Duisburg-Neudorf. Weil die Gellertstraße zu eng ist, bleibt der Papiermüll ganz oft liegen. Ärger durch Falschparker. Was die Duisburger Wirtschaftsbetriebe sagen.

Endlich wieder ein wenig Wind und Regen: Das dürfte viele Duisburger nach den Hitzewochen gefreut haben, nicht aber Ingo Ruhland und andere Bewohner der Gellertstraße in Duisburg-Neudorf. Auf dem kleinen Parallelsträßchen des Sternbuschwegs gibt es nämlich schon seit Monaten Probleme mit der Papiermüllabholung, die eigentlich jeden Freitagmorgen über die Bühne gehen soll.

„Uns wurde bei der Hotline der Wirtschaftsbetriebe gesagt, dass die Straße zu eng für das Abfuhrfahrzeug sei“, erinnert sich Ruhland an viele Telefonate, deswegen sei der Papiermüll oft auch nicht am veranschlagten Ersatztermin jeweils am Montag danach abgeholt worden. Stattdessen wehen nasse Zeitungen und Kartons über die Straße und hinterlassen ein unschönes Bild.

Anwohner kritisiert Falschparker in enger Duisburger Straße

Zwar hat Ingo Ruhland Verständnis für die Fahrer der Wirtschaftsbetriebe in Duisburg, „denn die Gellertstraße ist wirklich sehr eng, und oft ist die Straße auch von Autos zugeparkt, die so dort eigentlich nicht stehen dürften“. Trotzdem sei es für ihn kein Zustand, wenn die ausbleibende Abholung zur Regel werde. Außerdem wundert sich der Duisburger, dass die „normalen“ Müllwagen für den Hausmüll regelmäßig und ohne Probleme in die Gellertstraße kommen.

„Das ist nicht ganz richtig“, erklärt Volker Lange, Pressesprecher der Duisburger Wirtschaftsbetriebe, „die Wagen, die den Restmüll abholen, unterscheiden sich etwas von den Papiermüllfahrzeugen.“ Ein paar Zentimeter weniger machen für die geschulten Fahrer der Müllwagen schon einen Unterschied, „und die Gellertstraße ist tatsächlich sehr eng“, pflichtet Lange der Einschätzung von Ingo Ruhland bei. Die parallel geparkten Autos auf einer Straßenseite dürfen auf der Fahrbahn stehen – und halbieren sie damit faktisch.

Beweisfoto: Ein Papiermüllwagenfahrer der Duisburger Wirtschaftsbetriebe hat auf der Gellertstraße in Neudorf mit seinem Handy festgehalten, wie ein einzelnes parkendes Auto im Kurvenbereich die Müllabholung auf der ganzen Straße verhindert.
Beweisfoto: Ein Papiermüllwagenfahrer der Duisburger Wirtschaftsbetriebe hat auf der Gellertstraße in Neudorf mit seinem Handy festgehalten, wie ein einzelnes parkendes Auto im Kurvenbereich die Müllabholung auf der ganzen Straße verhindert. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

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Noch dazu parkten die Autos auf der Straße „nicht immer zu 100 Prozent richtig“, beschreibt der Pressesprecher die problematische Lage in Neudorf. Das bestätigt am Freitag, 28. August, auch ein Fahrer der Wirtschaftsbetriebe, der seinen Wagen gerade durch die Gellertstraße lenkt.

Zentimeterarbeit für die Fahrer

An diesem Tag funktioniert die Abholung zwar, ein Blick auf die Zentimeterarbeit des Fahrers zeigt aber auch, dass in der Straße nicht das kleinste, zusätzliche Hindernis im Weg stehen darf, damit der Müllwagen noch durchkommt. Mit seinem Handy hat der Fahrer Wochen zuvor eine typische Situation auf der Gellertstraße fotografiert: Ein Auto parkt so weit in der Kurve, dass der Wagen der Wirtschaftsbetriebe mit seinem großen Wendekreis keine Chance hat, in die Straße einzubiegen.

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„Es gibt bald ein Treffen mit unseren Kräften, in dem wir über Lösungen für die Situation reden wollen“, sagt Volker Lange, spruchreif sei aber noch nichts. Auf wie vielen Straßen im Stadtgebiet ähnliche Probleme auftreten, kann der Sprecher nicht genau sagen, einen Problem-Hotspot macht er aber trotzdem aus. „Es sind Straßen, die im Innenstadtbereich gelegen sind, die eben sehr schmal sind, was das Hineinfahren der Müllwagen erschwert.“

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Auch das Problem, das der Müllwagenfahrer mit seinem Handy festgehalten hat, ist bei den Wirtschaftsbetrieben nicht unbekannt. „Viele Fahrzeuge parken am Anfang der Straße, im Kurvenbereich oder parken nicht nah genug am Straßenrand, so dass die Straße deshalb zu schmal ist“, erklärt Volker Lange. Weil auch die Anzahl der Pkw stetig zunehme, komme dieses Problem auch häufiger vor.

>> DIE APP DER DUISBURGER WIRTSCHAFTSBETRIEBE

• Die Duisburger Wirtschaftsbetriebe haben eine eigene App. Die Software gibt es für iOS- und Android-Geräte im jeweiligen App-Store unter den Suchbegriff „WBD Abfall“.

• Die App zeigt die Leerungstermine an, weist aber auch auf Sondertermine wie die Weihnachtsbaumabfuhr hin. Außerdem können Duisburger damit wilde Müllkippen melden.

• Wer nicht einmal mehr sein Handy berühren will, kann einige Funktionen der App auch mit „Alexa“, dem Amazon-Sprachassistenten, per Sprachsteuerung nutzen.