Duisburg. Vom Kindertheater „Kreuz & Quer“ zum Tanzprojekt: Die Duisburger Schauspieler Rainer Besel und Esther Krause-Paulus wirken in „Heimat?“ mit.
Mit ihrem Kindertheater Kreuz & Quer sind die Duisburger Rainer Besel und Esther Krause-Paulus im ganzen Land unterwegs. In Duisburg werden sie seit 17 Jahren mit ihren etwas anderen Märchenproduktionen um die Clowns Gebrr und Grimm identifiziert. Aber sie können auch Theater für Erwachsene.
Rainer Besel und Esther Krause-Paulus, denen die Corona-Krise den Auftrittskalender leer gefegt hat, sind Akteure in der Tanz- und Theaterproduktion „Heimat?“ der Essener Choreographin Jelena Ivanovic zur Musik von Markus Stollenwerk (E-Piano, Akkordeon). Die Premiere war am zweiten Augustwochenende in der Kleingartenanlage KGV Kirschbaumsweg in Essen-Haarzopf, am 4. September und 6. September kommt sie in den Garten der Erinnerung im Innenhafen, Beginn ist jeweils um 18 Uhr.
Duisburger Schauspieler berichtet von einem „langen, harten Kampf“
„Es war ein langer, harter Kampf mit Druck und freundlichen Worten“, sagt Rainer Besel, aber die zwei Nichttänzer im Stück müssten mit den vier Profs mithalten. „Es sind eher synchrone Bewegungsabläufe“, so Besel. „Es ist ja kein klassisches Ballett“, sagt Jelena Ivanovic über ihren Stil. Ihre Stücke würden stets mit einer Textrecherche beginnen – „und Worte haben Bewegung“. Aus Inhalten und Fragestellungen werden Bewegungsabläufe entwickelt, entstehen Stücke für „tanzfremde Orte“.
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Sie sei im März zum ersten Mal im Garten der Erinnerung gewesen und habe sich „sofort in den Ort verliebt“, sagt Jelena Ivanovic. Hier könne das Stück mehr Raum einnehmen als zuvor in der Kleingartenanlage und „wunderbar verändert“ werden. „Sie verlassen Duisburg, betreten Heimland“: So wird das Publikum begrüßt, das nicht bewegungslos verharren wird.
Was ist Heimat? Antworten aus dem Schrebergarten
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Heimat: Ein Wort, das in den letzten Jahren wieder in aller Munde ist und etwa bei den Duisburger Akzenten 2015 den provinziellen Beigeschmack von „Tümelei“ abgelegt hat, aber schwer zu definieren bleibt. „Je mehr der Begriff verwendet wird, desto verschwommener wird es“, sagt Jelena Ivanovic, die das Thema am Beispiel Schrebergarten bearbeitet. Ein Raum für Identität und Gemeinschaftsgefühl, aber auch für Klischees und Vorurteile. Neben exakt getrimmtem Rasen und Länderflaggen gibt es heute Hochbeete und Bienenstöcke für trendige Selbstversorger. Ein spannendes Feld nicht nur im Ruhrgebiet.
Tickets (16, ermäßigt 13 Euro) können reserviert werden unter info@jelena-ivanovic.com