Zusätzliche Neubauten statt Ersatzbauten
EDUS, GEW und Schulleiter halten es für „dringend erforderlich“, Schritte für echte Neubauten einzuleiten. Bislang würden eher Ersatzbauten – also neue Gebäude, die marode ersetzen – als Neubauten deklariert, obwohl sie keinen neuen Schulraum schafften.
Für das Bündnis steht fest: „Es darf kein weiteres Abwarten des Schulträgers mehr geben!“ Durch die Absage tagt der Schulausschuss erst im Mai wieder, dabei müssten jetzt Schritte hin zu einer optimalen Schulsituation getan werden, sonst schade das nicht nur aktuell betroffenen, sondern auch kommenden Jahrgängen. Es gehe um den Bildungserfolg und um gesundes Lehren und Lernen in Schulen. „Die Stadt Duisburg verschließt aber weiterhin die Augen vor alten und neuen Herausforderungen.“