Duisburg-Duissern. WDR-Sendung Westart bringt in der Corona-Zeit Kultur nach Hause. Promi-Überraschung für eine Familie aus Duisburg: Schauspielerin Annette Frier.
Konzerte ohne Publikum, leere Theatersäle, ausgefallene Comedy-Shows – Kulturveranstaltungen liegen während der Corona-Pandemie brach. Die WDR-Sendung Westart liefert sechs ausgewählten Gewinnern daher Konzerte und Lesungen nach Hause. Auch Familie Stegemann-Kaisers aus Duissern hat Besuch von einer Künstlerin erhalten, die ein wenig Freude in diese so trostlose Adventszeit bringt: Annette Frier.
Wie Schulkinder, die auf die Ankunft des Christkinds warten, steht Familie Stegemann-Kaisers hinter ihrem Mehrparteienhaus, gespannt auf ihre ganz persönliche Weihnachtsüberraschung, die jeden Moment durch ihre Küche in den Garten kommen soll. Moderator Thilo Jahn reizt die Anspannung von Doris Stegemann, ihrem Mann Reinhard Kaisers, Tochter Amaranta Salasse und deren Freund Dennis Kanzok noch ein wenig aus, dann verkündet er den Namen des bis hierhin unbekannten Gastes: Annette Frier.
Annette Frier liest für WDR-Sendung in Duisburg ihr Lieblingsgedicht
Breit lächelnd betritt die Schauspielerin den Rasen, begleitet vom Applaus der Nachbarn, die erwartungsvoll über den Brüstungen ihrer Balkone lehnen und zum Kamerateam herüberschauen. „Meine Südkurve!“, ruft die Vollblut-Kölnerin. Dann setzt sie sich in den Rosenpavillon und beginnt mit ihrer Lesung. Frier trägt Prosa und Gedichte von Robert Gernhard und Elke Heidenreich vor, außerdem ihr Lieblingsgedicht: „Bedenkt“ von Hanns Dieter Hüsch.
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„Wir wollten vor Weihnachten noch mal etwas Besonderes machen, da in diesem Jahr so viele Veranstaltungen ausgefallen sind“, sagt Katja Lüber, Produktionsleiterin der WDR-Sendung Westart. „Die Idee war: Wir liefern Kultur nach Hause. Die Zuschauer konnten sich bewerben und einen Auftritt mit verschiedenen Künstlern gewinnen.“ Neben Annette Friers Lesung gibt es unter anderem Auftritte des Poetry Slammers Sebastian 23, der Band Kapelle Petra, eines Quartetts des WDR-Funkhausorchesters und eines Tänzer-Duos der Streetdance-Artisten von Urbanatix.
Geschmückte Balkone, erleuchtete Fenster: Nachbarn schaffen Weihnachtsstimmung
Stegemann berichtete in ihrer Bewerbung davon, wie sie und ihre Nachbarn im Frühjahr Corona-Konzerte an ihren Fenstern spielten. Und von ihrem Plan, genau diese Nachbarn in die Dreharbeiten einzubinden: Nicht nur im Garten der Stegemanns, auch links und rechts der Zäune brennen Lagerfeuer, die Fenster der umliegenden Gebäude sind weihnachtlich erleuchtet. An den Balkonen hängen Lichterketten.
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Auch der Ehrengast ist begeistert: „Ich spiele mit dem Gedanken umzuziehen, der Zusammenhalt in der Nachbarschaft ist ein bisschen wie in einem Märchenbuch. Das ist für die jetzige Zeit eine hoffnungsvolle Botschaft“, schwärmt Annette Frier. Sie lese immer das gerne, was sie gerade beschäftige, sagt sie über die Auswahl ihrer Texte. „Für mich persönlich ist dieser Termin auch ein ganz versöhnlicher Abschluss mit all den abgesagten Theatervorstellungen in diesem Jahr.“
Anspannung vor dem Dreh am Abend – „Lichtblick in trostloser Zeit“
Bei Doris Stegemann ist die Nervosität ein wenig gewichen, nachdem die Kameras aus sind. „Ich habe heute nur eine Banane gegessen. Die Anspannung, wer denn letztlich als Überraschungsgast kommen würde, war schon sehr groß – aber wir hätten uns über jeden gefreut, weil wir die Idee so super fanden“, sagt sie. „Auch die Nachbarn haben sich über die Abwechslung gefreut – weil das ein kleiner Lichtblick in dieser trostlosen Zeit ist.“
Ausgestrahlt wird die Sendung am Samstag, 19. Dezember, um 18.15 Uhr im WDR.