Röttgersbach.. Wirtschaftsbetriebe Duisburg eröffneten an der Straße Im Holtkamp einen neuen Wertstoffhof. Dort können Bürger ab sofort montags bis samstags von 8 bis 18 Uhr ihren Abfall loswerden. Die ersten „Kunden“ sind begeistert von der neuen Anlage.
Geschafft: Am Mittwoch eröffnete der neue Duisburger Recyclinghof an der Straße „Im Holtkamp“. Gut 20 Bürger warteten schon rund eine Stunde, bevor Thomas Patermann, Chef der Wirtschaftsbetriebe, und Bürgermeister Manfred Osenger das blaue Band durchschnitten, darauf, die neue Müllabladestelle endlich testen zu dürfen. Deren klare Meinung: „Die Anlage ist super.“
Die ersten, die tatsächlich ihren Abfall, oder besser gesagt Wertstoff in einen der frisch gestrichenen Großcontainer warfen, waren aber nicht die Autofahrer. Vielmehr handelte sich um das Ehepaar Sieglinde und Günter Heinemann, das mit der Schubkarre aus dem benachbarten Garten angeschoben kam. Beladen mit Grünzeug. Der 80-Jährige und seine 75-jährige Frau sind begeistert, dass sie ihren Hecken- und Rasenschnitt nun so bequem loswerden können.
Anlage an der Boschstraße geschlossen
Der neue Wertstoffhof – die meisten Abfälle können wiederverwertet werden und gelten deshalb als Wertstoffe – ersetzt die erst elf Jahre alte Anlage in Neumühl. Als sie 2002 in Betrieb ging, war man bei den Wirtschaftsbetrieben davon überzeugt, nicht nur die modernste, sondern auch effizienteste in der Stadt zu eröffnen. Modern war sie zwar, aber eben nicht ausreichend dimensioniert. Schnell stellte sich – insbesondere an den Samstagen – ein ziemliches Verkehrschaos an der Boschstraße ein. Lange Autoschlangen blockierten die Straße.
Das ist nun Vergangenheit. Auf dem 16 500 Quadratmeter großen Gelände Im Holtkamp gibt es Platz für 60 Fahrzeuge, die in Dreierreihen in Richtung Abladeplatz rollen. Der liegt auf einem kleinen Hügel und bietet üppig Raum für die „Lieferanten“. Die können nun „bis vor die Tür“, sprich an die Ladekante fahren. Die Zeiten, in denen der Müll mühselig über Treppen zum Container geschleppt werden musste, sind vorbei. Über die etwa ein Meter hohe Brüstung wirft man seinen Unrat nun einfach nach unten.
Weniger Müll in der Botanik
Patermann hofft, dass es sich schnell in der Stadt herumspricht, dass man nun montags bis samstags jeweils von 8 bis 18 Uhr Abfall (überwiegend kostenfrei) dort anliefern kann. Und dass in der Folge weniger Müll in der Botanik landet.
Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem ersten Spatenstich ist die neue Anlage eröffnet worden. Die an der Boschstraße ist mit sofortiger Wirkung geschlossen.
Investition: 4,75 Mio. Euro
4,75 Millionen Euro haben die Wirtschaftsbetriebe in die Hand genommen, um den größten Recyclinghof Duisburgs zu realisieren. Mehr als die Hälfte der Fläche (9000 Quadratmeter) steht ausschließlich privaten Müllanlieferern zur Verfügung, 6000 Quadratmeter werden für die Sortierung und Annahme von Gewerbeabfall verwendet.
Zudem gibt es noch Sozialräume und (ab Frühjahr 2014) auch einen „umweltpädagogischen Garten“, in dem Interessierte sich über das Thema „Abfall“ rundum informieren lassen können. Insbesondere Schüler sollen die Einrichtung besuchen. Dort kann man künftig unter anderem erfahren, wie Abfall weiterverwendet – und noch wichtiger – vermieden wird.