Buchholz. . Das Lokal an der Sittardsberger Allee wechselt den Pächter. Daniela Simon eröffnet am Dienstag, 30. Juni, neu. Monika und Dietmar Bethke feierten bereits eine große Abschiedsparty.
Fast 20 Jahre lang hat Dietmar Bethke in der Schänke Sittardsberg gezapft, gekocht und seine Gäste bewirtet – und das mit Leidenschaft. Nun hört der 64-Jährige auf und tritt den Zapfhahn an seine Nachfolgerin Daniela Simon ab. Die 43-Jährige möchte das Konzept der Gaststätte an der Sittardsberger Allee 10 weiterführen. Denn das habe sich bis heute bewährt.
Das Konzept bleibt bestehen
In der Gaststätte wird noch eifrig gesaugt, gespült und gewischt. Denn Daniela Simon eröffnet am heutigen Dienstag den Laden neu und freut sich schon auf das, was kommt: „Es war Zeit für eine Veränderung“, sagt die Wirtin. Zuvor führte sie sechseinhalb Jahre lang die Kneipe „Zu den drei Linden“ in Serm. „Eine richtige Dorf-Gaststätte.“ Als NRW das generelle Rauchverbot durchsetzte, blieben immer mehr Gäste fern – eine schwierige Lage für die Betreiberin. „Viele Leute haben mir dann erzählt, dass Dietmar Bethke aufhören will, also habe ich Kontakt zu ihm aufgenommen“, berichtet Daniela Simon. Das Lokal und das Konzept gefielen ihr, also pachtete sie es. „Die Lage ist gut, genau wie die Anbindung.“ Verändern möchte sie also nicht viel in der Schänke. „Von der Speisekarte werde ich einiges übernehmen, die saisonalen Gerichte und auch die Party-Veranstaltungen etwa zu Weihnachten, Silvester oder Halloween bleiben bestehen“, verspricht sie. Immerhin hat die Schänke viele Stammgäste, die zum Kegeln oder Knobeln kommen.
Öffnungszeiten bleiben bestehen
Daniela Simon wird als Wirtin selbst hinter dem Tresen stehen und ihre Gäste bewirten. Die Öffnungszeiten:Täglich ab 16 Uhr, „im Sommer öffnen wir donnerstags und sonntags ab 11 Uhr“. Auch das Fußball-Programm „Sky“ bleibt bestehen.
Als Ratschlag gibt Bethke seiner Nachfolgerin mit auf den Weg, „allen Gästen, ob alt oder jung, auf Augenhöhe zu begegnen – nur so kommen auch die Jüngeren immer wieder“.
Dietmar Bethke und seine Frau Monika, „die Seele des Betriebs“, gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wir haben schöne Zeiten hier erlebt“, sagt Dietmar Bethke und formuliert seine Gefühlslage mit den Worten Arthur Schnitzlers: „Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.“ Daher flossen bereits vergangenen Donnerstag viele Tränen, als die Stammgäste dem Ehepaar Bethke auf der Abschiedsfeier ein selbstgedichtetes Lied sangen. „Das war sehr emotional.“ 700 Liter Pils und 100 Liter Alt spendierten die Bethkes ihren Gästen zum Abschied. „Der Hahn stand nicht still.“ Schließlich sind im Laufe der Jahre viele Stammgäste zu Freunden geworden. „Für die schöne Zeit wollen wir allen Gästen und Freunden, die uns über 19 Jahre treu geblieben sind, danken.“ Mit einigen von ihnen will sich Dietmar Bethke auch im Ruhestand weiter treffen. Dann als Stammgast vor dem Tresen in seinem ehemaligen Lokal.
Und was hat der angehende Ruheständler noch für die freie Zeit geplant? „Ein Hauptprojekt heißt Linus und ist vier Monate alt“, lacht Dietmar Bethke. Mit ihm und den anderen acht Enkelkindern möchte er nun verstärkt Zeit verbringen.