Duisburg. Der Weihnachtsmarkt 2020 in Duisburg fällt aus. Die Entscheidung fiel am Mittwochabend. Das sind die Gründe für die endgültige Absage.

Kein Riesenrad vor der Königsgalerie, keine Glühweinstände auf der Königstraße und auch keine Eisbahn am Kuhtor – nach langem Hin und Her herrscht nun Gewissheit: Im Jahr 2020 wird es keinen Weihnachtsmarkt in der Duisburger Innenstadt geben. Die Entscheider sind sich einig: Im Corona-Risikogebiet Duisburg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von aktuell 105,7 wäre das Gesundheitsrisiko zu groß.

„Der Duisburger Weihnachtsmarkt kann in diesem Jahr nicht stattfinden“, hat die Stadt am Donnerstagmorgen offiziell in einer Mitteilung bekannt gegeben. Die Entscheidung über die Absage trafen Veranstalter Duisburg Kontor und die Stadtverwaltung als Genehmigungsbehörde am Mittwochabend. Diese sei „einvernehmlich zwischen allen Beteiligten auf Empfehlung des Krisenstabs gefallen“, berichtete Stadtsprecherin Anja Kopka.

„Angesichts der aktuell hohen und leider auch weiter steigenden Infektionszahlen in unserer Stadt ist das eine notwendige und richtige Entscheidung zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger“, kommentierte Oberbürgermeister Sören Link die Absage.

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Neben Infektionslage und den Vorgaben zur Kontaktreduzierung beeinflussten nach Angaben der Stadt noch weitere Faktoren die Entscheidung:

Da in den Nachbarstädten bereits zunehmend Weihnachtsmärkte abgesagt wurden, hätte es die Gefahr eines noch größeren Zulaufs nach Duisburg gegeben. Weil der Markt in der Vorweihnachtszeit traditionell auch viele Besucher aus den Niederlanden hat, hätten die Entscheider auch die hohen Inzidenzwerte im Nachbarland berücksichtigt.

Alternativkonzepte für Weihnachtsmarkt wurden diskutiert

Duisburg Kontor hatte in den vergangenen Tagen Alternativkonzepte für die Durchführung eingereicht. Zuletzt war über eine Lösung mit mehreren umzäunten Weihnachtsdörfern diskutiert worden. Dabei sollte unter anderem auch der Portsmouthplatz vor dem Hauptbahnhof genutzt und so die Veranstaltungsfläche vergrößert werden. „Letztlich war das Infektionsgeschehen jedoch zu dynamisch. Die Sicherheit ging vor“, erklärte Anja Kopka.

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Die Absage ist für die Gastronomen und Schausteller ein schwerer Schlag: Für viele von ihnen ist der „Budenzauber“ die Haupteinnahmequelle des Jahres. Duisburg-Kontor informierte die Standbetreiber und den Verbandssprecher der Schausteller kurz nach der Entscheidung über die Absage.

Nach Informationen dieser Redaktion lagen die Verträge bereits vor, enthielten jedoch eine Ausstiegsklausel im Falle einer Absage. Diese greift nun.

Weihnachtsmarkt-Absage: Wie groß ist der finanzielle Schaden?

Wie groß die wirtschaftlichen Folgen des Ausfalls, etwa durch den Wegfall von Standgebühren, sind, ist derzeit noch unklar. „Sie sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Bis dato kalkulierte Einnahmen werden nicht zu realisieren sein“, erklärte Patrick Kötteritzsch, Stabsleiter Marketing bei Duisburg Kontor, auf Nachfrage. Nach Angaben des Handelsverbands Niederrhein treffe die Absage auch den Einzelhandel in der Stadt hart. Mit Einbußen im Weihnachtsgeschäft wird gerechnet.

Trotz der Absage des Weihnachtsmarktes werden derzeit in der Duisburger Innenstadt die blauen Bäume installiert,
Trotz der Absage des Weihnachtsmarktes werden derzeit in der Duisburger Innenstadt die blauen Bäume installiert, © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Der Duisburger Weihnachtsmarkt zählt zu den größten Märkten in der Region. 2019 waren 123 Buden in der Innenstadt dabei. In den vergangenen Jahren zog die Großveranstaltung jeweils um die zwei Millionen Besucher an.

>> BLAUE WEIHNACHTSBÄUME IN DER CITY INSTALLIERT

  • Weihnachtliche Atmosphäre mit Festbeleuchtung soll es in der Innenstadt trotz der Weihnachtsmarkt-Absage geben. „Duisburg-Kontor ist bestrebt, den Besuchern der City ein bestmögliches weihnachtliches Flair mit dem Mittel der entsprechenden Beleuchtung zu bieten“, sagte Patrick Kötteritzsch.
  • Die blauen Weihnachtsbäume werden bereits seit Dienstag in der Innenstadt angebracht.