Duisburg-Süd. Das Ende der Dauerbaustelle zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg-Süd und Serm verschiebt sich. Das ist der Stand der Dinge bei den Bauarbeiten:

Roland Schmidt ist Projektkoordinator bei Straßen.NRW und seit 1996 für den Autobahn- und Bundesstraßenausbau im Duisburger Süden und Düsseldorfer Norden zuständig. Wenn er Ende des Jahres in Rente geht, kann der 63-Jährige auf viele beendete Großprojekte wie die Errichtung des Autobahnkreuzes Duisburg-Süd oder den Bau der B8 zurückblicken. Die Fertigstellung des Ausbaus von der B288 zur A524 zwischen dem Kreuz Duisburg Süd und der Anschlussstelle Duisburg-Serm wird allerdings nicht dazugehören. „Nach derzeitigem Stand wird der Ausbau zur A524 erst im März oder April 2021 fertiggestellt sein“, sagt Roland Schmidt. Geplant war die Fertigstellung für Winter 2020. „Ich komme dann zur Einweihung auf einen Kaffee vorbei“, scherzt Schmidt.

80 Millionen Euro Gesamtkosten für Projekt im Duisburger Süden

Bei einer Rundfahrt über die Baustelle zeigt Roland Schmidt die verschiedenen Bauabschnitte, die alle im laufenden Verkehr realisiert werden müssen. Der Bau von vier großen Brücken, die Abtragung der alten Fahrbahndecke der B288, die Arbeiten im Wasserschutzgebiet mit den speziellen Füllmaterialien, die Belange der Anlieger, die Entdeckung von Bodendenkmälern, die Koordination der verschiedenen Baufirmen und der Rückbau der B8 zum Wirtschaftsweg auf einer Breite von 4,75 Metern sind nur einige zu beachtende Punkte auf Schmidts To-do-Liste bei dem 80-Millionen-Euro-Projekt.

Murat Pohl (Bauüberwachung, links), und Roland Schmidt (Projektleiter) sind für den Ausbau der A524 zuständig.
Murat Pohl (Bauüberwachung, links), und Roland Schmidt (Projektleiter) sind für den Ausbau der A524 zuständig. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Die südliche Fahrbahn der künftigen A524 in Richtung Breitscheid ist bereits fertiggestellt und befahrbar. „Dort läuft aktuell der gesamte Verkehr jeweils einspurig in beide Richtungen“, sagt Schmidt. Die nördliche Fahrbahn in Richtung Krefeld wird aktuell noch gebaut. Die neue Auf- beziehungsweise Abfahrt der Anschlussstelle Duisburg-Huckingen ist angelegt.

„Als wir die Fahrbahndecke der alten B288 abgefräst haben, sind wir alle 60 Meter auf einen anderen Untergrund gestoßen“, sagt Schmidt. „Die Strecke war um 1959 eine Teststrecke für verschiedene Unterbauten. Dort sind auch Dinge verbaut worden, die heute nicht mehr in Böden gehören.“ Während des Ausbaus mussten so rund 30.000 Tonnen teerhaltige Böden speziell entsorgt werden.

Neue Brücke neben der Brücke

Für die Brückenabschnitte in nördlicher Fahrtrichtung werden aktuell mit einem 135 Tonnen schweren Bohrgerät bis zu zehn Meter tiefe Löcher für die Stützen in den Boden gebracht. Für den Pkw-Fahrer nicht direkt zu erkennen sind die Brückenarbeiten neben der alten B288 in Höhe des Gut Kesselsberg und der Tierpension. „Auf dem Platz des neuen Brückenabschnitts wird jetzt eine Behelfsbrücke errichtet, dann wird der Wirtschaftsweg in Richtung Gut Kesselsberg und Golfplatz erneuert. Anschließend wird die Behelfsbrücke an der Buscherstraße wieder abgebaut und erst im Anschluss können wir mit dem eigentlichen Brückenbau weitermachen“, erklärt der Projektleiter. „Es muss halt gewährleistet sein, dass der Zuweg zum Gut Kesselsberg immer befahrbar ist.“

Eine Art doppelte Brücke gibt es derzeit noch über den Angerbach.
Eine Art doppelte Brücke gibt es derzeit noch über den Angerbach. © Katja Bürgersmüller

Eine Art doppelte Brücke gibt es derzeit noch über den Angerbach. „Hier war vorher nur ein kleiner Runddurchlass. Der neue vergrößerte Durchlass ermöglicht den Tieren, von einer Seite der A524 zur anderen zu gelangen“, erklärt Schmidt. Während des Neubaus der Brücke über den Angerbach und der Verlegung des Baches wurde die sogenannte „Angerbacher Ölmühle“ als Bodendenkmal sicher verpackt. „Nach den Arbeiten hier wird der historische Teil wieder freigelegt.“

Fahrbahn wird von 14 auf 33 Meter verbreitert

Um die alte B288 zur Autobahn auszubauen, muss die Straßenbreite von 14 auf 33 Metern verbreitert werden. Hinter der Anschlussstelle Huckingen verengt sich die Fahrbahn wieder auf 14 Meter. Für den Ausbau wurde die Entwässerung der Fahrbahnen komplett erneuert. Zwei Regenrückhaltebecken sind neu gebaut worden. Ein Leichtflüssigkeitsabscheider trennt dort Kraftstoffe und Öle vor der Klärung und Entwässerung. „Das läuft alles automatisch“, sagt der Projektleiter. „Nach der Klärung wird das Wasser in den Angerbach gepumpt.“

Im Juli soll mit der Errichtung der Lärmschutzwände in begonnen werden. Erst danach wird die Fahrbahn in Richtung Krefeld fertiggestellt. Damit soll der Autobahnausbau dann beendet sein..