Duisburg-Röttgersbach. Die Duisburger Wirtschaftsbetriebe erklären Kindern beim „Wurmdiplom“ die Bedeutung von Biomüll. Kleine Forscher erleben Abenteuer im Müll.
Wieso gehört ein Teebeutel in die Biotonne, aber ein Joghurtbecher nicht? Acht Familien fanden ihren Weg in das Recyclingzentrum Nord in Duisburg-Röttgersbach, um auf dem Abfalllernpfad der Wirtschaftsbetriebe in einer Ferienaktion das „große Wurmdiplom“ zu absolvieren – und zu lernen, wie die nützlichen kleinen Tierchen aus Bananenschalen und Co. besten Mutterboden machen.
Duisburger Kinder sortieren Müll – und legen ihren eigenen Minikomposter an
„In der Natur gibt es keinen Abfall“, stellt Petra Hoffmann von den Wirtschaftsbetrieben klar, das lernt auch Abby Lamatz. Die fünfjährige Duisburgerin sortiert unter den wachsamen Augen ihrer Schwester Alina und ihrer Mutter Sabrina gerade kleine Holzkärtchen. Darauf abgebildet: Müll, mal welcher für die Biotonne, mal welcher für den Restmüll. Gehören Zitronenschalen auf den Kompost? „Ja“, sagt Abby noch etwas zögerlich, ein prüfender Blick zu Mutter Sabrina: Stimmt! Die Lektion: Was in die Biotonne kommt, muss am Ende auf dem Recyclinghof nicht verbrannt werden.
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Eine Station weiter wiegt Abby verschiedene Mülltonnen und stellt fest, dass die Biotonne die schwerste unter ihren Tonnenkollegen ist: 30 Kilogramm wiegt der braune Behälter, doppelt so viel wie Abby, die die Tonne mit großem Ächzen an ihren Platz zurück schiebt. Gleich nebenan lernt die junge Duisburgerin dann nochmal ganz genau zu unterscheiden, welcher Müll in welche Tonne gehört. Bloß, diesmal gilt es den Müll blind zu ertasten. Kein Problem für Abby, die Teebeutel für die Biotonne sind schnell gefunden.
Kresseköpfe aus den kompostierten Abfällen
Wie die Würmer aus dem Abfall dann die neue Erde produzieren, lernen die Kinder an der Wurmwanderkiste. Hier sind die kleinen Tiere fleißig am Werk, der gewonnene Mutterboden wird einen Tisch weiter gleich verbaut. Talea, Nala und Maja bauen Kresseköpfe, aus den noch kahlen Köpfen sprießen demnächst die grünen Haare, „die kann man dann auch essen“, freut sich Talea.
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Obendrauf gibt es für die jungen Müllforscher auch noch einen Minikomposter, ein Einmachglas, in dem der Biomüll regelmäßig „gewässert“ werden muss. „Es hat ja nicht jeder einen Garten, mit dem Minikomposter kann aber wirklich jeder selbst kompostieren“, freut sich Lisa Mertes von den Wirtschaftsbetrieben. Abby bekommt derweil die ersten Stempel auf ihrem „Wurmdiplom“, einige Lektionen zum Thema Biomüll hat sie schon gelernt. Für die junge Dame an diesem Tag aber vielleicht die wichtigste Lehre: Wenn es gilt, die schweren Tonnen vor das Haus zu rollen, der Schwester oder den Eltern den Vortritt zu lassen.