Düsseldorf. Im vergangenen Jahr fielen Immobilien der Firma Altro Mondo bei einer Kontrolle auf: Heute wird die Aktion wiederholt.
Elf Monate nach der ersten landesweiten Kontrollaktion in Häusern des skandalumwobenen Immobilienunternehmens Altro Mondo nehmen die Behörden an diesem Donnerstag ein weiteres Mal Wohnquartiere dieser Firma in NRW unter die Lupe. Am Donnerstag kontrollierten Mitarbeiter kommunaler Behörden Häuser in Dortmund, Duisburg, Hagen, Herne, Kamen, Lemgo, Radevormwald und in Bergneustadt. Das NRW-Bau- und Kommunalministerium hat die Aktion initiiert.
Nach Angaben des Ministeriums ist diese zweite Überprüfung notwendig, weil viele der im vergangenen Herbst aufgedeckten Missstände „nicht oder nur unzureichend“ behoben worden seien.
Ziel: Missstände aufdecken
„Gemeindeübergreifend hinschauen und eingreifen: Das ist das Ziel der heutigen Kontrollen in den Wohnungsbeständen des Unternehmens, das in zahlreichen Städten Wohnungsbestände hält“, sagte NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Donnerstag. Nach Hinweisen aus den Kommunen habe sich gezeigt, dass zum Beispiel Maßnahmen zur Instandhaltung oftmals erst auf wiederholtes Tätigwerden von Behörden betrieben würden.
„Das ist kein verantwortungsbewusstes Verhalten eines Unternehmens und schadet dem Vertrauensverhältnis zwischen Mieter- und Vermieterschaft. Die Landesregierung steht an der Seite der Mieter. Gemeinsam mit den Kommunen decken wir Missstände auf“, so Scharrenbach. Die Initiative zeige aber auch: „Unsere Arbeit hat in einzelnen Wohnungsbeständen auch zu Verbesserungen geführt.“
Schimmel, Müll, Ratten, schlechter Brandschutz
Mit Ergebnissen der Kontrollaktion gegen Altro Mondo ist erst in einigen Tagen zu rechnen. Bei den ersten Kontrollen von Altro Mondo-Häusern stießen die Behörden auf zum Teil unhaltbare Zustände. Damals wurden 136 Gebäude fast gleichzeitig kontrolliert: in Dorsten (46 Häuser), Kamen (21 Häuser) Dortmund (19), Hagen (13), Herne (11), Castrop-Rauxel (10), Duisburg (5), Oerlinghausen (5), Lemgo (3) und Wuppertal (3). Am Ende stand eine lange Mängelliste.
Allein die Brandschutzmängel ließen auf große Gefahren für die Bewohner schließen. Dazu kamen Schimmel und Feuchtigkeit, kaputte Heizungen, zerbrochene Scheiben, bröckelnde Fassaden, defekte Aufzüge, offene Schächte, verstopfte Regenrinnen, Müll und Ratten. Zum Teil bezahlte der Vermieter Rechnungen für Strom, Gas und Wasser nicht. In Duisburg wurden zahlreiche Wohnungen wegen Brandschutzmängeln für unbewohnbar erklärt.