Duisburg. Der bekannte Schriftsteller John von Düffel beendete mit seinem neuen Roman „Der brennende See“ die lange Corona-Pause in der Stadtbibliothek.
Dem 54-jährigen Schriftsteller John von Düffel wurde einmal ein Abonnement für Geschichten über das feuchte Element bescheinigt. Seitdem er 1998 sein erfolgreiches Erstlingswerk „Vom Wasser“ veröffentlichte, bevölkern Schwimmer und Wassersportler seine zahlreichen Bücher. In seinem neuen Roman „Der brennende See“ geht es um den Schutz der Umwelt und um die Geschichte einer Familie. Von Düffel stellte am Dienstagabend als erster Autor nach der langen Corona-Pause wieder einen Roman in der Stadtbibliothek vor, die aufgrund der Corona-Auflagen die Zahl der Sitzplätze beschränken musste.
Auch interessant
Der in Potsdam lebende Gast des Duisburger Vereins für Literatur hat sich auch als Dramaturg unter anderem beim Hamburger Thalia-Theater und beim Deutschen Theater Berlin sowie als Professor für szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste einen Namen gemacht. In Duisburg erzählte er die Geschichte der nach dem Tod ihres Vaters in ihre Heimatstadt und in ihr Elternhaus zurückgekehrten Hannah. Sie ist die Tochter eines alten Schriftstellers, der in seinem Haus am Ufer eines Kies-Bagger-Sees gegen die Verschmutzung von Ufer und Wasser kämpfte.
John von Düffel in Duisburg: „Literatur wieder gemeinsam genießen“
Als dieser stirbt, findet Hannah an seinem Bett das Foto einer ihr unbekannten jungen Frau. Es ist Julia, die gemeinsam mit einer Gruppe von kämpferischen Fridays-for-Future-Aktivisten für eine ökologisch reine Umwelt streitet und die auch eine unbekannte Halbschwester von Hannah und damit Tochter ihres Vaters Matthias sein könnte, mit dem sie sein ökologisches Engagement verbindet.
„Ich freue mich, dass wieder Lesungen stattfinden. Es ist schön, dass wir wieder Literatur gemeinsam genießen können“, betonte der prominente Schriftsteller, der sein neues Werk als sein „bisher politischstes“ einstuft, da es sich mit der Verschmutzung der Umwelt und mit dem Verschwinden des Wassers auseinandersetzt.
Auch interessant
Wie von Düffel beobachtete, ist die Mark Brandenburg als seine Heimat inzwischen nur noch eine braune Steppe, in der die letzten Birken gerade gefällt werden. „Ohne Wasser kann es auf diesem Planeten kein Leben mehr geben“, warnte der Autor, der sein literarisches Werk dem Wasser gewidmet hat.
Es gab dann viel Beifall für einen kritischen Mahner und für einen guten Erzähler, der in der Lage ist, noch jedes scheinbar nebensächliche Detail mit Leben zu erfüllen, ohne die Botschaft seiner Geschichte zu verlieren.