Duisburg-Ruhrort. Bis Ende 2021 soll auf dem Gelände der alten Kleinholz-Werft in Duisburg-Ruhrort eine neue Polizeiwache entstehen. Daran gibt’s Kritik.
An der Alten Duisburger Straße, auf dem Gelände der ehemaligen Kleinholz-Werft, soll im kommenden Jahr eine neue Polizeiwache entstehen. So sieht es ein Bauantrag vor, den die Polizei nun bei der Stadt Duisburg eingereicht hat. Der Entscheidung waren lange und kontroverse Diskussionen vorausgegangen.
Proteste in Duisburg-Homberg gegen Schließung der Wache
In dem Neubau sollen beispielsweise die Kräfte aus Homberg, Meiderich, Teile der Polizei-Inspektion Nord, ein Verkehrskommissariat und der Einsatztrupp Nord einziehen. Dessen Mitarbeiter sind in der Regel in zivil unterwegs und werden etwa für verdeckte Ermittlungen eingesetzt oder vollstrecken Haftbefehle. Anders als bei der Feuerwehr gibt es für die Polizei keine gesetzlichen Vorgaben, wie schnell die Polizei bei Einsätzen vor Ort sein muss.
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In den vergangenen Monaten hatte es in Homberg immer wieder Proteste gegeben. Die Homberger befürchteten, dass die Polizei vor Ort nicht mehr präsent sein werde. Das Gegenteil sei der Fall, betonte Polizeisprecher Stefan Hausch im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wir wissen, dass es schwierige Bereiche wie Hochheide gibt, die eine Präsenz erfordert. Diese wird gewährleistet.“ Die Sicherheit hänge nicht von der Wache, sondern von den Einsatzmitteln vor Ort ab. Die Bezirksbeamten seien weiterhin vor Ort. Die Ruhrorter Bezirksbeamten hätten bisher in Meiderich gesessen und waren dennoch regelmäßig in Ruhrort präsent.
Zahlreiche Wachen sind derzeit in Altbauten untergebracht, die nicht mehr den (Sicherheits-)Ansprüchen der Polizei genügen. So gebe es in Homberg keine Möglichkeit, eine Schleuse einzurichten. Die schütze sowohl die Beamten aber beispielsweise auch andere Bürger, die für einen Hinweis die Wache besuchen, vor Randalierern. Teilweise gab es in den alten Wachen nur gemeinsame Duschen und Umkleideräume für Männer und Frauen. Auch die Räume selbst waren nicht mehr im besten Zustand. „Wir haben den Kollegen gegenüber, die jeden Tag auf der Straße sind, eine Verantwortung, dass sie angemessene Arbeitsbedingungen haben“, erklärt Hausch.
Kritische Stimmen aus Ruhrort
In Ruhrort wurde indes Kritik am geplanten Standort laut – der sei nicht zentral genug und würde das Sicherheitsgefühl in Ruhrort nicht verbessern. Außerdem wurde geunkt, dass die neue Wache sicherlich nur eine Garage für die Fahrzeuge sei und es für Bürger gar keine Möglichkeit gebe, dort Straftaten zur Anzeige zu bringen. Dem widerspricht Polizeisprecher Jonas Tepe: „Wir sind 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr vor Ort und auch ansprechbar.“
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Für großen Luxus reicht das Geld für den Neubau gleichwohl nicht. Etwa 3000 Quadratmeter wird das Gebäude messen – genügend Platz für Büro- und Besprechungsräume nach modernem Standard. Eine Kantine ist nicht vorgesehen, „aber in Ruhrort gibt es genügend Möglichkeiten, sich zu verpflegen“, so Stefan Hausch.
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Mit den Bauarbeiten werde begonnen, sobald der Bauantrag von der Stadt genehmigt sei. Dann soll es auch einen Entwurf geben, wie die neue Wache aussehen könnte. Wenn keine corona-bedingten Verzögerungen oder ein strenger Winter dazwischen komme, sollen die Beamten Ende 2021 zum neuen Standort ziehen.