Duisburg. Die Polizei hat der Stadt etwa 1000 Ordnungswidrigkeiten gegen die Corona-Schutzverordnung übermittelt. „Einige wenige“ Infizierte im Präsidium.
Das Polizeipräsidium hatte in der Corona-Krise zunächst weniger Straftaten registriert (wir berichteten) und analysiert derzeit die Kriminalitätsentwicklung in den verschiedenen Deliktfeldern. Überstunden konnten die 1800 Bediensteten nicht nennenswert abbauen, während das öffentliche Leben eingeschränkt war, berichtet Polizeisprecherin Stefanie Bersin auf Anfrage. Ein Grund: die Durchsetzung des Infektionsschutzgesetzes. Die Polizei Duisburg stellte bislang allein etwa 1000 Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit der Coronaschutzverordnung fest, vor allem Verstöße gegen Kontaktverbot und Abstandsregeln.
Polizei Duisburg: Bezirksdienstbeamte kehren in die Viertel zurück
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Die Personalien zu diesen 1000 Ordnungswidrigkeiten übermittelte die Polizei der städtischen Bußgeldstelle. Diese 1000 Verstöße sind in der Statistik der Verwaltung enthalten, die nach eigenen Angaben bis zum 4. Juni 2856 Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung geahndet und 580.000 Euro eingefordert hat. Duisburger Polizisten hätten das Ordnungsamt zudem bei etwa 20 Einsätzen unterstützt, etwa bei der Kontrolle stark frequentierter Plätze, berichtet Stefanie Bersin. Als Beispiel nennt sie den Erlinghagenplatz in Friemersheim.
Die 51 Bezirksdienstbeamtinnen und -beamten seien während des Lockdowns kaum noch in den Vierteln auf der Straße unterwegs gewesen, so Bersin. Sie seien von der Direktion anders eingesetzt „oder in Rufbereitschaft versetzt worden“. Die „Dorfsheriffs“ kehrten nun nach und nach in den Bezirksdienst zurück und seien wieder präsenter.
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„Einige wenige“ Corona-Fälle im Polizeipräsidium
Überstunden habe die Polizei Duisburg auch deshalb nicht abgebaut, weil sie sich intensiver um andere Aufgaben und Probleme gekümmert habe, etwa die Hamborner Raserszene kontrolliert habe. Einsatzkräfte der Hundertschaft seien zudem bei den Corona-Protesten in Berlin eingesetzt worden.
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In der Duisburger Behörde selbst hätten sich nur „einige wenige“ Bedienstete mit dem Virus infiziert, sagt Bersin. Der „Pandemiestab“ des Präsidiums habe die Verbreitung durch „viele Hygienemaßnahmen“ verhindert, etwa durch flexiblere Arbeitszeiten, die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice und auch dadurch, dass im Wach- und Wechseldienst jeweils dieselben Kolleginnen und Kollegen miteinander im Dienst waren.