Duisburg. Die Zukunft des St. Hildegardis-und Abtei-Gymnasiums ist geklärt: Stadt Duisburg hat einen Kooperationsvertrag mit dem Bistum unterzeichnet.
Über die Zukunft der beiden konfessionellen Gymnasien, nämlich das St. Hildegardis im Dellviertel und das Abtei in Hamborn, sind sich die Stadt Duisburg und das Essener Bistum nach schwierigen Verhandlungen einig geworden. Zur Unterzeichnung des Kooperationsvertrags trafen Oberbürgermeister Sören Link und Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck in der Aula des Abtei-Gymnasiums aufeinander.
Die Vereinbarung sichert den katholischen Schulen für die nächsten zehn Jahre eine jährliche Finanzspritze von 500.000 Euro pro Schule aus städtischen Kassen. Im Gegenzug werden an beiden Schulen Internationale Vorbereitungsklassen für bis zu 60 junge Zuwanderer eingerichtet. Schwimmbad und Sporthallen der Schulen werden künftig auch für die Benutzung durch städtische Klassen geöffnet.
Einigung zwischen Stadt Duisburg und Bistum Essen nach zähen Verhandlungen
Für beide Seiten sei mit diesem Kompromiss eine schwierige Lage zum Guten gewendet worden, sagte Link zufrieden. Der SPD-Politiker ließ keinen Zweifel daran, dass die Einigung schon im politischen Lager alles andere als sicher gewesen sei und die Verhandlungen schwierig. Und er bekannte sich zum öffentlichen Schulsystem, in dem private Schulen einzeln durchaus zur Bereicherung beitragen könnten, solange sie nicht die Mehrheit bilden würden.
Ohne Moos sei eben auch in den bischöflichen Schulen nix los, das könne man in Duisburg besser verstehen als in reicheren Kommunen, gab der Bischof zu bedenken. „Wir stehen hier gemeinsam für Werte wie Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und die Würde jedes einzelnen Menschen ein“, betonte er. Er sah die erzielte Einigung auch als Beweis dafür, dass katholische Institutionen doch kompromissfähiger sein könnten, als ihnen oft nachgesagt würde.
Abtei-Gymnasium: Mehr als die Hälfte der Schüler ist katholisch
Thomas Regenbrecht, der Schulleiter des Abtei-Gymnasiums, erläuterte auf Anfrage, dass etwas mehr als die Hälfte seiner Schülerinnen und Schüler katholischen Glaubens seien. „Die anderen fragen wir tatsächlich, warum sie sich auf einer katholischen Schule anmelden wollen und wenn uns die Antwort gefällt, dann okay“, sagte der Pädagoge, der selber auch Religionsunterricht gibt.
Erprobt wurde die Zusammenarbeit zwischen Bistum und Stadt schon ab 2013 bei der Errichtung des jüngsten Schulgebäudes mit Turnhalle und zusätzlichen Klassenräumen, das zwar zum größten Teil auf kirchlichem Grund und Boden steht, aber auch ein Stück städtische Fläche brauchte, um so gebaut werden zu können.
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