Duisburg. . Die Kardinal-Galen-Straße in Duisburg soll umgebaut werden. Gegen die derzeitigen Pläne erhebt die Feuerwehr Einspruch. Sie befürchtet, dass Einsatzfahrzeuge durch Staus und Busverkehr nicht innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen acht Minuten am Einsatzort sein können.
Mit einem Kostenaufwand von rund einer Million Euro soll die Kardinal-Galen-Straße umgebaut und saniert werden. Die Bezirksvertretung Mitte nahm die Verwaltungsvorlage hierzu in erster Lesung zur Kenntnis, weil die Unterlagen teilweise erst am Tag der Sitzung bei den Politikern ankamen.
Der nun geplante Umbau der Straße birgt Zündstoff, denn die Duisburger Feuerwehr ist gegen den Plan in der vorliegenden Form: Sie befürchtet, dass Einsatzfahrzeuge durch Staus und Busverkehr nicht innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen acht Minuten am Einsatzort sein können. Konkret gesagt: Brennt das Rathaus, stehen die Löschfahrzeuge unter Umständen im Stau auf der Kardinal-Galen-Straße, die der direkte Weg von der Wache an der Wintgensstraße zum Burgplatz wäre.
Die Kardinal-Galen-Straße zählt zum „Vorbehaltsstraßennetz“. Dies bedeutet, dass sie eine befahrbare Mindestbreite von 6,50 Metern haben muss und Einbauten, die die Breite verringern, verboten sind. „Dadurch wird für die Feuerwehr die Grundlage geschaffen, im Einsatz mittig an wartepflichtigen Verkehrsteilnehmern vorbeizufahren“, heißt es in der Stellungnahme. Die vorliegende Planung führe dazu, dass die Feuerwehr „im Einsatzfall erheblich behindert wird“.
Keine alternative Strecke in Sicht
Eine Alternative, potenzielle Einsatzorte innerhalb von acht Minuten von der Wintgensstraße aus zu erreichen gibt es laut Feuerwehr nicht, da auch schon Landfermann-, Köhnen- und Gutenbergstraße ohne Zustimmung der Feuerwehr umgebaut worden seien.
Im Bereich der Anschluss-Stelle zur A 59 werde die notwendige Breite von 6,50 Metern unterschritten. „Ein zügiges Vorbeifahren an einem Lkw oder Bus ist für Großfahrzeuge der Feuerwehr so nur schwer oder nicht mehr möglich.“ Probleme befürchtet die Feuerwehr ebenfalls in der A 59-Unterführung durch die Aufteilung der verschiedenen Fahrspuren. Hier staue sich der Verkehr teilweise weit bis Duissern zurück.
Schon jetzt Probleme
Ähnliches sei auch an der Kreuzung Falkstraße zu befürchten, wenn es nur noch eine Geradeausspur gebe. Auch den geplanten „Buscaps“ könne auf der Kardinal-Galen-Straße nicht zugestimmt werden, sofern die notwendige Straßenbreite nicht erreicht werde. Schon jetzt hätten Einsatzfahrzeuge zudem Probleme an der Kreuzung mit dem Philosophenweg, dessen Umbau durchgeführt worden sei, ohne die Feuerwehr anzuhören.
Die Straßenbaubehörde sieht die Probleme der Feuerwehr allerdings nicht: Im gesamten Streckenabschnitt liege die Breite zwischen sechs und sieben Metern. „Durch die Anlage der beidseitigen Radstreifen, in Verbindung mit der einspurigen Verkehrsführung, entstehen seitliche Freiräume, die in Notfällen als Ausweichbereiche genutzt werden können“, heißt es in der Stellungnahme. Die angesprochenen Bushaltestellen würden zudem nur stündlich angefahren und für jeweils ein bis zwei Minuten angedient. Die Phasenzeiten der Ampeln würden so angepasst, dass Rückstaus vermieden werden, so die Verkehrsplaner.