Duisburg-Serm. Kristina Breß sehnt das Ende des Teil-Lockdowns herbei. Dann will sie die Gaststätte “Schenke“ nach eineinhalb Jahren wieder eröffnen.
- Die Gaststätte "Schenke" in Duisburg-Serm ist seit anderthalb Jahren geschlossen.
- Die neue Betreiberin Kristina Breß will möglichst schnell öffnen.
- Über die Sermer sagt sie: „Sie sind pflegeleicht und feiern gerne – es sind tolle Menschen“
Wenn die Pandemie vorbei ist, werden viele Kneipen nicht mehr öffnen – zu lang war die Zeit ohne Kundschaft. Doch eine Kneipe wird hinzukommen: Der Landgasthof Schenke. Eineinhalb Jahre lang hatte die Traditionsgaststätte keinen Pächter, bis Kristina Breß sich ihrer annahm. Die gebürtige Kroatin will den urigen Charakter der Schenke wahren, gleichzeitig aber auch mediterranes Flair hinein bringen.
Die Renovierungsarbeiten schreiten gut voran: Die Wände sind gestrichen, die Küche ist neu gestaltet und einige Wasserrohrbrüche sind behoben. Kristina Breß und ihre Familie haben die vergangenen drei Monate hart gearbeitet, um der Sermer Dorfkneipe neues Leben einzuhauchen. Nun warten sie auf das Ende des Lockdowns, damit es endlich losgehen kann.
Familie zog für Betrieb des Landgasthofs Schenke von Huckingen nach Serm
„Ich habe zwei Jahre nach einem Lokal gesucht, das zu mir passt. Ich wollte etwas finden, in dem ich meine Ideen ausprobieren und mich selbst verwirklichen kann“, sagt Kristina Breß. Über einen Bekannten erfuhr sie, dass die Schenke leer stünde. „Das wusste ich gar nicht. Mein Mann war früher ein paar Mal hier gewesen, ich aber nicht.“
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Als sie die Räumlichkeiten zum ersten Mal zu Gesicht bekam, seien alle Zweifel verflogen. „Das Lokal ist brillant. Es ist das einzige im Dorf, es ist groß, man kann hier viel machen“, schwärmt Breß. Die 39-Jährige stammt aus Kroatien und lebte mit ihrem Mann, ihrer Mutter und ihrer 18-jährigen Tochter in Huckingen. Für den Betrieb des Landgasthofs zog die Familie nach Serm, neben die Schenke.
Betreiberin: „Sermer sind tolle Menschen“
Man habe ihr anfangs davon abgeraten, das Lokal zu übernehmen. „Die Leute haben gesagt: ,Tu dir das nicht an, die Sermer sind speziell´. Das kann ich nicht bestätigen, die Sermer sind pflegeleicht und feiern gerne – es sind tolle Menschen“, so Breß. „Es gibt hier ein Schützenfest und den Sermer Karneval, in anderen Stadtteilen hat man so etwas nicht. Ich hoffe, wir werden uns gut verstehen.“
Breß arbeitete jahrelang „Im Jäger“ in Wittlaer und im Restaurant „Mediterran“, damals in Angermund. „Ich kann Service und Küche, auch wenn es eine Nummer größer ist, wenn man sich selbstständig macht. Ich habe viele Freunde und kann auf meine Familie bauen“, sagt sie.
Ihre Schwester lebe ebenfalls in Serm, Tochter Lina werde so oft sie könne hinter dem Tresen aushelfen, ihr Mann kenne sich mit dem „Papierkram“ aus. Die Familie wird alle Hände voll zu tun haben, denn auch das Hotel will sie wieder in Betrieb nehmen.
Auf der Speisekarte sollen auch mediterrane Spezialitäten stehen
Breß will den traditionellen Charakter der Kneipe erhalten. „Ich habe mir viele Sachen durch den Kopf gehen lassen und mich auch auf Corona eingestellt“, sagt sie. Ein paar mediterrane Spezialitäten sollen auf der Speisekarte stehen: „Cevapcici, das wollen die Leute. Aber auch Schnitzel sind immer gut.“
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Für jüngere Gäste plane sie selbstgemachte Burger. „Das Fleisch und die Zutaten will ich von den Landwirten hier in Serm beziehen. Mir ist es wichtig, dass man den Menschen etwas von hier anbietet.“ Neben der Bewilligung der Gaststättenkonzession hoffe Breß auch auf grünes Licht für den Biergarten, in dem sie viele Aktionen plant: „Eventuell eine Grillparty oder Livemusik am 1. Mai. Ich will den Leuten auch mein Land vorführen, meine Kultur zeigen – Ideen habe ich genug, mein Mann sagt, sogar zu viele“, fügt sie schmunzelnd hinzu.