Duisburg. Das Duisburg Gateway Terminal wird Folgen für die ganze Stadt haben. Die Planung muss deshalb die Bürger im Blick behalten. Ein Kommentar.
Wer nachmittags von der Innenstadt nach Ruhrort fahren muss, der hat unterwegs oft unfreiwillig viele Details von der Ruhrorter Straße gesehen. Stop and Go ist dort keine Seltenheit. In den Verkehrsspitzen könnten nach Einweihung des Duisburg Gateway Terminals bis zu 188 Lkw pro Stunde zusätzlich auf die Straße drängen. Sie würden aneinandergereiht vom Rathaus bis zum Ruhrdeich reichen. Die Fertigstellung des Oberbürgermeister-Karl-Lehr-Brückenzuges wird das Gedränge auch nicht nennenswert auflösen.
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Ähnliche Szenarien drohen in Richtung Aakerfährbrücke und innerhalb Ruhrorts ohnehin. Da die Verkehrsqualität von Ingenieuren als ausreichend für den Autoverkehr bewertet wurde, hat die Stadtverwaltung das Projekt jedoch durchgewunken. Ausreichend bedeutet aber, dass jedes einzelne Schlagloch zum Chaos führt. Dass der Verkehr für Fahrradfahrer und Fußgänger dort als mangelhaft bis ungenügend bezeichnet wird, muss zwingend die Politik auf den Plan rufen.
Bei Projekten des Hafens müssen alle Interessen gerecht abgewogen werden
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Das ambitionierte Projekt muss so gestaltet werden, dass es nicht nur der Logistik zupass kommt, sondern auch den Duisburgern. Es darf nicht sein, dass Kritik an Plänen des Hafens mit dem Verweis auf entstehende Arbeitsplätze im Keim erstickt wird.
Ob es um den Logistikpark auf der Mercatorinsel ging oder die Logistikhalle vor Tiger and Turtle – bei den Debatten ging es selten um ein gerechtes Abwägen aller Interessen. Es ist absehbar, dass auch der Gateway-Bau Emotionen befördert. Man kann nur hoffen, dass die Bezirksregierung die Bürger bei ihrer Entscheidung im Blick behält.
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Dazwischen steht allerdings ein handfester Interessenskonflikt: Der Hafen ist in der Hand von Stadt und Land. An der Duisburg Gateway Terminal GmbH ist Duisport zu 30 Prozent beteiligt und mithin Stadt und Land. Nach dem Planfeststellungsbescheid entscheidet – unter anderem auf Basis einer Stellungnahme der Stadt – das Land. Die Behörden würden gut daran tun, den Sorgen und Befürchtungen der Bürger gut zuzuhören und dem Hafen mit auf den Weg zu geben, dass ein Terminal mitten in der Stadt – auch wenn der Platz dafür da ist – nicht zwingend XXL werden muss.