Duisburg. Auf der Duisburger Kardinal-Galen-Straße baut die Stadt den Radweg aus. Das bedeuten die Pläne für Rad- und Autofahrer. Ein Überblick.
Das Duisburger Radwegenetz soll einen Lückenschluss bekommen: Die Kardinal-Galen-Straße wird zwischen Duissernplatz und Neckarstraße künftig mit einem Radstreifen ausgestattet. Das hat der Duisburger Stadtrat beschlossen. Die Stadt hat in in Sachen Radwegen Nachholbedarf - sie war in der Vergangenheit schon einmal für den Negativpreis "Pannenflicken" ob ihrer schlechten Radwege nominiert. Für rund 1,6 Millionen Euro soll der Radweg ausgebaut werden - dafür muss auf diesem Abschnitt eine der beiden Fahrspuren weichen. Was das für Auto- und Radfahrer bedeutet. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wo wird gearbeitet?
Die Kardinal-Galen-Straße verläuft zwischen Duissern und dem Wasserviertel. Von hier können Autofahrer auf die A59 auffahren. Auch die Feuerwehr nutzt die Straße häufig. Der Ausbau des Radwegs erfolgt auf beiden Seiten in zwei Abschnitten zwischen dem Duissernplatz und der Autobahnauffahrt sowie von dort bis zur Neckarstraße. Dort schließt er an einen bereits bestehenden Radweg an.
Wann rollen die Baufahrzeuge an?
Der Ausbau des Radwegs soll im Anschluss an Kanalbauarbeiten im Bereich der Autobahnauffahrt stattfinden, die rund zwei Monate dauern werden. Weil dann weniger Verkehr herrscht, sollen diese Maßnahmen während der Sommerferien (5. Juli bis 17. August 2021) laufen. Erst danach starten die Arbeiten an dem Radweg. Wie lange sie dauern werden, ist laut Stadtsprecher Malte Werning unklar. Es werde zu den üblichen Verkehrseinschränkungen bei einer Baustelle kommen.
Neuer Radweg ohne Anschluss an den Radschnellweg
Wie genau soll der Radweg verlaufen?
In Fahrtrichtung Innenstadt sollen Radfahrer zwischen Duissernplatz und A59 auf einem Radstreifen auf der Fahrbahn unterwegs sein, jenseits der Unterführung teilen sie sich den Bürgersteig mit Fußgängern. In der entgegengesetzten Richtung, Duissern vor Augen, verläuft der Radweg durchgehend auf einem Radstreifen auf der Fahrbahn. Einen direkten Anschluss an den Radschnellweg – er soll im Bereich der Koloniestraße verlaufen – soll es nicht geben, allerdings wird die Lücke zwischen dem Radweg auf der Wintgensstraße und jenseits der Neckarstraße hin zum Burgplatz geschlossen.
Wie werden Gefahren an der Autobahnanschlussstelle minimiert?
Erhebliche Umbauarbeiten stehen an der Auffahrt zur A59 bevor. Radfahrer erhalten hier Möglichkeiten zum Überqueren der Kreuzung, etwa durch einen rot eingefärbten Radstreifen zwischen den Fahrspuren. So blieben die Radfahrer im Blickfeld der Autofahrer, sagt Werning. Im Bereich der Anschlussstelle Duissern sei die Verkehrsführung schon vor Jahren ähnlich gestaltet worden und habe sich bewährt.
Welche Auswirkungen hat der neue Radweg auf den Autoverkehr?
Für den Bau des Radwegs soll pro Richtung eine Fahrspur wegfallen. Vor der Entscheidung des Rats haben die Planer der Stadt ein Gutachten erstellen lassen, das nachweisen soll, dass die Straße auch dann noch dem Verkehrsaufkommen gewachsen ist. Laut Werning sei die Zahl der passierenden Fahrzeuge oftmals gezählt worden, der Höchstwert liege bei insgesamt 20.000 an der am stärksten beanspruchten Stelle.
Nähern sich Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, sollen Autofahrer in Zukunft auf den Radstreifen ausweichen. Auch beim Bau der Radspur zwischen der Neckarstraße und dem Burgplatz, an die der jetzt beschlossene Abschnitt anknüpft, wurde eine Fahrspur aufgehoben.
Duisburger Fahrradclub zufrieden mit der neuen Planung
Wie steht es um die Parkplätze?
Vor den Hausnummern 121 bis 135 sollen insgesamt zehn Parkplätze ausgewiesen werden, das ist einer mehr als vorher. Die Bordsteinkante wird hier auf einer Länge von 16 Metern nach innen versetzt, sodass eine Lade- und Haltefläche entsteht. Ansonsten können Fahrzeuge seitlich über dem Bordstein parken. Dabei werde Werning zufolge ein 30 Zentimeter breiter Sicherheitsstreifen angelegt, damit die Autos nicht auf der Fahrradspur stehen.
Was sagt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club dazu?
Vorstandsmitglied Klaus Hauschild ist mit der Planung zufrieden: „Die Situation ist nicht ideal, aber man hat versucht, das Optimale rauszuholen. Breite Radstreifen wie in Holland wären wünschenswert, sind auf diesem Abschnitt aber nicht machbar“, sagt er. Er verstehe, dass hinter der Autobahn-Anschlussstelle zwei Autofahrspuren erhalten bleiben müssten, damit es nicht zu einem Rückstau komme. Auf Anregung des ADFC würden die Markierungen für Linksabbieger in der Mainstraße entfernt werden. „Dadurch halten Autofahrer mehr Abstand zur Radfahrern“, sagt Hauschild.
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