Duisburg. Nach der tödlichen Messerattacke auf einen 23-Jährigen im Duisburger Kant-Park steht die Todesursache fest. Hauptverdächtiger (30) schweigt.
Nach der Bluttat in Duisburger Kant-Park steht die Todesursache fest: „Ein Messerstich war tödlich“, erklärt Staatsanwalt Martin Mende. Gerichtsmediziner hatten das 23 Jahre alte Todesopfer bereits in der vergangenen Woche obduziert. Die Staatsanwaltschaft machte die Ergebnisse aus ermittlungstaktischen Gründen zu dieser Zeit jedoch nicht öffentlich.
Es gebe nun keine Anhaltspunkte, dass mehrere Personen an der Tat beteiligt waren, sagte Mende. Somit fokussieren sich die Ermittler auf den 30 Jahre alten Hauptverdächtigen. Er war am Tattag, dem 26. Juni, gestellt worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Dort schweigt der 30-Jährige beharrlich. Zwei weitere Männer nahmen Beamte am Tatort zunächst fest, sie kamen jedoch schnell wieder frei.
Duisburg: Messerstich nach Streit zwischen zwei Gruppen
Durch die intensive Befragung weiterer Augenzeugen können Polizei und Staatsanwaltschaft die Geschehnisse rund um die Bluttat jedoch konstruieren: Nach den bisherigen Erkenntnissen kommt es gegen 15.50 Uhr nur wenige Meter vom Steinbart-Gymnasium entfernt zu einem Streit zwischen zwei Gruppen. Der 30-Jährige und der 23-Jährige geraten körperlich aneinander. Dann folgt der tödliche Messerstich. Der 30-Jährige flüchtet daraufhin, lässt sich wenig später in Neudorf widerstandslos festnehmen. Nach der Tat gehen zahlreiche Notrufe bei der Polizei ein.
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Als die Einsatzkräfte eintreffen, liegt der 23-Jährige blutend auf einer Wiese. Der Park ist zu diesem Zeitpunkt gut besucht. Polizisten und Retter beginnen sofort mit Reanimationsmaßnahmen. Der 23-Jährige stirbt noch am Freitag im Krankenhaus.
Bluttat im Kant-Park: Staatsanwaltschaft dementiert Spekulationen
Über die Hintergründe der Tat gibt es schnell viele Mutmaßungen: Augenzeugen im Kant-Park vermuten einen Streit im Drogenmilieu. Der 23-Jährige stammt aus einer libanesischen Großfamilie. Einen Clan-Konflikt sieht Martin Mende zu diesem Zeitpunkt jedoch genauso wenig, wie eine Fehde in der Drogenszene. „Die Auseinandersetzung hatte einen privaten Hintergrund“, berichtet der Staatsanwalt.
Die Ermittlungen sind seiner Einschätzung nach schon weit fortgeschritten. Letzte Befragungen stünden noch an, die Tatwaffe werde noch untersucht. Die Staatsanwaltschaft rechnet zeitnah mit dem Abschluss der Ermittlungsarbeit. Es ist dann davon auszugehen, dass Anklage wegen Totschlags gegen den 30-Jährigen erhoben wird.