Duisburg. Rund 550 Kilo Müll hat jeder Duisburger im Schnitt im Jahr 2019 verursacht. Welche Mengen in den Mülltonnen im Stadtgebiet landen.
Jeder Duisburger hat im Jahr 2019 rund 550 Kilo Müll verursacht. Diesen Durchschnittswert gibt die Abfallstatistik an, die die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) nun veröffentlicht hat.
Dabei wird deutlich: Die Duisburger produzierten weniger Hausmüll als in den Jahren davor. 550 Kilo Müll hat jeder Duisburger im vergangenen Jahr produziert. Insgesamt sind es 276.765,76 Tonnen. Im Vergleich zu den letzten fünf Jahren ist die Zahl gesunken – und das bei einer steigenden Einwohnerzahl.
In diesen sogenannten Siedlungsabfall fließt allerdings sämtlicher Müll mit ein, also auch Gewerbeabfälle und Bauschutt. Hierzu zählen Ziegel, Kunststoffe und Holzabfälle. Interessant: Die Reste des im März 2019 gesprengten Weißen Riesen fallen allerdings nicht darunter, sie wurden nicht von den Wirtschaftsbetrieben entsorgt.
Duisburger entsorgen pro Kopf 59 Kilo Papier
44,13 Prozent des Siedlungsabfalls macht der Hausmüll aus, also das, was in der grauen Tonne landet. Insgesamt sind es rund 122.140 Tonnen, die sich zu je 243 Kilo auf jeden Duisburger aufteilen. Hinzu kommt der Sperrmüll, von dem jeder Stadtbewohner durchschnittlich 39 Kilo produziert hat. Insgesamt ist die Pro-Kopf-Menge gesunken, das heißt, die Duisburger produzieren weniger Müll.
Auch interessant
36,88 Prozent teilen sich auf verschiedene Wertstoffe auf, alles in allem etwa 102.063 Tonnen. Am häufigsten haben die Duisburger Papier (59 Kilo) und Grünabfälle (64 Kilo) entsorgt, womit allerdings der Grünschnitt in Parks und an Bäumen gemeint ist. Aber auch Plastikmüll landete in den Mülltonnen, ganze 25 Kilo entfallen auf jeden Bewohner. Hinzu kommen Holzreste, Glas, Textilien und Metall.
2436 Tonnen beträgt die Menge des hausmüllähnlichen Gewerbeabfalls. Im Jahr 2018 betrug diese noch 1562 Tonnen. Dies hängt aber nicht mit einer Zunahme der Mülls zusammen, sondern damit, dass die Wirtschaftsbetriebe mehr Unternehmen als Kunden gewinnen konnten. Gewerbemüll darf nämlich auch an private Entsorger abgegeben werden.
Wirtschaftsbetriebe nennen Faktoren für Rückgang beim Straßenmüll
4992 Tonnen betrug die Menge dessen, was die Wirtschaftsbetriebe auf den Straßen aufsammelten. In den Jahren 2015 und 2016 lag diese Zahl noch jenseits der 5000 Tonnen.
Auch interessant
Dennoch sind die WBD nicht seltener in der Stadt unterwegs, Schwankungen von zehn Prozent seien normal, wie Sprecherin Birthe Dreyhaupt berichtet. „Da fließen verschiedene Faktoren ein, zum Beispiel die Witterung. Nasser Straßenkehricht bringt wesentlich mehr Gewicht auf die Waage als gut durchgetrockneter in einem heißen Sommer. Aber auch die Winterdiensteinsätze haben Auswirkungen auf die am Ende ausgewiesene Menge, denn bei Winterdiensteinsätzen fällt die Straßenreinigung aus.“
Gesetz besagt: Abfälle müssen aufbereitet werden
168.130 Tonnen des Duisburger Mülls wurden in der Müllverbrennungsanlage in Oberhausen verbrannt. Neben Hausmüll wurden hier auch Krankenhausabfälle, Bauschutt, Straßenkehricht und verunreinigtes Laub entsorgt. Laut Kreislaufwirtschaftsgesetz müssen Abfälle möglichst wiederverwertet werden. Ist dies nicht möglich, müssen sie vor der Verbrennung oder Ablagerung aufbereitet werden. Die WBD sprechen von einer „thermischen Verwertung“, da bei der Verbrennung Energie gewonnen wird.
Auch interessant
2385 Tonnen warfen die Duisburger im vergangenen Jahr an Textilien weg. Ein Großteil davon konnte noch verwendet werden, der Rest wurde zu Dämmmaterial oder Putzlappen verarbeitet.
637 Tonnen in Biogasanlage kompostiert
637 Tonnen aus den Biotonnen der Duisburger konnten in einer Biogasanlage kompostiert werden. Dem gegenüber stehen aber rund 32.562 Tonnen Grünabfälle, die separat verwertet wurden, dazu zählen die 355 Tonnen Weihnachtsbäume, die die Duisburger Anfang 2019 vor die Häuser stellten. Verunreinigtes Laub etwa oder andere nicht verwertbare Grünabfälle können generell nicht kompostiert werden.
Wirtschaftsbetriebe Duisburg müssen Abfallstatistik führen
- Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg sind als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger verpflichtet, eine jährliche Abfallstatistik zu erstellen. Diese Pflicht ergibt sich aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz, das sich mit der Verwertung von Abfällen befasst. Sie sind ebenfalls angehalten, den Müll nach Herkunft und Sorte zu benennen.
- Die Angaben werden in einer landesweiten Datenbank erfasst und von einer Aufsichtsbehörde geprüft. Der Hintergrund: So kann die Abfuhr des Mülls in den kommenden fünf Jahren geplant und auf mögliche Entwicklungen reagiert werden.