Duisburg. Viele Duisburger loben nach ihren Impfterminen die gute Organisation im Impfzentrum. Warum läuft es vor Ort rund? Ein Blick hinter die Kulissen.

Ausreichende Parkmöglichkeiten, gut abgestimmte Abläufe und freundliche Mitarbeiter – viele Duisburger sind nach dem Impftermin voll des Lobes über ihren Besuch im Impfzentrum im Theater am Marientor (TaM). Was machen Verantwortliche und Mitarbeiter vor Ort so gut? Ein Blick hinter die Kulissen:

Patrycja Alagöz sitzt auf der Liege in der Impfkabine. In wenigen Momenten erhält sie den Pieks mit ihrer ersten Biontech-Impfdosis. Wenige Minuten hat sie zuvor an der Anmeldung, der Fieber-Station und im Wartebereich verbracht. „Ich kam überall sofort dran, alles hat super geklappt“, fasst die Apothekerin zusammen. Sie erhofft sich von der Impfung ein Gefühl der Sicherheit. Denn an ihrem Arbeitsplatz, der Markt-Apotheke in Hochheide, habe sie viel Kundenkontakt.

Impfzentrum in Duisburg: Abläufe vor Ort funktionieren

So wie Patrycja Alagöz haben sich in den Wochen seit dem Start im Impfzentrum am 8. Februar viele Duisburger über ihre Termine im TaM geäußert: Sie loben unter anderem die gute Organisation sowie die Freundlichkeit und Gelassenheit der Menschen vor Ort. „Die Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen sind hier schnell zu einem Team zusammengewachsen. Deshalb funktionieren die Abläufe auch sehr gut“, beobachtet Feuerwehrchef Oliver Tittmann. Seine Behörde hat das Impfzentrum im Auftrag der Stadtverwaltung im Dezember in nur wenigen Wochen aus dem Boden gestampft, konnte dabei auf Erfahrungen aus dem Testcenter zurückgreifen, das im gleichen Gebäude untergebracht ist.

Ein Blick in eine Impfstraße im Theater am Marientor.
Ein Blick in eine Impfstraße im Theater am Marientor. © Funke Foto Services | Martin Möller

Vor Ort bestätigen sich an diesem Mittwochmorgen viele Schilderungen: Auf dem Parkplatz seitlich des Impfzentrums, der über eine Zufahrt an der Plessingstraße erreichbar ist, sind noch einige der insgesamt 62 Parkmöglichkeiten frei. Von dort aus sind es nur wenige Meter zum Eingang an der Rückseite des Theaters. An der Anmeldung gibt es keine Warteschlange, der Impfbereich ist barrierefrei zu erreichen. Eine Begleitperson kann die Impflinge in die Impfstraße und schließlich in die Kabine begleiten.

Flugbegleiter nehmen Impflinge im Ruhebereich in Empfang

Dort klärt das Ärzteteam um den ärztlichen Leiter Hendrik Magnusson auf und berät bei Fragen zu Allergien und Vorerkrankungen. „Viele haben sich schon vorher damit beschäftigt, verzichten auf die Beratung“, berichtet Magnusson. So halten sich die Impflinge im Schnitt nur vier bis fünf Minuten in der Impfkabine auf. Nach dem Pieks geht es über das Einbahnstraßensystem in den Ruhebereich im eigentlichen Zuschauerraum des Theaters.

Die Besonderheit: Hier nehmen ausgebildete Flugbegleiter die Impflinge in Empfang, zeigen ihnen die Plätze, auf denen sie noch etwa eine halbe Stunde ruhen sollen. Nach etwa 45 Minuten ist für die meisten die Prozedur im Impfzentrum beendet.

Impfzentrum arbeitet noch nicht im Vollbetrieb

Eine erste Bilanz der Verantwortlichen bestätigt die guten Erfahrungen der Bürger. So sagt Oberbürgermeister Sören Link: „Wir haben hier gezeigt, wie leistungsfähig wir sind.“

Allerdings arbeitet das Impfzentrum auch nach über einem Monat noch nicht im Hochbetrieb. Dafür stehen einfach nicht genügend Impfdosen zur Verfügung. Um die 1000 Duisburger werden aktuell täglich geimpft, bis zu 2500 könnten es sein. „Es sind noch Kapazitäten da“, unterstreicht Duisburgs Krisenstabsleiter Andree Haack. Acht der 18 Impfstraßen sind vor Ort aktiv, hinzu kommt eine Sonderstraße für die Impfungen der Polizisten. Die Betriebszeiten von 8 bis 20 Uhr könnten nach Angaben von Haack noch ausgeweitet werden.

Die Arbeitstage im Theater am Marientor beginnen schon jetzt vor der Öffnung um 8 Uhr. Mitarbeiter bereiten ab 6.30 Uhr den Impfstoff vor. Um 20 Uhr ist dann auch noch nicht Schluss. Oliver Tittmann erklärt: „Nach den Impfterminen stehen immer noch Nacharbeiten an.“

>>46.240 DOSEN IN DUISBURG VERIMPFT

  • Bis Montagabend sind in Duisburg 46.240 Impfdosen im Impfzentrum, in Krankenhäusern und von mobilen Teams in Alten- und Pflegeheimen verimpft worden. 30.682 Duisburger erhielten bislang die erste Impfdosis, 15.558 von ihnen wurden bereits zum zweiten Mal geimpft.
  • Über die Software „Impfbrücke“ konnten 250 Restdosen kurzfristig an Personen aus priorisierten Gruppen vermittelt werden.