Duisburg. CDU und Grüne kritisieren, dass Millionen Liter Wasser aus dem Wambachsee in die Regattabahn gepumpt wurden – wegen einer Sportveranstaltung.

Die Abpump-Aktion des vergangenen Wochenendes, als Millionen Liter Wasser aus dem Wambachsee in die Regattabahn gepumpt wurden, stößt bei Teilen der Duisburger Politik auf deutliche Ablehnung: Kritik kommt von CDU und Grünen.

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Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Ratfraktion und Spitzenkandidatin der Grünen bei der anstehenden Kommunalwahl, Anna von Spiczak, findet: „Es ist einfach unverantwortlich, für ein Sportevent ein komplexes Ökosystem wie den Wambachsee, die Tiere, die darin leben, und den Wald drumherum so nachhaltig zu beeinträchtigen.“ Sie fürchtet jahrelange Folgen.

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Im Umweltausschuss am Montag sei in anderem Zusammenhang noch Thema gewesen, „dass man Gewässer nicht einfach umleiten kann, da dies viele Organismen umbringen würde. Am gleichen Tag wird bekannt, dass die Stadt genau das mit einem der größten Seen der Stadt gemacht hat.“

Wasser aus Wambachsee abgepumpt: Politik und Anwohner vorher nicht informiert

Kritik äußern die Grünen außerdem daran, dass „die ganze Aktion vollkommen unzureichend kommuniziert worden“ sei. Erst am Freitagnachmittag hatte die Stadt in einer knapp gehaltenen Pressemitteilung über die anstehende Pump-Aktion des THW informiert. Weder Politik noch Anwohner allerdings seien informiert worden.

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Auch Joachim Schneider, Ratskandidat der CDU für Wanheimerort-Ost und Wedau-Nord, positioniert sich als Gegner der Aktion. „Ich finde es befremdlich, dass für eine Sportveranstaltung Millionen Liter Wasser aus dem Wambachsee abgepumpt werden.“ Das sei „für die Natur ein Desaster und gerade in Zeiten eines sinkenden Grundwasserspiegels nicht hinnehmbar.“ Er wirft außerdem die Frage auf, wer die Kosten für das Umpumpen trägt.

50 Millionen Liter Wasser aus dem Wambachsee füllen die Regattabahn auf

Von Samstag bis Montag hatte das THW im Auftrag der Stadt Duisburg etwa 50 Millionen Liter Wasser aus dem Wambachsee abgepumpt, um damit die Regattabahn aufzufüllen. Laut Anwohnern war dadurch der Wasserpegel des Sees um 30 Zentimeter gesunken, die Uferlinie zog sich mehrere Meter zurück.

Die Stadt betont, das Abpumpen sei mit den Forstbetrieben des Umweltamts, den Wirtschaftsbetrieben und der Unteren Wasserbehörde der Stadt abgestimmt worden. Das war der Grund für die Aktion.