Duisburg. . Zum 80. Geburtstag von Götz George beschäftigt sich eine Ausstellung im Ruhrorter „Hafenlager“ in Duisburg mit dem Charakter-Darsteller.
Götz George wäre am Montag, 23. Juli, 80 Jahre alt geworden. Dieser Ehrentag wird nun in Ruhrort entsprechend gewürdigt: Die Schimmi-Gasse in Ruhrort liegt nur wenige Meter von Dagmar Dahmens Hafenlager entfernt. Neulich nahm die Künstlerin Sabine Appelbaum an einer Schimmi-Tour teil – und brachte sie auf die Idee, eine Ausstellung mit Pop-Art-Bildern von Schimanski zu machen. Gesagt, getan. Sabine Appelbaum überzeugte ihren Lehrer und Mentor Kolja Senteur, ebenfalls einige Porträts beizusteuern. Das Ergebnis „Schimmi goes Art“ kann ab morgen besichtigt werden.
Das Hafenlager ist Startpunkt für die Führungen und wurde früher ohnehin früher als Galerie genutzt. „Die Bilder passen hier gut rein und vielleicht bleibt ja sogar ein Bild hier“, wünscht sich „DU-Tours“-Inhaberin Dagmar Dahmen mit Blick auf die neu gestalteten Wände.
Einen Hauch Wahnsinn in seinen Augen
„Ich verstehe mich in erster Linie als Porträt-Maler. Als Pop-Art-Artist muss man nicht immer nach Amerika schauen, Götz George bietet sich hervorragend für den Stil an“, erklärt Kolja Senteur. Er hat das Thema etwas weiter gefasst und nicht nur Georges Charakterkopf in Szene gesetzt. Ebenso sind Industriekulissen zu sehen und eine Szene mit Nastassja Kinski aus dem Film „Reifeprüfung“. Duisburg habe stellenweise eine „pittoreske“ Schönheit zu bieten, neben der „Tristesse Royal“, die er ebenfalls zeigen wollte.
Sabine Appelbaum hat neben ihre Werke noch Auszüge aus Götz Georges Biografie hängen: „Der gewissenhafte Alte, der Romantiker, der Präzisionsarbeiter“, steht dort zum Beispiel geschrieben. Sie zeigt Schimmi etwa am Filmset mit „Klappe“ in der Hand.
Für die Ausstellung hat Senteur oft mit virtuellen Standbildern gearbeitet, um die Eigenheiten von George genau zu studieren. Überrascht hat ihn wenig: „Manchmal konnte man in den Augen vom Götz George einen Hauch Wahnsinn aufblitzen sehen. Er hatte den Biss, die Figur Schimanski zu prägen und in anderen Rollen auch mal zu weinen“, zollt Senteur dem 2016 verstorbenen Schauspieler Respekt. Andere halten Götz George schlicht für einen Bollerkopp. „Manche widerliche Charakterzüge konnte er ganz einfach abrufen“, sagt Senteur dazu. „Aber ich finde das nicht schlimm. Ich mag auch Kinski.“
Gerechtigkeit ein Anliegen
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei. Allerdings können die Besucher für die Stiftung von Götz George spenden. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, Talente zu fördern und Schauspieler zu unterstützen, bei den es finanziell nicht so rosig aussieht. „George hat sich Zeit seines Lebens immer für andere Menschen eingesetzt. Gerechtigkeit war ihm ein großes Anliegen“, weiß Organisatorin Dagmar Dahmen.
>>> Hafenlager hat immer sonntags geöffnet
Die Ausstellung ist von Sonntagmittag, 12 Uhr, bis 21. Oktober zu sehen. Das Hafenlager (Dammstraße 1) hat immer sonntags von 12 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Außerdem können Besuchstermine außerhalb dieser Zeiten vereinbart werden. Nähere Informationen via E-Mail: epost@du-tours.de.