Duisburg. Von Normalität ist die Stadtbibliothek Duisburg noch entfernt, aber es gibt erste Schritte. Die digitale Ausleihe legt deutlich zu.
Geöffnet hat die Zentralbibliothek nach dem siebenwöchigen Corona-Lockdown bereits wieder seit dem 29. April, die Bezirksbibliotheken seit dem 4. Mai, und seit dem 4. August ist auch der Bücherbus wieder unterwegs. "Von Normalität sind wir aber noch weit entfernt", sagt Bibliotheksdirektor Dr. Jan-Pieter Barbian. Vor allem die Nutzung der Onleihe hat in der Pandemie-Zeit zugelegt.
Noch ist nur die Rückgabe von Medien ohne Registrierung möglich, sonst wird in den Bibliothek strikt drauf geachtet, dass die Schutzverordnung eingehalten wird. Doch die seit einigen Jahren laufende Entwicklung der Bibliotheken zum "Dritten Ort", also mehr als Ausleihe zu bieten und und zu einem einladenden Treffpunkt auch für Gespräche und gemeinsames Lernen zu werden, "musste zurück stehen", so Barbian.
Stadtbibliothek Duisburg: Weitere Schritte zur Öffnung sind fest geplant
Es herrscht noch keine Normalität, aber weitere Schritte zur Öffnung der Zentralbibliothek werden im September unternommen. Am 22. September beginnt das im März abgebrochene Veranstaltungsprogramm wieder mit der Lesung von John von Düffel aus "Die brennende See".
Der Makerday in Kooperation mit der VHS am 26. September hingegen wird nur ein virtuelles Treffen anstelle einer offenen Werkstatt sein. Zur Maker-Bewegung treffen sich kreative verschiedenster Disziplinen, um Ideen auszutauschen, gemeinsam Problemlösungen zu entwickeln und eigene Do-it-Yourself-Projekte zu verwirklichen.
Bereits Mitte September wird im Stadtfenster die Machbar für Anhänger dieser Bewegung eröffnet.
Pandemie gibt der Onleihe einen Schub
Wie die Zahlen zeigen, hat während der Pandemie die Onleihe eine Schub erlebt. Das Angebot ist rund um die Uhr für alle nutzbar, die über einen Bibliotheksausweis verfügen. Extra aufgelegt wurde während der Schließung am 30. März ein kostenloser Digipass, den 800 Nutzer haben wollten. Damit hat man Zugriff auf knapp 50.000 E-Medien - Bücher, Zeitungen und Zeitschriften aus 100 Ländern, Spiel- Dokumentar- und Kinderfilme, Musik, Sprachkurse und über 2000 interaktive Bücher und Hörbücher für Kinder; die 40 zeitgleich möglichen Zugriffe auf diese Tigerbook-App wurden über den ganzen Zeitraum ausgeschöpft.
Während der Schließung stiegen die Ausleihen insgesamt auf 30.000 gegenüber knapp 20.000 im gleichen Vorjahreszeitraum.
Homepage wurde grundlegend überarbeitet
Hinter den Kulissen haben die Bibliotheksmitarbeiter, die nicht für andere Corona-Aufgaben in der Stadtverwaltung abgezogen wurden, am Bestand und an Erneuerungen gearbeitet, so Barbian. Etwa an der Homepage, die vor zehn Jahren gestaltet wurde und ab September "grundlegend überarbeitet" zur Verfügung steht.
Geplant ist auch eine Ikibu, "allerdings nur mit Grundschulen", sagt Barbian. Gerade zum 1. August ist die neue Entgeltordnung in Kraft getreten mit kostenlosen Ausweisen für Kinder und Jugendliche bis 18, für Schüler an Kollegs und Berufsschulen bis 25.
Stadtteilbibliotheken werden zu Anlaufstellen
Seit dem 1. Juli arbeiten vier Sozialpädagoginnen in den Stadtteilbibliotheken, die Konzepte entwickeln sollen, wie die Büchereien zu Anlaufstellen im Stadtteil werden können etwa mit dem Angebot von Hausaufgabenhilfe oder der Einbindung von Altenheimen.
Und sechs neue Auszubildende sind am 1. August in der Stadtbibliothek ins Berufsleben gestartet. Bis 2023 sollen 13 Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste ausgebildet werden.
>>>Online-Sprechstunde
"It's e-Time" heißt die Sprechstunde zu den Online-Angeboten der Stadtbibliothek. Termine sind an jedem ersten Mittwoch im Monat von 17 bis 18 Uhr und an jedem dritten Freitag im Monat von 15 bis 16 Uhr an der Steinschen Gasse 26. Weitere Informationen: www.stadtbibliothek-duisburg.de