Duisburg. Duisburgs Gesundheitsamtsleiter blickt mit Sorge auf die kommenden Wochen. Die Kombination Lockerungen, Leichtsinn und Mutationen sei kritisch.

Vorsichtige Lockerungen sind am Montag auch in Duisburg in Kraft getreten, aber die Sieben-Tage-Inzidenz und der Anteil der Corona-Mutanten an positiven Duisburger Proben steigen. Ludwig Hoeren, Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, blickt deshalb „kritisch auf die kommenden sechs bis acht Wochen“ voraus.

Was Hoeren große Sorgen bereitet, erklärte er am Mittwoch am Rande eines Pressetermins im Duisburger Impfzentrum: „Der Anteil an Mutanten ist hoch, es gelten zahlreiche Lockerungen, und wir beobachten auch einen lockereren Umgang der Menschen mit dem Coronavirus.“

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Diese Faktoren könnten dem Infektionsgeschehen in Duisburg noch mehr Dynamik verleihen. Die Stadt war im Herbst einer der 200er-Corona-Hotspots in NRW und hat – Stand Dienstagabend – auch aktuell wieder den neunthöchsten Inzidenzwert aller Städte und Kreise im Land (92,0).

Duisburgs OB Sören Link fordert mehr Tempo bei Impfungen

In der Woche vom 1. bis 7. März lag der Anteil der Corona-Mutanten bei positiven Proben in Duisburg bei 55 Prozent, in der Woche zuvor waren es sogar 62 Prozent. Die britische Virusvariante B.1.1.7 wurde bis Sonntagabend bei 659 Duisburgern nachgewiesen, die südafrikanische Mutante B.1.351 in 31 Fällen.

Die von Hoeren angesprochenen Lockerungen betreffen unter anderem den Einzelhandel, bei dem Kunden mit Terminen wieder in Geschäften shoppen dürfen, aber auch eine weniger strenge Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum (wir berichteten).

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Weitere Lockerung wären nach Ansicht von Oberbürgermeister Sören Link (SPD) an Fortschritte bei der Impfkampagne geknüpft. „Wir könnten viel, viel mehr impfen, wenn wir mehr Impfdosen zur Verfügung hätten. Bund und Länder müssen da einfach mehr Druck machen“, forderte er. Nur mit mehr Tempo bei den Impfungen könne man die angestrebte Öffnung im Sommer erreichen.

Duisburg erhält ab kommender Woche auch Moderna-Impfstoff

In Duisburg können seit dieser Woche 600 Astrazeneca-Impftermine und 720 Termine mit Biontech-Dosen angeboten werden. Ab der kommenden Woche soll die Stadt zudem 77 Dosen von Moderna täglich erhalten.