Duisburg. Fünf Mietshäuser in Duisburg weisen bei einer Kontrollaktion von Land und Stadt erneut Mängel auf. Besitzer sieht Aktion „politisch motiviert“.
Bei einer gemeinsamen Kontrollaktion von Land und Stadt wurden fünf Mietshäuser in Duisburg kontrolliert. Die Wohnungsaufsicht hat Gebäude in Hochheide und Neumühl untersucht. Insgesamt hat sich demnach der Zustand der bereits zuvor bemängelten Objekte nicht verbessert, erklärt Jörn Esser, Pressesprecher der Stadt.
Immerhin konnte für drei Mietparteien die Renovierung von verschimmelten Badezimmern durchgesetzt werden. Andererseits seien wieder erhebliche Verstöße gegen das Wohnungsaufsichtsgesetz festgestellt worden, darunter nicht funktionierende Aufzüge, defekte Fenster und Balkontüren, durch Fremdwassereinwirkung verschimmelte Badezimmer, defekte Hauseingangstüren, nicht gesicherte leerstehende Wohnungen, fehlende Abdeckungen von Verteileranlagen oder offenen Schächten. Entsprechende ordnungsrechtliche Verfahren folgen, so Esser.
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„Wenn das Mietverhältnis zum ständigen Kampf mit dem Eigentümer wird, weil dieser nicht einmal das absolute Mindestmaß an akzeptablem Wohnraum bereitstellt, müssen wir einschreiten“, erklärt Oberbürgermeister Sören Link. „Deshalb haben wir uns heute am Aktionstag beteiligt und werden auch künftig ganz genau hinschauen.“
Duisburg: Unangekündigte Kontrollaktion „allein politisch motiviert“
Hingegen erklärt ein Medienanwalt des betroffenen Unternehmens, dass die Hausverwaltung mit der Stadt seit den Kontrollaktionen im letzten Jahr im ständigen Austausch stehe. „Vor diesem Hintergrund ist die gestrige, abermals unangekündigte Kontrollaktion des Bauministeriums schlichtweg unverständlich und es hat den Eindruck, dass auch diese vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlen allein politisch motiviert ist“.
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Von den Mängeln, die im September in 136 Objekten festgestellt wurden, seien lediglich vier bei der neuerlichen Kontrollaktion noch nicht bekannt gewesen. Dass die Mängel noch nicht beseitigt sind, habe verschiedene Gründe. Unter anderem hätten Mieter den Reparaturfirmen den Zutritt verwehrt. Außerdem hätten die beauftragten Handwerker einen langen Vorlauf bei den Terminen. Ersatzteile müssten bestellt werden, bei älteren Aufzugsanlagen müssten sie sogar eigens angefertigt werden.
Ingenieurbüro mit Sanierungen der Immobilien beauftragt
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Zuletzt stand bei Kontrollaktionen immer wieder die Immobiliengruppe Altro Mondo im Fokus. Im Mai hatte der damalige Pressesprecher noch erklärt, dass acht Altro-Mondo-Häuser unbewohnt seien, sieben in der Wetzlarer Straße und eins in der Albert-Einstein-Straße. Ein Ingenieurbüro sei beauftragt und noch in diesem Jahr solle die Sanierung der Gebäude beginnen.
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Die Objekte seien bei der Übernahme durch Altro Mondo vor vier Jahren „umfassend saniert und renoviert“ worden unter Einhaltung der damals geltenden Sicherheits- und Brandschutzauflagen. Seit einem Hochhaus-Brand in Dortmund seien die Auflagen verschärft worden. Diese würden durch das Ingenieurbüro nun umgesetzt.
Altro Mondo: Mieter sollen teilweise selbst Schuld sein
- Altro Mondo betont, dass in den 70er Jahren vorgenommene und damals völlig korrekte Bauausführungen heutzutage als (Brandschutz)Mängel gelten, da sie dem aktuellem Stand der Technik nicht mehr entsprechen würden. Das betreffe etwa „die Geschossabschottungen in der Leitungsführung, die Dimension von Schachtwänden oder die Installation bzw. den Standort von Feuerschutzabschlüssen (Türen)“.
- Aber auch Hausbewohner und Besucher seien „durch Vandalismusschäden an brandschutzrelevanten Bauteilen und Anlagen (z.B. an Aufzügen, an Brandschutztüren, am Blitzschutz oder an der Sicherheitsbeleuchtung) für die jeweilige Funktionseinschränkung, teilweise auch Funktionslosigkeit verantwortlich“.