Duisburg. Der Neubau des Museum Küppersmühle in Duisburg wird coronabedingt erst 2021 eröffnet. Aber: Ab November wird diese Wechselausstellung gezeigt.

Das Museum Küppersmühle (MKM) öffnet nach einer langen Umbaupause im November wieder den Bereich der Wechselausstellungen. Die Konzeptkünstlerin Hanne Darboven wird die neu gestalteten Räume erstmals großformatig bespielen.

Die Neueröffnung des Anbaus, in dem die Sammlung Ströher umfassend gezeigt werden wird, verschiebt sich indes auf das Frühjahr 2021. Corona hatte dazu geführt, dass der Zeitplan der Handwerker durcheinander geraten ist. Gegen den vorherigen Bauskandal, an dem die Gebag maßgeblich beteiligt war, ist die Verzögerung allerdings kaum der Rede wert.

Museumsdirektor Walter Smerling lobt „fantastische Ausstrahlung“

„Der Neubau von Herzog und de Meuron hat eine fantastische Ausstrahlung und greift den Stil des 20 Jahre alten Vorbaus hervorragend auf“, gerät Museumsdirektor Walter Smerling ins Schwärmen, wenn er das Gebäude am Innenhafen betrachtet. Architekt Jaques Herzog hatte vor Beginn der Arbeiten den Anspruch so formuliert: „Für den flüchtigen Betrachter wirken die neu hinzugefügten Baukörper so, als hätten sie schon immer dort gestanden.“ Von außen ist von den Bauarbeiten so gut wie nichts mehr zu sehen – nun werden die rund 40 Innenräume samt etwa 2500 Quadratmetern Fläche vorbereitet, um die Kunst-Schätze der Sammlung Ströher ins Licht zu rücken.

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Von Oliver Schmeer

Dabei sollen nicht etwa Einzelpositionen in den Mittelpunkt gerückt, „sondern künstlerische Räume geschaffen werden, die zeigen, welche Entwicklung die moderne Kunst in Deutschland genommen hat und wie sie sich aufeinander bezieht“, hebt Smerling hervor. Er freut sich, wenn die bisher nur modellhaft positionierten Werke auch wirklich im nächsten Jahr aufgebaut werden können. Ob durch die Verzögerungen etwa die Baukosten gestiegen sind, dazu möchte eine Sprecherin der Stiftung Kunst und Kultur, die das Museum betreibt, nichts sagen. Sie betont jedoch, dass der Anbau privat finanziert werde und keinerlei Steuergelder dafür fließen.

Museums-Neubau könnte auch den Innenhafen beleben

Die Neueröffnung samt Aussichtsplattform, so viel ist sicher, wird auch dem Innenhafen einen neuen Schub geben. Dort ist die Lage mittlerweile etwas trostlos. Neben zahlreichen Leerständen in der Gastronomie, ist noch bis zum Jahresende das Kindermuseum geschlossen. Dann und wann sieht man mal Spaziergänger eine Runde drehen, aber so belebt wie zu Beginn ist der Innenhafen schon lange nicht mehr. „Das Museum Küppersmühle strahlt weit über Duisburg hinaus, das wird sich positiv auf Duisburg, die Region und den Innenhafen auswirken“, betont Smerling.

 „Hanne Darboven ist die Konzeptkunst-Ikone in Deutschland“, freut sich Museumsdirektor Smerling auf die Ausstellung im November. Auf dem Foto sind die „Ansichten ‘85 Harburg - New York (1-53)“ zu sehen.
 „Hanne Darboven ist die Konzeptkunst-Ikone in Deutschland“, freut sich Museumsdirektor Smerling auf die Ausstellung im November. Auf dem Foto sind die „Ansichten ‘85 Harburg - New York (1-53)“ zu sehen. © RR | Foto: MKM, E. Juran

Er freut sich auch auf den November, wenn die Wechselausstellungen mit der Schau von Konzeptkunst-Ikone Hanne Darboven wieder losgehen. „Wir werden allein 1800 Blätter von ihr installieren.“ Auf die dann geltenden Corona-Regeln müsse man sich dann einstellen. „Das Leben geht weiter in neuer Intensität.“

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Museum wurde 1999 eröffnet

Das Museum Küppersmühle wurde 1999 eröffnet. Früher diente das Gebäude als ehemaliger Getreidespeicher. Das Haus verfügt über eine der umfangreichsten Sammlungen deutscher Nachkriegskunst.

Ausgestellt wird die umfangreiche Sammlung des Ehepaars Sylvia und Ulrich Ströher, die bald mehr Platz hat.