Duisburg. Der Kinder-Kultur-Stadtplan soll weiter entwickelt werden. Es gibt noch etliche weiße Flecken in der Stadtmitte und Ruhrort. Entdecker gesucht.

„Duisburg ist echt entdeckenswert“: Geht es nach der Schulkultur-Kontaktstelle, sollen nicht nur die Erwachsenen mehr Urlaub vor der Haustür machen, sondern auch die kleinen Duisburger die Sommerferien nutzen, um ihre eigene Stadt zu erkunden. Auf dem so genannten Kinder-Kultur-Stadtplan sind Orte eingezeichnet, die Jungen und Mädchen mit Freunden oder den Eltern entdecken können.

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Bisher haben Grundschüler mit ihren Lehrern Orte erkundet und aufgeschrieben, was ihnen zum Beispiel an der Walsumer Rheinaue oder im Landschaftspark gut gefallen hat. Nun ist den Machern aufgefallen, dass es im Bereich der Innenstadt noch so manchen weißen Flecken gibt. Alle, die in den Ferien diesmal zu Hause bleiben, können mitmachen und selbst geschriebene Texte oder gemalte Bilder einreichen. Eine Jury prämiert die besten Einsendungen und ergänzt die Online-Variante des Plans mit den Vorschlägen.

Sophie und Jonas sind meistens an der Sechs-Seen-Platte unterwegs

Sophie und Jonas Koch schauen sich den Stadtplan genau an. Zur Landmarke „Tiger & Turtle“ haben die beiden schon einmal einen Ausflug gemacht und den Aussichtsturm an der Sechs-Seen-Platte kennen sie ebenfalls. „Ich kann jetzt auch Fahrradfahren“, betont Sophie Koch (5) stolz und berichtet von den Touren, die die Familie meist durch den Duisburger Süden macht. „Wir sind oft Richtung Sechs-Seen-Platte unterwegs, das ist nicht weit von uns“, erklärt Papa Peter Koch. Wenn’s eine große Runde werden soll, geht’s zum Entenfang.

„Wenn die Kinder kleiner sind, bewegen sie sich in der Regel in ihrem Stadtteil, wenn sie größer werden, wird auch der Bewegungsradius größer“, erklärt Tina Koch, die die Arbeit am Kultur-Stadtplan für den Nachwuchs mit begleitet. Sie weiß: „Viele Lehrer setzen den Stadtplan in der Grundschule ein und damit verfestigt sich bei den Kindern automatisch ein Bild, wie die Stadt aufgebaut ist, dass es zum Beispiel den Rhein und die Ruhr gibt und die Stadt in verschiedene Bereiche teilen.“

Petra Müller von der städtischen Kontaktstelle für Schulkultur hat den Stadtplan bereits 2007 initiiert. 2014 kam er dann in Papierform heraus und dient seitdem in Grundschulen für die Kinder zur Orientierung. „Als wir überlegt haben, welche Punkte markiert werden, haben wir darauf geachtet, dass es sich um Klassiker handelt“, erklärt sie. Die Angebote sollten nicht kommerziell sein und zu viel Eintritt kosten und bei Kirchen oder Moscheen etwa einen architektonischen Wert für die Stadt haben.

Kinder-Kultur-Stadtplan soll bunte Online-Fassung bekommen

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Die Online-Fassung soll jetzt noch bunter und interaktiver werden. Es fehlen zum Beispiel noch Texte, Fotos oder gemalte Bilder von Rheinorange, der Poseidon-Statue auf der Mercator-Insel, dem Tausendfensterhaus oder dem Gebäude „Five Boats“. „Wenn die Kinder selbst etwas entdecken und einreichen wollen, entscheidet die Jury, ob es aufgenommen wird“, beschreibt Petra Müller das Prozedere. Es müsse aber etwas sein, dass für Jungen und Mädchen in der gesamten Stadt interessant ist. Am 5. September werden die neuen Beiträge dann veröffentlicht. Gleichzeitig wird eine Ausstellung der Texte, Fotos und Bilder im Cubus-Schüler-Atelier eröffnet.

Familie Koch hofft, dass sie nicht ihren kompletten Urlaub in Duisburg verbringen, sondern auch nochmal aufs Meer schauen. „Ich finde die Innenstadt jetzt nicht besonders kinderfreundlich“, erklärt Peter Koch. Tina Koch argumentiert hingegen: „Wenn im Sommer die Wasserfontänen aus dem Boden kommen, ist da immer etwas los. Und am Lifesaver-Brunnen könne man auch prima sitzen und ein Eis essen.“ Sie weiß: Kinder entdecken die Stadt anders.

Einsendung bis zum 6. August möglich

Bis zum 6. August haben Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren die Möglichkeit, ihre Beschreibungen einzureichen. Das geht per Mail an schulkulturkontaktstelle@stadt-duisburg.de oder per Post an das Amt für Schulische Bildung, Schulkultur-Kontaktstelle (Ruhrorter Straße 187), 47119 Duisburg.

Die Verfasser der ausgewählten Beiträge erhalten ein Kulturstadtplan-Forscherpaket (mit Überraschungen) als Anerkennung.