Duisburg. . Künftig können Ruhrort-Besucher den Stadtteil mit einer Karte entdecken. Sehenswürdigkeiten, Buden und Gastronomie sind eingezeichnet.

Rund 250 Flusskreuzfahrtschiffe legen jedes Jahr in Ruhrort an. Der Stadtteil, der sich stolz „St. Pauli von Duisburg“ bezeichnet und eine Stadtteilpartnerschaft zu eben jenem legendären Hamburger Kiez pflegt, lockt Touristen aus aller Herren Länder an. Manchmal haben die allerdings nur ein paar Stunden Zeit, um die Stadt zu erkunden. Und damit sie nicht mit dem Bus nach Essen oder Oberhausen entschwinden, sondern sich auch mal in Ruhrort umsehen, gibt es nun einen Stadtplan. „Hotspot-Karte“ nennt Peter Joppa, Geschäftsführer von Duisburg-Kontor, den Plan. 40 Punkte sind vermerkt. Museen und Sehenswürdigkeiten ebenso wie Büdchen und Kneipen.

Die Schimmi-Touren, eine Erfindung von Dagmar Dahmen, locken viele Besucher nach Ruhrort.
Die Schimmi-Touren, eine Erfindung von Dagmar Dahmen, locken viele Besucher nach Ruhrort. © Hayrettin Özcan

„Wir wurden immer wieder gefragt, wo man denn einen Kaffee trinken gehen könnte oder von der Mühlenweide die Straßenbahnhaltestelle erreicht“, erklärt Dagmar Dahmen. Die Journalistin ist die Erfinderin der kultigen Schimanski-Touren, die ebenfalls zahlreiche Besucher nach Ruhrort locken. Auf den Spuren des berühmten Tatort-Kommissars erkunden die Besucher den Stadtteil.

Ins Englische übersetzt

„Es ist hilfreich, dass es jetzt eine Übersicht gibt“, sagt sie – und ergänzt: „Die Leute nehmen gerne Flyer und Pläne mit.“ Diese bekommt man bei ihr im „Hafenlager“ am Leinpfad, sie sollen aber auch in wettergeschützten Boxen ausliegen. Schilder und Karten, die beispielsweise an den Straßenbahnhaltestellen aufgehängt werden, sollen das Angebot ergänzen. „Wir haben erst einmal 2000 drucken lassen, können uns aber vorstellen, dass wir den Plan regelmäßig aktualisieren“, betont Kai Homann, Geschäftsbereichsleiter Tourismus beim Duisburg-Kontor. Teilweise wurden die Beschreibungen bereits auf Englisch übersetzt, um auch ausländischen Touristen Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten zu bieten. In die Pläne könnten zudem Flyer vom Kreativquartier beigelegt werden, damit die Besucher wissen, wo Veranstaltungen stattfinden.

„Uns liegt die Entwicklung von Ruhrort am Herzen. Wir sind ein gutes Stück weiter gekommen, den Besuchern interessierte Ecken im Stadtteil zu zeigen“, freut sich auch Jutta Stolle, Direktorin der Firma Haniel und Ansprechpartnerin für gesellschaftliches Engagement. Dass bald eine weitere Halle den freien Blick auf die Landmarke Rheinorange stören könnte, werde die Leute nicht abschrecken. „Es gehört zum Hafenflair dazu, dass man zunächst an Containern vorbeifährt und dann auch auf Industrie guckt“, sagt sie. Das sei in Hamburg auch nicht anders. Im Gegenteil: Früher seien auf der Mercatorinsel Erze gelagert worden – das sei auch kein schöner Anblick.

Trödelmarkt soll Stadtteil beleben

Peter Joppa will künftig den Stadtteil mehr bei Veranstaltungen einbeziehen. Heiner Heseding vom Kreativquartier stellt eine Neuauflage des Hinterhof-Trödels in Aussicht, der im vergangenen Jahr gut angekommen ist. Diese Termine könnten mit dem Trödelmarkt auf der Mühlenweide abgestimmt werden, damit ganz Ruhrort belebt wird. „Das funktioniert beim Hafenfest auch ganz hervorragend“, ist Dirk Grotstollen, Vorsitzender des Ruhrorter Bürgervereins überzeugt.

Touristiker Homann glaubt, dass in Ruhrort in der Zukunft noch großes Potenzial steckt: „Die Leute wollen authentische Reiseerlebnisse.“

>>ÖFFNUNGSZEITEN DER INFO-STELLEN

Das „Hafenlager“ (Leinpfad 1) von Dagmar Dahmen hat bis Ende Oktober immer sonntags (außer zu Ostern) von 12 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Hier gibt’s Souvenirs, Ausstellungen und Tickets.

Eine weitere Anlaufstelle ist das Büro des Kreativquartiers im Gemeindezentrum Ruhrort (Dr.-Hammacher-Straße 6), das montags bis freitags von 9 Uhr bis 16 geöffnet hat.