Duisburg-Ruhrort. Dort, wo einst Kult-Kommissar Schimanski in Duisburg-Ruhrort ermittelte, wird die modernste Polizeiwache in NRW gebaut. So sieht sie aus.

Ruhrort bekommt eine neue Polizeiwache. Dort, wo im „Tatort“ bereits Schimanski ermittelte, auf dem Gelände der ehemaligen Kleinholz-Werft, sollen im kommenden Jahr 150 Polizisten den modernsten Arbeitsplatz in Nordrhein-Westfalen vorfinden. Der Grund: Die Wachen in Homberg, Hamborn und Meiderich sind so marode, dass den Einsatzkräften nicht mehr zuzumuten war, dort weiter zu arbeiten. Am 1. April 2022 sollen die Polizisten einziehen können - darum wetten zumindest Hafenvorstand Prof. Thomas Schlipköther und die Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels.

Investiert wird eine Summe „deutlich unter zehn Millionen“. Konkreter will Schlipköther, Geschäftsführer der Duisburger Infrastrukturgesellschaft, nicht werden. „Wir als Duisburger Hafen AG freuen uns sehr, dass mit der Realisierung der neuen Polizeiwache ein Schritt zur erfolgreichen Wiederbelebung der historischen Halbinsel gelungen ist.“

Neubau in Duisburg-Ruhrort wird 2700 Quadratmeter groß

So soll die Wache einmal aussehen. Sie soll das modernste Polizeigebäude in NRW werden.
So soll die Wache einmal aussehen. Sie soll das modernste Polizeigebäude in NRW werden. © RR | Foto: Architekturbüro Röhm & Cie. GmbH

In dem gut 2700 Quadratmeter umfassenden Neubau sollen beispielsweise die Kräfte aus Homberg, Meiderich, Teile der Polizei-Inspektion Nord, ein Verkehrskommissariat und der Einsatztrupp Nord einziehen. Dessen Mitarbeiter sind in der Regel in zivil unterwegs und werden etwa für verdeckte Ermittlungen eingesetzt und vollstrecken Haftbefehle. Anders als bei der Feuerwehr gibt es für die Polizei keine gesetzlichen Vorgaben, wie schnell die Polizei bei Einsätzen vor Ort sein muss. „Steine vermitteln keine Sicherheit. Unsere Kräfte sind vor Ort und können von Ruhrort alles ansteuern“, betont Bartels.

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Die Dienstgebäude in Meiderich und in Homberg sind in die Jahre gekommen, entsprechen nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen und sind nicht barrierefrei. „In Homberg stehen die Besucher direkt in einem Ladenlokal. Da ist keine Eigensicherung für unsere Kollegen möglich“, beschreibt Bartels. In der neuen Wache werde die modernste (Sicherheits-)Technik verbaut und das Gebäude mit einer Betonkernaktivierung im Sommer passiv gekühlt sowie im Winter geheizt. Entworfen wurde die neue Wache vom Architekturbüro „Röhm & Cie. GmbH“ aus Münster. Bauherr ist die Firma IPM Immobilien aus Oberhausen.

Bau wird von einem privaten Investor realisiert

Seit Amtsantritt vor zehn Jahren hat Elke Bartels sich beim Land dafür eingesetzt, dass für ihre Mitarbeiter adäquate Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Doch beim NRW-Liegenschaftsbetrieb kam sie nicht weiter. Sechs Jahre suchten die Fachleute nach eigenen Grundstücken oder solchen, die sie in Duisburg kaufen könnten, um eine neue Wache zu realisieren. „Nach sechs Jahren hatte ich das Land dann soweit, dass wir den Auftrag ausschreiben konnten.“ Das Erbpacht-Grundstück gehört Duisport, die Immobilie wird von der Polizei gemietet. Die Büros in Meiderich, Hamborn, Ruhrort und Homberg werden entsprechend aufgegeben.

„Es ist wichtig, dass wir nun zügig voran kommen“, sagt Schlipköther. Erst stand die Baugrube unter Hochwasser, dann machte der Wintereinbruch den Vorbereitungen einen Strich durch die Rechnung. Polizeisprecher Stefan Hausch weiß, dass sich seine Kollegen auf den Umzug freuen. Genügend Parkplätze für Einsatzwagen, Besucher und Polizisten werde es außerdem geben. Zum Wasser hin wird das Gelände gesichert. Und wenn’s rechtzeitig fertig ist, muss der eine dem anderen eine Currywurst spendieren.

>> POLIZEI BETREIBT IN DUISBURG 47 LIEGENSCHAFTEN

  • Insgesamt betreibt die Duisburger Polizei 47 Liegenschaften. Dazu gehören nicht nur Wachen, sondern teilweise auch umfunktionierte Ladenlokale oder Wohnungen, in denen zum Beispiel die Bezirksbeamte in den unterschiedlichen Ortsteilen ihren Dienstsitz haben. Auch die landesweiten Liegenschaften der Wasserschutzpolizei gehören dazu.
  • Elke Bartels betonte, dass die Bezirksbeamten, die oft als wichtige Ansprechpartner vor Ort dienen, weiterhin in Homberg, Meiderich und in den anderen Stadtteilen unterwegs sein werden.