Duisburg. Mit 1000 portablen Aschenbechern wollen die Duisburger Wirtschaftsbetriebe Kippen-Sünder bekehren. Das Ordnungsamt verteilt die „Taschenascher“.

Für den ersten Bürger der Stadt kommt die Aktion „Taschenascher“ der Wirtschaftsbetriebe ein wenig zu spät. „Ich hab’ gerade aufgehört“, sagt Oberbürgermeister Sören Link schmunzelnd. Eine Zigarette drückt der Neu-Nichtraucher am Donnerstag nur fürs Pressefoto aus. Nicht auf dem Gehweg natürlich, auch nicht an einem Mülleimer, sondern in einem „Taschenascher“ der Wirtschaftsbetriebe. Der portable Aschenbecher passt in die Hosentasche, dank einer kleinen Schublade mit Verschluss macht sich die Asche in der Tasche auch nicht selbstständig. Dafür, dass die insgesamt 1000 Aschenbecher an die qualmende Fraktion verteilt werden, sorgt das Ordnungsamt.

„Taschenascher“ für Duisburger Zigarettensünder – und für die, die alles richtig machen

1000 Chancen auf eine sauberere Stadt: Das Duisburger Ordnungsamt verteilt die neuen „Taschenascher“ an Kippensünder – aber auch an Raucher, die ihre Zigaretten ordnungsgemäß entsorgen.
1000 Chancen auf eine sauberere Stadt: Das Duisburger Ordnungsamt verteilt die neuen „Taschenascher“ an Kippensünder – aber auch an Raucher, die ihre Zigaretten ordnungsgemäß entsorgen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

„So drei bis fünf Leute pro Schicht sind es schon“, schätzt ein Mitarbeiter des Ordnungsamts, gefragt nach der Zahl der Ertappten, die ihre Kippen in der City einfach auf den Boden werfen.

Zum Verwarngeld von 30 Euro gibt es in Zukunft einen „Taschenascher“ obendrauf, „das ist nett und deeskalierend“, findet Thorsten Bleckmann vom Ordnungsamt.

Aber auch Unschuldige könnten in den Genuss eines eigenen Taschenaschenbechers kommen. „Die Kollegen haben pro Schicht immer so zwei bis drei Exemplare in der Tasche“, erklärt Bleckmann. „Wenn sie dann Menschen sehen, die Zigaretten rauchen, können sie denen so einen Taschenascher anbieten.“

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Dass es bei den portablen Aschenbechern nicht um Publicity oder Schikane gehe, betont der OB. „Achtlos weggeworfene Zigaretten versauen uns das Trinkwasser“, ärgert sich Link, „und dabei stehen gerade in der Innenstadt eigentlich genug Mülleimer.“

5500 Papierkörbe sind es im ganzen Stadtgebiet, trotzdem landen immer wieder Zigarettenstummel auf dem Boden – und leider auch zwischen Steinen oder in Fugen, „da wird die Reinigung sehr aufwändig, weil Mitarbeiter die Kippen mit Zangen einzeln aufheben müssen“, verdeutlichen die Wirtschaftsbetriebe die Problematik.

OB Link kündigt mehr Personal für das Ordnungsamt an – auch für Sauberkeit

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In der Corona-Pandemie, lobt Link, seien die Bemühungen des Ordnungsamtes um Sauberkeit nicht geringer geworden, trotz der neuen Aufgaben. „In Zukunft wird das Personal auch noch weiter aufgestockt“, kündigt der Oberbürgermeister mehr Personal für mehr Sauberkeit und Sicherheit an.