Duisburg. Corona hat 2020 das Infektionsgeschehen auch in Duisburg bestimmt. Doch es gibt noch andere meldepflichtige Infektionskrankheiten. Die Zahlen.
Durch die Corona-Schutzmaßnahmen während der Pandemie sind nach Angaben der Stadt die Zahlen bei vielen anderen meldepflichtigen Infektionskrankheiten in Duisburg im vergangenen Jahr zurückgegangen. So ist demnach seit Beginn der Grippe-Saison Ende September 2020 dem Gesundheitsamt bis einschließlich Dezember 2020 nur ein labortechnisch nachgewiesener Influenza-Fall gemeldet worden. Aber auch bei Hepatitis B, Norovirus, Keuchhusten seien die Zahlen 2020 rückläufig gewesen – und vor allem bei Masern.
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Demnach ist im gesamten Jahr 2020 keine einzige Maserninfektion in Duisburg gemeldet worden. Zum Vergleich: 2017 gab es noch 333 Fälle, 2018 dann schon nur noch 36 Infizierte und im vergangenen Jahr nur noch zwei gemeldete Infektionen. Der Rückgang sei aber vor allem mit dem notwendigen Impfnachweis in Gemeinschaftseinrichtungen zu erklären. Grundsätzlich, so Stadtsprecher Sebastian Hiedels, könnten durch Impfungen die Infektionszahlen von „Kinderkrankheiten“ wie Windpocken (2020: 77 Fälle/2019: 114) und Mumps (2/7) weiter reduziert werden.
561 Influenza-Fälle im Corona-Jahr 2020 in Duisburg
Aufs ganze Jahr 2020 bezogen, ist die Influenza mit 561 Fällen – abgesehen von Corona – die mit Abstand am häufigsten gemeldete Infektionskrankheit in Duisburg. Dahinter folgen Campylobacter-Infektionen (302). Dabei handelt sich um eine Gattung von Bakterien, die Krankheiten wie eine entzündliche Durchfallerkrankung (Campylobacter-Enteritis) auslösen können. Aber auch hier ist die Entwicklung rückläufig (2019: 423).
Noch drastischer sind die Norovirus-Zahlen. Gab es 2019 noch 481 Fälle dieser akuten Magen-Darm-Erkrankung mit heftigem Erbrechen und Durchfall, waren es im vergangenen Jahr „nur“ 147.
100 Hepatitis-B-Fälle wurden 2020 verzeichnet. Das Virus kann eine häufig akute und gelegentlich auch chronisch verlaufene Infektionskrankheit der Leber verursachen. Die Zahl ist im Vergleich zu 2019 (176) ebenfalls zurückgegangen.
Mehr Hepatitis-C-Fälle in Duisburg
Es gibt aber auch Infektionskrankheiten, bei denen die Fallzahlen gestiegen sind. Dazu gehört das Hepatitis-C-Virus, das etwa bei Tätowierung und Piercing oder bei der Injektion von Drogen übertragen werden kann. 2019 gab es noch 69 Infizierte, 2020 schon 76. In den Jahren davor wurden allerdings noch viel mehr Fälle gemeldet – 2017 waren es 121 und 2018 sogar 131.
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Die Zahlen bei Enterobacteriaceae sind von 2017 bis 2020 kontinuierlich gestiegen – von 39 auf 65. Viele dieser Bakterien sind Teil der gesunden Darmflora, einige aber Krankheitserreger, vielfach als Krankenhauskeime. Drei dieser Infektionen sind im vergangenen Jahr tödlich verlaufen – ebenso wie bei insgesamt 46 Tuberkulose-Fällen. 2019 gab es unter den insgesamt 54 Infektionen, die vor allem die Lunge betreffen und nach Angaben der Stadt oft bei Zuwanderern festgestellt werden, noch einen Todesfall mehr.
Todesfälle durch Krankenhauskeime
Chlostridioides difficile – hinter diesem im wahrsten Sinne des Worte schwierigen Namen verbirgt sich die Infektionskrankheit, bei der dem Duisburger Gesundheitsamt 2020 die meisten Todesfälle gemeldet worden. Es handelt sich um einen der häufigsten Krankenhauskeime. Allein elf von 25 Infizierten sind im vergangenen Jahr gestorben.
>> CORONA-FÄLLE UND -TOTE IN DUISBURG
• Zum Vergleich: In Duisburg sind 2020 insgesamt 15.333 Corona-Fälle und 345 Corona-Tote registriert worden.
• Nach den aktuellen Zahlen der Stadt hat es mittlerweile 18.430 Corona-Fälle und 506 Corona-Tote (Stand 16. Februar 2021) gegeben.