Duisburg-Ruhrort. Dagmar Dahmen, Initiatorin und Anbieterin der beliebten Schimmi-Touren in Duisburg-Ruhrort, schließt ihr Hafenlager. So soll es weiter gehen.

Das Hafenlager am Leinpfad schließt zum Monatsende: Vor vier Jahren eröffnete Dagmar Dahmen, Initiatorin und Organisatorin der Schimmi-Touren in Duisburg-Ruhrort, die Räume, um hier ihre Rundgänge zu starten. Gleichzeitig kamen vor allem sonntags immer wieder Spaziergänger und Touristen vorbei, um sich bei ihr mit Souvenirs und Info-Material einzudecken. Das Haus, in dem sich die Räume von „DU-Tours“ befinden, gehört der Welker-Stiftung. Über Pläne, was an Ort und Stelle passieren wird, möchte der Hausverwalter allerdings erst im November sprechen.

Hafenlager am Leinpfad war beliebte Anlaufstelle in Duisburg-Ruhrort

Die Touren rund um den Kult-Kommissar gibt’s seit 2012. Mittlerweile hat Dagmar Dahmen rund 13.000 Besucher nach Ruhrort gelockt, die sich anschauen wollen, wo Szenen gedreht wurden und Götz George in seiner Rolle ein Bierchen getrunken hat. „Früher war der Treffpunkt auf dem Neumarkt“, erinnert sich die Journalistin, die als Guide stets mit einer Bierkiste durch den Stadtteil zieht. Beliebt ist der Rundgang als Firmen-Event, Geburtstagsrunde oder eben auch für Schimanski-Fans, die aus ganz Deutschland nach Duisburg kommen.

Das Schild der ehemaligen Kleinholz-Werft, hat Dagmar Dahmen selbst abgeschraubt - deshalb ist es unverkäuflich.
Das Schild der ehemaligen Kleinholz-Werft, hat Dagmar Dahmen selbst abgeschraubt - deshalb ist es unverkäuflich. © FUNKE FotoServices | Foto: Kerstin Bögeholz

2016 ergab sich für Dagmar Dahmen schließlich die Gelegenheit, die Räume am Leinpfad zu übernehmen. Doch das frühere Atelier sollte nicht nur Start und Ende für die Gruppen sein – in den vergangenen Jahren fanden immer wieder Lesungen und Ausstellungen statt. „Am Anfang haben wir hier viele Wochenenden gestanden und geschaut, wann die Leute denn nach Ruhrort kommen.“ Dahmen fand heraus: Samstags ist eher Einkaufstag, sonntags kommen Spaziergänger, die zwischen Schifferbörse und Mühlenweide flanieren.

Die Passanten entdeckten das Hafenlager, fragten nach weiteren Tipps oder wollten wissen, wo denn die Hafenrundfahrten starten. Dagmar Dahmen bot zudem Kaffee und Kuchen an. Ganz wichtig: Auch die Toilette durfte gegen eine kleine Gebühr benutzt werden. „Als die Hafenrundfahrten nicht am Steiger Schwanentor los gingen, haben wir das richtig gemerkt. Ruhrort war belebt.“

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Auch Duisburg-Kontor hat vor einigen Jahren den Stadtteil, der sich stolz als „St. Pauli von Duisburg“ bezeichnet und eine Partnerschaft mit dem Hamburger Kiez pflegt, als wichtigen Standort für Touristen identifiziert. Große Karten, die auf Schildern angebracht sind, sollen die Besucher zu den Sehenswürdigkeiten lotsen. Eine offizielle Tourist-Info gibt es in Ruhrort allerdings nicht.

Duisburg-Kontor hebt Bedeutung von Ruhrort für den Tourismus hervor

Im kommenden Jahr wird Schimanski 40 Jahre alt.
Im kommenden Jahr wird Schimanski 40 Jahre alt. © FUNKE FotoServices | Foto: Kerstin Bögeholz

„Wenn es neue Flyer gab, habe ich mir die in der Stadtmitte besorgt und mein Wissen an die Gäste weiter gegeben.“ Oft habe sie sich als Einzelkämpferin gefühlt. „So geht es vielen in Ruhrort. Es wurde immer nur gesagt, dass sich durch die Kreuzfahrtschiffe etwas tut. Darauf warten wir heute noch.“

In Corona-Zeiten sei die Lage noch einmal schwieriger geworden. Dahmen bietet wieder Touren an, allerdings sind die Gruppen kleiner und viele Termine wurden abgesagt. „Die Kosten für Miete und Personal, das hier war, wenn ich mit den Leuten unterwegs bin, kann ich auf Dauer nicht alleine tragen.“ Also schließt sie schweren Herzens das Hafenlager.

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Am 17. und 18. Oktober wird es in der Zeit von 12 Uhr bis 16 Uhr einen Räumungsverkauf geben. Fans und Sammler können sich mit Schimmi-Devotionalien eindecken. Darunter sind Aufkleber, Plakate, aber auch Tische, Stühle und Tassen, die sie künftig nicht mehr brauchen wird. „Nur das Kleinholz-Schild, das ich mal an der Original-Werft abmontiert habe, gebe ich nicht ab.“

Außerdem will sie einige Unikate behalten, denn Dagmar Dahmen träumt davon, in Ruhrort einen „Unterschlupf“ zu finden, wo sie nicht nur die Touren starten, sondern auch über Schimmis Spuren im Stadtteil informieren kann. „Das sollte möglichst kostenfrei sein“, wünscht sich die Einzelunternehmerin.

Schimanski würde sich wohl freuen: Im kommenden Jahr wird die Reihe mit dem Kult-Ermittler 40 Jahre alt.