Duisburg. In der Corona-Krise geht die Kriminalität in Duisburg zurück. Die Polizei registriert zum Beispiel einen deutlichen Rückgang bei Einbrüchen.
Die Duisburger Polizei registriert seit Beginn der Corona-Krise in vielen Bereichen weniger Kriminalität. „Die Tendenz bei den Delikten geht insgesamt zurück“, bestätigt Polizeisprecherin Caroline Dlutko. Es ist eine positive Seite des Ausnahmezustands, in dem das Leben im öffentlichen Raum nahezu still steht.
In einer internen Statistik hat die Polizei die Kriminalitätsentwicklung im März festgehalten. Dabei lässt sich nach Informationen aus dem Polizeipräsidium ein Rückgang in vielen Kriminalitätsbereichen festhalten. Polizeisprecherin Caroline Dlutko berichtet: „Wir hatten im März einen deutlichen Rückgang bei Taschendiebstählen, Einbrüchen und Körperverletzungen.“ Die Gründe dafür seien vielfältig. Ein entscheidender Punkt: Die Menschen seien einfach viel zu Hause. „Die Statistik ist nicht ganz scharf, denn im März hatten wir ja auch noch zwei normale Wochen“, relativiert Dlutko aber auch.
Duisburg: Lage bei häuslicher Gewalt kann sich noch drehen
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Etwas überraschend ist eine weitere Entwicklung: Bei Fällen häuslicher Gewalt gebe es keine Zunahme. „Wir haben auch hier einen Rückgang zu verzeichnen. Das kann sich aber jederzeit drehen“, sagt die Polizeisprecherin. Viele Opfer bräuchten zudem Zeit, um sich für eine Anzeige zu entscheiden. Diese könnten somit eventuell erst in die April-Statistik einfließen.
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Expertinnen aus den Duisburger Frauenhäusern hatten beim Ausbruch der Pandemie und beschlossenen Kontaktsperren große Sorgen geäußert: Sie führten dabei vor allem weniger Platz zum Abreagieren und keine Intimsphäre für Hilferufe an. „Es ist völlig klar, dass die Lage eskalieren wird“, prognostizierte Hiltrud Limpinsel, Mitarbeiterin im Autonomen Frauenhaus Ende März. Polizeisprecherin Caroline Dlutko gibt mit Blick auf die aktuellen Zahlen zu bedenken, dass in diesem Bereich generell mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet wird. In Krisensituationen können sich Betroffene unter 08000/116016 an das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen wenden, auf der Webseite hilfetelefon.de ist auch ein Online-Chat möglich.
Corona: Polizei und Stadt blitzen weiter
Anders als die Polizei in Essen hat die Duisburger Behörde auf den leeren Straßen keine Zunahme an Rasern festgestellt. In Essen erwischten Einsatzkräfte bei Kontrollen in nur vier Tagen über 900 Temposünder. „Eine ähnliche Entwicklung stellen wir hier nicht fest“, berichtete Polizeisprecherin Stefanie Bersin. Sie unterstrich aber auch: „Wir blitzen trotz Corona weiter.“
Auch die Stadt überprüft wochentags an mindestens 16 Stellen im Stadtgebiet weiterhin die Geschwindigkeit.
Trickbetrüger nutzen Coronavirus für neue Masche
Trickbetrüger haben die Sorgen um das Coronavirus allerdings schon für neue Maschen missbraucht: Im Gespräch mit einem Senior in Rheinhausen gab sich ein Betrüger als Stadtmitarbeiter aus. Er behauptete, dass er die Wohnung des 83-Jährigen an der Lortzingstraße desinfizieren müsse. Der Senior reagierte jedoch blitzschnell und rief seinen Sohn an, der wiederum die Polizei alarmierte. In Oberhausen waren Trickbetrüger schon mit Flyern unterwegs, um sich so das Vertrauen ihrer oft älteren Opfer zu erschleichen.
„Trickbetrüger lassen nichts unversucht, um an das Geld und Schmuck zu kommen. Sie nutzen die Sorgen und Ängste der Bürger schamlos aus“, warnt die Polizei in einer Mitteilung. Experten raten dazu, sich im Zweifel an Verwandte, die Polizei oder das Gesundheitsamt zu wenden.
Polizei und Ordnungsamt kontrollieren
Gemeinsam mit den Kräften des Ordnungsamts kontrolliert die Polizei in Duisburg auch die Einhaltung der Coronaschutzverordnung. Eigene Coronastreifen schickt die Behörde allerdings nicht auf die Straßen.
Stadt und Polizei rufen dazu auf, Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung telefonisch unter 0203 28 39 009 oder per E-Mail an ordnungsamt@stadt-duisburg.de zu melden.